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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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vorgestreckt. Wieder entließ sie einen dünnen Flüssigkeitsstrahl, den sie mit ihrem schwammartigen Fortsatz wischend über den Boden verteilte. Mit einer Greifklaue packte sie eine Kanne, schüttete Seifenlauge unter sich, stellte die Kanne ab und schrubbte den Boden mit kreisenden Bewegungen ihrer Bürstenfüße.
    Thornier heulte vor Schreck auf, sprang über das Ding hinweg und glitt auf dem seifignassen Boden aus. Die Spinne schrubbte den Boden bis an die Kulissen, dann kehrte sie um und kam von neuem auf ihn zu.
    Stöhnend erhob sich Thornier auf Hände und Knie. D’Uccia überschüttete ihn mit gackerndem Gelächter. Er blickte auf. Der Theaterdirektor und der Reinigungsmaschinenvertreter standen vor ihm. Der Vertreter konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen; d’Uccia schlug sich prustend auf die Schenkel.
    »Das ist richtig!« schrie er. »Das geschieht ihm recht! Immer schaut er sich die Vorstellungen an und vergißt zu putzen, und dann will er einen freien Tag. Hah!« D’Uccia bückte sich und tätschelte das Chassis der Metallspinne. »He, Ragazzo«, sagte er zu Thornier. »Ich möchte Sie mit meinem neuen Putzer bekannt machen. Der schaut sich nicht wie Sie jede Probe an.«
    Thornier erhob sich, kreidebleich im Gesicht und unzusammenhängende Worte stammelnd. D’Uccia sah den Ausdruck, und sein breites Lächeln gefror. Er wich einen Schritt zurück. Thornier stierte ihn noch einen Moment an, drehte sich plötzlich ab und stelzte davon. Mit knapper Not entging er dabei einer Kollision mit Mela Stones Mannequin. Er wich ihr aus, wollte an ihr vorbei und erstarrte.
    Mela Stones Mannequin war auf der Bühne, in der Schlußszene des dritten Aktes. Und diese hier sah älter aus, und ein wenig eingefallener. Erstaunt und schockiert musterte sie ihn von oben bis unten. Dann schlug sie erschrocken eine Hand vor den Mund.
    »Thorny!« flüsterte sie fassungslos.
    »Mela!« Obwohl hinter ihm die Probe lief, schrie er es förmlich. Er öffnete die Arme. »Mela, wie schön!«
    Dann merkte er, daß sie vor seinem beschmutzten und triefenden Overall zurückwich. Sie war ganz und gar nicht froh, ihn zu sehen.
    »Thorny, das ist aber nett«, brachte sie schließlich hervor. Zimperlich zögernd hielt sie ihm die Hand hin. An ihren Fingern und am Handgelenk blitzte Schmuck.
    Er drückte die dargebotene Hand kurz und kraftlos, starrte Mela eine leere Sekunde lang ins Gesicht und eilte davon. In ihm krampfte es sich zusammen. Nun konnte er sein Spiel bis zum Ende spielen. Nun konnte er durchhalten und sogar noch Spaß an seinem Plan haben. Sollten die anderen denken, was sie wollten, ihm war es gleich.
    Mela war zur Premiere ihrer Puppe gekommen, als sei deren Debüt ihr eigenes. Ich werde dafür sorgen, dachte er erbittert, daß es keine langweilige Vorstellung wird.
    Von der Bühne kam Andrejews unglaubwürdig monotoner Protest: »Nein, nein, nein.« Es war die letzte Szene. Dann krachte Markas Revolver, und Peltiers Puppe brach getroffen zusammen; und damit war das Spiel, abgesehen von der kurzen Schlußszene mit dem Triumph der Revolutionäre, zu Ende.
     
    Sie lief durch die Räume des Bühnenbaues, bis sie ihn im Lagerraum der Kostüme entdeckte. Er wühlte im Inhalt eines alten Schrankes und murmelte vor sich hin. Sie lächelte und schloß die Tür mit einem Schlag. Erschrocken ließ er einen alten Zylinder und eine Schachtel Platzpatronen in den Schrank zurückfallen. Während er sich aufrichtete, vergrub er hastig die Hand in der Tasche.
    »Jade! Ich hatte nicht erwartet …«
    »Daß ich komme?« Sie ließ sich müde seufzend auf eine verstaubte alte Chaiselongue fallen und fächerte sich mit ihrem Programm Luft zu. Sie stieß die Schuhe von ihren Füßen. »Ein ekelhafter Haufen. Ich hasse sie alle!« Dann schnitt sie eine Grimasse wie ein kleines Mädchen. Ein kleines Mädchen, das mit Thornier und den anderen von Stadt zu Stadt gezogen war. Die Schauspielerin Jade Ferne, die um Nebenrollen gebettelt, die Agenturen belagert und ihr mangelndes Talent durch endloses Rollenstudium und unermüdliches Proben ausgeglichen hatte. Jetzt war sie eine gewitzte kleine Geschäftsfrau mit schlauen Augen, angegrauten Haaren und harten Zügen um den Mund.
    Sie blickte auf ihre Uhr. »Fünfzehn Minuten, um wieder zu Verstand zu kommen, Thorny.«
    Er setzte sich auf eine Truhe und versuchte sich zur Ruhe zu zwingen. Sie schien seine Nervosität nicht bemerkt zu haben, oder sie war einfach zu müde, um dem eine Bedeutung

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