711 N. Chr. - Muslime in Europa
Folgezeit erobern die Muslime Provinz um Provinz.
651
Ermordung Yazdegerds III. in Merv.
ab 650
Muslimische Eroberungszüge in Nordafrika.
655
»Schlacht der Masten« bei Phoinix.
|126| 661
Ali, der Schwiegersohn Mohammeds, wird in Kufa ermordet. Spaltung der muslimischen Glaubensgemeinschaft in Sunniten und Schiiten.
661
Kalif Mu’awija begründet die Dynastie der Omaijaden mit der Hauptstadt Damaskus.
711
Tariq ibn Ziyad setzt mit einem Heer aus Berbern und Arabern nach Gibraltar über. Nach dem Sieg der Muslime in der Schlacht am Guadalete geht das Westgotenreich unter.
722
Schlacht von Covadonga. Der Sieg einer christlichen Streitmacht über die Muslime gilt als Beginn der Reconquista. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich Covadonga zum nationalen Erinnerungsort.
732
Der Hausmeier Karl Martell stoppt das weitere Vordringen der Muslime nach Westen durch den Sieg in der Schlacht bei Tours und Poitiers.
750
Die Abbasiden stürzen die Omaijadendynastie in Damaskus und richten ein Blutbad unter den Angehörigen der Familie an. Einzig Abd ar-Rahman entkommt der Mordaktion und flieht auf die Iberische Halbinsel.
756
Abd ar-Rahman begründet das omaijadische Emirat von Córdoba.
762
Bagdad wird die neue Residenz der Abbasidenkalifen.
778
Ein Teil des karolingisches Heeres gerät bei Roncesvalles in einen Hinterhalt. Das Ereignis liefert den Stoff des berühmten »Rolandsliedes«.
786–806
Herrschaft des Abbasidenkalifen Harun ar-Raschid.
795
Einrichtung der Spanischen Mark.
800
Kaiserkrönung Karls des Großen in Rom.
um 850
»Märtyrer von Córdoba«.
909/10
Gründung des Klosters Cluny in Burgund.
929
Abd ar-Rahman III. ruft das Kalifat von Córdoba aus.
|127| 969
Beginn der fatimidischen Herrschaft über Ägypten.
um 1000
Türkische Seldschuken dringen nach Kleinasien vor.
1002
Tod des al-Mansur.
1009
Zerstörung der Jerusalmer Grabeskirche durch den Kalifen al-Hakim.
1031
Zusammenbruch der Omaijadenherrschaft auf der Iberischen Halbinsel.
1085
König Alfons VI. von Kastilien erobert Toledo von den Arabern zurück.
1086–1147
Die Almoraviden herrschen über al-Andalus.
1095
Papst Urban II. ruft zum ersten Kreuzzug in das Heilige Land auf.
1141
Petrus Venerabilis, Abt des Klosters Cluny, lässt in Toledo eine Übersetzung des Koran anfertigen.
1146
Die Almohaden auf der Iberischen Halbinsel.
1212
Christlicher Sieg über die Almohaden bei Las Navas de Tolosa.
1492
Mit der Eroberung Granadas endet die Reconquista. Die Juden werden aus Spanien vertrieben. Christoph Columbus »entdeckt« die Neue Welt.
|128| Die Kalifen
Mohammed starb im Jahre 632, ohne Regelungen für seine Nachfolge getroffen zu haben. Da der Prophet keine Söhne hatte, einigten sich seine Anhänger nach langen Verhandlungen darauf, Abu Bakr (573–634), den Schwiegervater Mohammeds, zum Kalifen zu wählen. Die Bezeichnung Kalif ist abgeleitet vom arabischen Wort
halifa
und bedeutet »Nachfolger«. Als »Nachfolger des Gesandten Gottes« ist der Kalif das geistliche und politische Oberhaupt der islamischen Glaubensgemeinschaft (arab.
umma
). Die ersten vier Kalifen entstammten alle dem familiären Umfeld des Propheten und wurden durch einvernehmliche Wahl erhoben. Sie werden auch als die »rechtgeleiteten Kalifen« bezeichnet.
Mit der Ermordung des vierten Kalifen, Ali Ibn Abi Talib, im Jahre 661 endete die Zeit der Wahlkalifen. Mu’awija, der Statthalter von Syrien, hatte die Wahl Alis nicht anerkannt und wurde nach dessen Tod von seinen Anhängern zum fünften Kalifen erhoben. Er begründete die Dynastie der Omaijaden, die bis 750 von Damaskus aus die islamische Welt beherrschten. Durch den Konflikt zwischen den Anhängern Mu´awijas und denen Alis spaltete sich die islamische Gemeinschaft in zwei Lager. Während die Mehrheit, die Sunniten, die Omaijaden als rechtmäßige Nachfolger betrachteten, folgten die Schiiten künftig eigenen Imam-Kalifen. Bedingt durch die politischen und religiösen Entwicklungen in der islamischen Welt traten neben den Schiiten weitere Gruppierungen auf, die das einzig rechtmäßige Kalifat für sich beanspruchten. So in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts die Fatimiden in Ägypten oder der iberische Zweig der Omaijaden in Córdoba.
Die vier »rechtgeleiteten Kalifen«
Abu Bakr (573–634)
Der erste Kalif, Abu Bakr, zählt zu den
Weitere Kostenlose Bücher