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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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sieht man dich nie?«
    Er zuckte die Achseln, bewegte den Besenstiel in seiner Hand. Jade Feme betrachtete ihn aufmerksam. »Warum die finstere Miene, Thorny? Bist du böse auf mich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dieses Stück, Jade – ›Der Anarchist‹ – du verstehst …« Er machte eine Kopfbewegung zur Bühne.
    Plötzlich fiel es ihr ein. Sie seufzte mitleidig. »Ja, ich verstehe – die versuchte Neuaufführung vor zehn Jahren. Du solltest den Andrejew spielen. Entschuldige, Thorny, ich hatte es ganz vergessen.«
    »Es ist schon gut.« Er lächelte sein Märtyrerlächeln.
    Sie drückte ihm den Arm. »Nach dem Probedurchlauf habe ich mehr Zeit, Thorny. Dann setzen wir uns zusammen und sprechen über alte Zeiten, ja?«
    Er blickte umher, schüttelte den Kopf. »Du hast jetzt neue Freunde, Jade. Es würde ihnen nicht gefallen.«
    »Die Leute hier? Unsinn! Das sind keine Snobs.«
    »Nein, aber sie erwarten, daß du dich um sie kümmerst. Feria ist schon ganz unruhig.«
    »Also gut, aber nach der Probe sehen wir uns im Mannequinraum. Ich werde mir eben die Zeit nehmen.«
    »Wenn du willst …«
    »Wirklich, Thorny. Es ist so lange her.«
    Der Bühnenautor kam mit dem Whisky zurück und bedachte Thornier mit einem oberflächlich-neugierigen Blick.
    »Vielen Dank, Mr. Bernie«, sagte sie mit einem Augenaufschlag, dann, zu Thornier gewandt: »Thorny, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich habe d’Uccia gesucht, aber er hat mit einem Vertreter zu tun. Jemand muß ein Mannequin aus dem Depot holen. Die Sendung ist angekommen, aber der Fahrer hat eine Puppe vergessen. Wir brauchen sie für den Probedurchlauf. Könntest du …«
    »Selbstverständlich, Miß Ferne. Brauche ich einen Theaterausweis?«
    »Nein, es genügt, wenn du den Lieferschein unterschreibst. Und, Thorny, sieh doch bitte nach, ob das neue Band für den Maestro schon eingetroffen ist. Der Maestro hat Peltiers Band unbrauchbar gemacht. Wir haben zwar ein Duplikat, aber wir brauchten zwei, zur Sicherheit.«
    »Ich werde nachsehen, ob es mit der Mittagsmaschine gekommen ist«, murmelte er und wandte sich zum Gehen.
    Als er durch das Foyer ging, sah er d’Uccia mit dem Vertreter am Treppenaufgang stehen. Der Theaterdirektor sah ihn ebenfalls und schmunzelte vergnügt.
    »… natürlich gewisse Detailänderungen durchführen«, erklärte der Vertreter eben. »Es ist ein altes Haus, und bei seiner Konstruktion gab es noch keine automatischen Reinigungssysteme. Heutzutage wird die Installation bei jedem größeren Neubau schon von vornherein berücksichtigt. Aber wir werden das Reinigungssystem so zurechtschneidern, daß es Ihren Bedürfnissen entspricht, Mr. d’Uccia. Schließlich wollen wir Sie zufriedenstellen, und mit einer der üblichen Anlagen ist Ihnen nicht gedient.«
    »Ja, aber zuerst lassen Sie mich den Preis wissen, ha?«
    »Wir werden Ihnen das ausführliche Angebot spätestens übermorgen vorlegen. Schon heute nachmittag lasse ich einen Ingenieur herkommen, der die nötigen Vermessungen vornimmt.«
    »Und was ist mit der Vorführung? Sie wollten mir doch zeigen, wie die Reinigungsmaschine funktioniert?«
    Der Vertreter zögerte; er hatte Thornier gesehen, der mit Putzkübel und Besen in der Nähe wartete. »Nun, dieser Bodenreiniger ist natürlich nur ein kleiner Teil des vollständigen Systems, aber … Ich will Ihnen sagen, was ich machen werde. Heute nachmittag bringe ich Ihnen einen serienmäßigen Bodenreiniger her, damit Sie eine solche Maschine einmal in Funktion sehen können.«
    »Gut, Sie bringen das Ding, und dann werden wir sehen.«
    Sie schüttelten sich die Hände. Thornier stand mit verschränkten Armen da und betrachtete eine Schabe, die eben unter dem grünlackierten Holzkübel einer Zierpalme verschwand. Er wartete geduldig auf eine Gelegenheit, den Theaterdirektor um die Schlüssel für den Lieferwagen zu bitten. Er fühlte d’Uccias triumphierenden Blick, ließ sich jedoch nichts anmerken.
    » Sie werden sehen, Mr. d’Uccia, daß unser System äußerst vielseitig und anpassungsfähig ist. Es wird Ihnen eine Menge Sorgen abnehmen. Und Sie brauchen sich nicht mehr über menschliche Unzulänglichkeiten zu ärgern, wenn Ihr Haus einmal auf automatische Reinigung umgestellt ist.«
    »Ja, ja. Also, vielen Dank.«
    Der Vertreter ging.
     
    »Na, Sie Strolch?« grunzte d’Uccia.
    »Die Schlüssel für den Lieferwagen, bitte. Miß Ferne möchte etwas vom Depot geholt haben.«
    D’Uccia warf ihm die Autoschlüssel zu. »Haben Sie

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