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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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auseinander.
    Der Kassierer griff mit beiden Händen nach den Scheinen, stemmte die Beine fest in den Boden und zog. »Lassen Sie los!« brüllte er.
    Matt zog mit aller Kraft. Plötzlich gab das Bündel nach. Sein Arm schnellte zurück. Der Kassierer verschwand in der Tiefe hinter seinem Schalterkasten. Ein hohles Scheppern. Matt sah seine Hand an. Das Bündel war fort.
    Langsam tauchte der Kopf des Kassierers aus der Versenkung auf. Lautes Stöhnen begleitete diese Szene. Auf der kahlen Stelle des Kopfes prangte eine dicke rote Beule. Dann erschien die Hand des Kassierers, die die Geldscheine triumphierend schwenkte. Die andere Hand massierte den Kopf.
    »Sind Sie immer noch da?« fragte er und warf das Geld neben sich auf den Tisch. »Ich möchte Sie nicht mehr hier sehen. Und sollten Sie noch einmal in dieser Bank auftauchen, lasse ich Sie verhaften – wegen – wegen Ruhestörung.«
    »Keine Angst«, erwiderte Matt. »Ich komme nicht wieder.« Plötzlich wurde er blaß. »Nein!« schrie er und wedelte mit den Armen. »Zurück!«
    Der Kassierer starrte ihn an, ängstlich, unentschlossen.
    Das Geldbündel hob sich wieder über den Rand des Schalters. Instinktiv pflückte es Matt aus der Luft. Er schaltete schnell. Wenn er nicht ins Gefängnis wandern wollte, konnte er nur eines tun. Er ging wütend auf der Kassierer zu und wedelte die Geldscheine in der Hand.
    »Was fällt Ihnen ein, mir Ihr Geld nachzuwerfen?«
    »Geld werfen?« fragte der Kassierer schwach. »Ich?«
    Matt hielt dem Kassierer die Scheine unter die Nase. »Na, was sonst?«
    Der Kassierer warf einen Blick auf das Geld und einen auf den Seitentisch. »Nein!« stöhnte er.
    »Ich habe gute Lust, mich beim Präsidenten der Bank zu beschweren«, fuhr Matt erregt fort. Er schmetterte die Noten auf den Tisch und betete ein Stoßgebet. »Kassierer, die mit dem Geld der Bank herumwerfen!«
    Er zog seine Hand weg. Das Geld blieb auf dem Zahlteller liegen. Mit zitternden Fingern griff der Kassierer danach. Das Paket bewegte sich. Er griff noch einmal danach. Die Scheine glitten ihm aus den Händen. Er steckte beide Hände durch das Gitter und angelte wild nach dem Geld. Es schlüpfte zwischen seinen Händen ins Innere des Schalters.
    Matt trat von einem Fuß auf den anderen. Er wurde zwischen Flucht und Neugier hin- und hergerissen. Das Bündel flatterte durch den Schalter wie ein betrunkener Schmetterling. Mit aufgerissenen Augen, dem Wahnsinn nahe, verfolgte es der Kassierer von einer Wand zur anderen. Er tauchte danach, er sprang es von hinten an, er schlich sich wie eine Katze an – und immer glitt es ihm im letzten Augenblick durch die Finger. Plötzlich blieb er stehen. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Mein Gott!« wimmerte er. »Was mache ich denn da? Ich bin verrückt!« Matt zog sich zur Tür zurück. Die anderen Schalterbeamten kamen ihrem Kollegen zu Hilfe. Matt sah einen würdigen Herrn mit Spitzbauch von seinem abgesondert stehenden Schreibtisch aufstehen. Er näherte sich dem Zentrum des Aufruhrs.
    Matt drehte sich um und rannte fort. »Holen Sie einen Arzt«, schrie er.
    Von irgendwo erklangen kleine Silberglöckchen.
    Matt hegte keinen Zweifel mehr, als er mit Vollgas aus Clinton brauste. Abbie war hinter ihm her. Er war keinen Augenblick lang frei gewesen. Die ganze Zeit über hatte sie gewußt, wo sie ihn finden konnte. Er war die fliehende Maus, die sich der Illusion der Freiheit hingab – bis die Kat ze wieder ihre Pfote auf sie niedersausen ließ. Matt dachte an die Erinnyen mit ihren blutbefleckten Gewändern und den Schlangenhaaren, und sie alle – die schreckliche Alekto, Tesiphone, Megäre – trugen Abbies Züge.
    Matt hielt sich nach Norden. Er wollte nach Kansas City. Durstig, hungrig, todmüde fuhr er dahin. Er fragte sich, wann seine Qualen wohl enden würden.
    Violette Schatten krochen über den Himmel, als Matt Lawrence erreichte. Er hatte nicht versucht, in Kansas zu halten. Irgend etwas hatte ihn davon abgehalten, eine versteckte kleine Hoffnung, und als er fünf Meilen von Lawrence entfernt den Mount Oread gegen die sinkende Sonne aufragen sah, wußte er, was es war. Denn zugleich sah er die weißen Türme und roten Ziegeldächer der Universität.
    Hier war eine Festung des Wissens, die Zitadelle der Wahrheit, gegen die die dunklen Wellen der Unwissenheit und des Aberglaubens vergeblich brandeten. Hier, in der gesunden Atmosphäre des Denkens und der kühlen Logik, konnte er vielleicht die Fessel

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