711 N. Chr. - Muslime in Europa
frühesten Anhängern des Propheten. Er war der Vater von Aischa, der dritten und jüngsten unter den neun Frauen Mohammeds. Der islamischen Überlieferung zufolge fand die Hochzeit noch vor Mohammeds Übersiedlung |129| von Mekka nach Medina im Jahre 622 statt, auf der ihn sein Schwiegervater Abu Bakr begleitete. Als dieser 632 zum ersten Kalifen gewählt wurde, war der Islam auf der Arabischen Halbinsel noch keineswegs gefestigt. Die wenigen Jahre, die der treue Gefährte Mohammeds der islamischen Gemeinschaft vorstand, waren überschattet von der Auseinandersetzung mit abtrünnigen arabischen Stämmen. Das Ende von Abu Bakrs Kalifat ist gekennzeichnet durch das erste Ausgreifen der Muslime über die Arabische Halbinsel hinaus bis nach Palästina und Mesopotamien. Im Jahre 634 starb der erste Kalif in Medina. Dort fand er seine letzte Ruhe an der Seite Mohammeds in der sogenannten Prophetenmoschee.
Omar (Umar) ibn al-Chattab (592–644)
Omar, der zweite Kalif, entstammte der einflussreichen Sippe der Quraisch in Mekka. Bevor er sich zum Islam bekehrte, gehörte er in der Heimatstadt des Propheten zu dessen erbittertsten Gegnern und bekämpfte dessen Lehren. Unter seinem Kalifat trat die Expansion des Islam in ihre erste entscheidende Phase. Zu Beginn des Jahres 638 fiel Jerusalem in die Hände der Muslime, bis 642 wurde Ägypten unterworfen und das persische Sassanidenreich erobert. Omar ibn al-Chattab leitete wichtige Schritte für die Verwaltung des islamischen Großreiches ein und verfügte angeblich Grundlegendes zum Umgang der Muslime mit Juden und Christen in ihrem Herrschaftsgebiet. Auch veranlasste er die Einführung der islamischen Zeitrechnung, beginnend mit dem Jahr von Mohammeds Übersiedlung nach Medina 622. Omar wurde 644 in Mekka von einem Sklaven ermordet.
Uthman (Osman) ibn Affan (574–656)
Der dritte der »rechtgeleiteten Kalifen«, Uthman ibn Affan, gehörte der Familie der Omaijaden an. Im Jahre 574 in Mekka geboren, folgte der wohlhabende Tuchhändler schon früh den Lehren des Propheten. Er heiratete zwei Töchter Mohammeds. Uthmans Kalifat war durchgängig überschattet von Streitigkeiten unter den Muslimen, die ihrem Oberhaupt Vettern- und Günstlingswirtschaft zugunsten des eigenen Familienclans vorwarfen. Zu den |130| Verdiensten Uthmans gehört sein Bemühen um die Zusammenstellung der koranischen Suren und ihre Redaktion in der arabischen Hochsprache in der bis heute gültigen Fassung. Im Jahre 656 wurde der Kalif in seiner Residenz von Aufständischen getötet, die ihrem Unmut über die Verwaltung Ägyptens Luft machten.
Ali ibn Abi Talib (um 598–661)
Ali, Cousin und Schwiegersohn Mohammeds, war der erste Anhänger des Propheten. Bei der Wahl der ersten Nachfolger zu seiner tiefen Enttäuschung übergangen, wurde er am 17. Juni 656 schließlich zum vierten Kalifen gewählt. Doch von Beginn an verweigerte ihm ein Teil der Gemeinschaft der Gläubigen die Anerkennung, weil man ihn der Verstrickung in die Ermordung Uthmans bezichtigte. Führende Gegner Alis waren der mächtige Gouverneur von Syrien, der Omaijade Mu’awija, ein Vetter des ermordeten Uthman, und Aischa, die Witwe Mohammeds. Der Zwist entlud sich in einem blutigen Bürgerkrieg. In der Kamelschlacht bei Basra am 9. Dezember 656 unterlag das mekkanische Heer unter Führung Aischas zwar den Parteigängern Alis, doch vermochte dieser seinen Anspruch auf das Kalifat gegenüber der Gesamtheit aller Muslime zeitlebens nicht durchzusetzen. Am 22. Januar 661 wurde er bei einem Anschlag in seiner Residenzstadt Kufa so schwer verletzt, dass er wenige Tage später starb. Nach seinem Tod begründete Mu’awija die Dynastie der Omaijaden, die die islamische Welt beherrschte, bis sie im Jahre 750 gewaltsam von den Abbasiden abgelöst wurde.
|131| Die Herrscher des Emirats/Kalifats von Córdoba 756–1031
Abd ar-Rachman I., »der Flüchtling« 756–788
Hischam I. 788–796
Al-Hakam I. 796–822
Abd ar-Rachman II. 822–852
Muhammad I. 852–886
Al-Mundir 886–888
Abd Allah 888–912
Abd ar-Rachman III. 912–961
Al-Hakam II. 961–976
Hischam II. 976–1009
Muhammad al Mansur 976–1002
Abd al-Malik al-Muzaffar 1002–1008
Abd ar-Rachman Sanchuelo 1008–1009
Muhammad II. 1009
Sulaiman al-Musta’in 1009
Hischam II. 1010–1013
Sulaiman al-Musta’in 1013–1016
Ali ibn Hammud 1016
Al-Qasim ibn Hammud 1016–1019
Abd ar-Rachman IV. 1018
Yachya ib Hammud 1021–1022
Abd ar-Rachman V.
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