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72 - Der Weg zum Glück 07 - Insel der Gefangenen

72 - Der Weg zum Glück 07 - Insel der Gefangenen

Titel: 72 - Der Weg zum Glück 07 - Insel der Gefangenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hervor, und der Maler heraus!“
    Jubelnd wurde das von Hunderten wiederholt. Man schwieg nicht eher, als bis der Aufforderung Folge geleistet wurde.
    Sie erschienen alle vier zu gleicher Zeit: Der Fex, der einstige Lehrer Max Walther, Rudolf von Sandau und der Elefanten-Hans.
    „Bravo! Hoch, hoch, hoch!“ erschallte es durch das ganze Haus.
    Sie verbeugten sich und wollten abtreten. Da wurde gerufen:
    „Dableiben! Kränze her! Lorbeeren für die Künstler.“
    „Lorbeeren, Kränze, Kränze!“ stimmten alle ein.
    Da traten vier weißgekleidete, schöne Frauengestalten aus den Kulissen, die Geliebten der vier Künstler, welche letztere die Kränze in Empfang nahmen, der Fex von seiner Paula, Max Walther von der Silbermartha, Baumeister Rudolf von Sandau von Milda von Alberg und der glückstrahlende Elefanten-Hans von der schönen Italienerin Anita.
    Von diesem Arrangement hatten die Empfänger nichts gewußt. Das gab einen Jubel auf der Bühne und im Publikum, der gar kein Ende nehmen wollte, bis der Maschinist sich weigerte, den Vorhang wieder zu heben.
    Alle Welt war gesättigt und entzückt von diesem einzigen Kunstgenuß, und nur langsam leerte sich das Theater.
    Die oben erwähnten Inhaber des Parkettes hatten Weisung erhalten, nicht fortzugehen, sondern sitzen zu bleiben. Sie folgten diesem Gebot, ohne den Grund desselben zu ahnen.
    Als der Raum vollständig leer war, trat der Direktor vor die Gardine und meldete:
    „Seine Königliche Majestät haben allergnädigst geruht zu befehlen, daß für die noch anwesenden Herrschaften ein kleiner, intimer Festball arrangiert werde.
    Es ist dabei Wunsch Seiner Königlichen Majestät, daß die herkömmlichen Standesschranken fallen und ein herzliches, freundliches Einvernehmen zwischen allen Damen und Herren erzielt werde.
    Ballkarten sind von der Logenschließerin in Empfang zu nehmen.
    Für die anzurichtende Festtafel ist keine Bestimmung über die Reihenfolge der Plätze getroffen. Herr Josef Brendel, genannt der Wurzelsepp, wird präsidieren. Die anderen Herrschaften können sich nach Wunsch plazieren. Toaste sind natürlich erbeten und gern gestattet. Weinkarten liegen auf, damit ein jeder beliebige Wahl treffen könne und ist überhaupt gewünscht, daß jedermann sich nach eigenem Gusto bewegen und vergnügen möge!“
    Diese Bekanntmachung, von welcher nur wenige vorher gewußt hatten, wurde sowohl im Parkett als auch hinter dem Vorhang mit Jubel aufgenommen.
    Das hatte dem heutigen Abend gefehlt. Man kannte sich ja, man liebte sich, und diejenigen, welche sich noch nicht gesehen hatten, konnten sich einander nähern.
    Die drei zur berühmten ‚Wenzelei‘ gehörigen Musiker steckten die Köpfe zusammen.
    „Hört“, fragte der Klarinetten-Menzel, „habt ihr's auch verstanden?“
    „Es war ja deutlich genug“, antwortete der Posaunen-Wenzel.
    „Ein Fressen soll's geben mit Tanz und Wein“, nickte der Violen-Frenzel.
    „Ob wir auch mit gemeint sind?“
    „Man soll's doch denken!“
    „Ich denk's ganz sicher. Es hat ja geheißen, alle Anwesenden und wir sind ja anwesend.“
    „Das ist freilich wahr, aber es fragt sich, was wir dabei zu tun bekommen.“
    „Natürlich essen und trinken.“
    „Oder auch nicht. Vielleicht hat man uns nur kommenlassen, damit wir die Musiken zum Ball blasen sollen.“
    „Da haben wir doch unsere Instrumenten nicht mit, und die hätten wir doch mitbringen müssen!“
    „Das ist nicht nötig, das ganze Orchester liegt ja voller Instrumenten.“
    „Hm! Wenn man's nur genau wüßt!“
    „Am besten ist's, wir fragen, damit wir keinen Fehlern machen.“
    „Ja, und da kommt grad der Richtige, an den wir uns wenden können!“
    Der Sepp trat nämlich vom Korridor herein. Der Klarinetten-Menzel näherte sich ihm von der Seite und sagte:
    „Mit Verlaub, Herr Sepp! Sie haben bei der Tafel den Vorsitz?“
    „Ja.“
    „Da wissen Sie auch, wer mitspeisen darf.“
    „Ei freilich!“
    „Sind auch wir dabei, die Wenzelei?“
    „Versteht sich!“
    „Wir haben gedacht, daß wir zum Ball spielen sollen.“
    „O nein“, lachte der Alte. „Dazu haben wir andere Kräfte, die Theaterkapelle.“
    „Na, wir können's auch“, erklärte Menzel, halb und halb beleidigt.
    „Das wissen wir. Aber Sie sind Gäste. Wenn Sie uns bei der Tafel eine Probe Ihrer Kunst zum besten geben wollen, so wird es uns freuen.“
    „Das werden wir tun; ja, ja, das tun wir, und Sie sollen staunen.“
    Jetzt mußten die Gäste des Parkettes zurück, um

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