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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Rosa. Daß es sich um ein Krankenzimmer handeln mußte, zeigten die sechs Liegen an, von denen nur eine nicht besetzt war.
    Es war Platz genug, um an jeder Wand drei Liegen, durch einen Schrank, Tisch und Stuhl voneinander getrennt, bequem anzuordnen. Ja, in der Mitte des Zimmers blieb sogar noch Raum für ein paar Polsterstühle und einen Tisch mit einem herrlichen Blumenarrangement. Ein angenehmer Duft hing im Zimmer, und von irgendwoher hörte man ein sanftes Streichquartett.
    Auf fünf der Liegen thronten bereits wahre Gebirge von Frauen. Zwei meiner Wärterinnen schlugen soeben die Bettdecke des leeren Diwans zurück – eine rosa Bettdecke selbstverständlich.
    Die Gesichter der fünf Frauen wandten sich mir zu. Drei von ihnen lächelten mich an, während sich die beiden anderen zurückhaltend gaben. »Hallo, Orchidee«, begrüßte mich eine von ihnen. Dann fügte sie besorgt hinzu: »Was ist denn los, Liebling? Hat es dir nicht gefallen?«
    Ich sah sie an. Sie hatte ein freundliches, rundes Gesicht, das von hellbraunem Haar eingerahmt wurde. Ich schätzte sie auf dreiundzwanzig oder vierundzwanzig. Ihr Körper war von Rosa umhüllt. Da ich nicht antworten konnte, lächelte ich ihr nur beim Vorbeigehen zu.
    Die Prozession führte zu dem leeren Bett. Nach einer kurzen Lagebesprechung und umständlichen Vorbereitungen schoben mich meine Wärterinnen in das Bett und legten mir ein Kissen unter den Kopf.
    Der Weg vom Auto bis hierher hatte mich völlig erschöpft, und ich war dankbar für die Ruhepause. Während mich zwei der hilfreichen kleinen Geister zudeckten, wischte mir eine dritte Wärterin mit einem Taschentuch vorsichtig Schläfen und Wangen ab. Sie redete mir gut zu.
    »So, meine Liebe. Jetzt sind wir wieder daheim. Wenn wir ein bißchen geschlafen haben, ist alles wieder gut.«
    »Was ist denn los mit ihr?« fragte eine scharfe Stimme aus einem der Betten. »Hat sie’s nicht geschafft?«
    Die kleine Frau mit dem Taschentuch in der Hand – es war die gleiche, die das Andreaskreuz trug – drehte sich abrupt um.
    »Was soll dieser Ton, Mutter Hazel? Natürlich hatte Mutter Orchidee vier wundervolle Babys – nicht wahr, meine Liebe?« Sie sah mich lächelnd an. »Die Reise hat sie ein wenig ermüdet, das ist alles.«
    »Hmpf«, machte das getadelte Mädchen verächtlich, aber sie sagte nichts mehr.
    Dennoch starrten mich die anderen Mädchen immer noch verwundert an.
    Die kleine Wärterin reichte mir ein Glas mit einer wasserähnlichen Flüssigkeit, die sehr scharf roch. Ich mußte husten, aber dann trank ich gierig. Die Wärterinnen schwirrten noch ein Weilchen um mich herum, schüttelten hier ein Kissen und zupften da die Decken zurecht. Schließlich gingen sie hinaus und ließen mich allein inmitten von fünf Fremden, die mich neugierig musterten.
    Die unbehagliche Stille wurde von dem Mädchen unterbrochen, das mich begrüßt hatte.
    »Wohin schickten sie dich in Urlaub, Orchidee?«
    »Urlaub?« fragte ich.
    Die fünf Mädchen hoben erstaunt die Köpfe.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, erklärte ich ihr.
    Sie hörten nicht auf, mich stumm und verwundert anzustarren.
    »Gefallen hat es dir sicher nicht«, meinte eine von ihnen langsam, »denn sonst hättest du ihn nicht so schnell vergessen. Oh, ich werde immer an meinen letzten Urlaub denken. Man schickte mich ans Meer und gab mir ein kleines Auto, damit ich mich überall umsehen konnte. Die Leute waren reizend zu uns, und außer mir waren nur noch sechs andere Mütter da. Wo warst du? In den Bergen oder an der See?«
    Offensichtlich gaben sie nicht nach, und mir war klar, daß ich früher oder später ihre Fragen doch beantworten mußte. Es war wohl besser, wenn ich sie ein für allemal abschüttelte.
    »Ich kann mich nicht erinnern«, sagte ich. »Ich kann mich an überhaupt nichts erinnern. Offenbar habe ich mein Gedächtnis verloren.«
    Diese Antwort wurde nicht sehr freundlich aufgenommen.
    »Oh«, machte die zuvor mit Hazel Angesprochene. »Ich dachte mir doch, daß etwas nicht stimmte. Vermutlich kannst du dich auch nicht erinnern, meine Liebe, ob deine Babys diesmal Klasse Eins waren.« Sie sah mich mit grimmiger Befriedigung an.
    »Hör doch auf, Hazel«, entgegnete eine der anderen. »Natürlich waren sie Klasse Eins. Sonst wäre Orchidee nicht hierher zurückgekommen. Man hätte sie als Klasse Zwei eingestuft und nach Whitewich geschickt.« Sie wandte sich freundlich an mich: »Wann geschah es, Orchidee?«
    »Ich – ich weiß

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