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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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wollten ihn töten. Ihn und Cari.
    Zuerst hielt er es für einen bösen Traum. Er hatte sich in den letzten Tagen mit der Möglichkeit des Todes vertraut gemacht. Dann erkannte er blitzartig seine Hilflosigkeit, als er versuchte, Cari zu decken. Sie kippte vornüber, als ein geschleuderter Felsbrocken sie in den Magen traf. Auch an ihm sausten Steine vorbei.
    Als er sah, daß Cari getroffen war, hätte er vor Wut bersten können. Er kämpfte sich hoch und tat zwei stolpernde Schritte nach vorn, die Arme zur Balance ausgestreckt.
    Wieder wurde er zu Boden gefegt. Ein Mauerteil brach ein, von Psi-Kräften erschüttert. Er wollte Cari wegzerren. Zu spät …
    In diesem Augenblick übersprang Ecks die Barriere. Sein gemarterter, überbeanspruchter Geist schaffte den Energiesprung in das neue Kräftefeld. Verständnis durchflutete ihn. Der Kontakt war hergestellt.
    »Marrin!«
    Die Mauer donnerte hinab. Aber Cari und Ecks wurden nicht unter ihr begraben.
    Niedergeschlagen hob der Psi-Chef den Kopf. Er saß wieder an seinem Schreibtisch im Gebäude des Gesundheitsdienstes. Wieder war es geschehen.
    »Marrin!«
    »Wer spricht?« wollte der Psi-Chef wissen.
    »Ecks.«
    Ihn überraschte nichts mehr. Es war egal, daß Ecks ihn über dem schmalen Geheim-Wellenband erreichen konnte. »Was wollen Sie?« fragte er.
    »Ich möchte Sie sprechen. Wissen Sie einen geeigneten Ort?«
    »Mir ist jeder Ort recht.« Marrin sprach ruhig, mit der Ruhe des Verzweifelten. Dann überkam ihn doch die Neugier.
    »Weshalb können Sie mich telepathisch erreichen?«
    »Alle Psis sind Telepathen«, erwiderte Ecks spöttisch.
    »Wohin haben Sie sich geflüchtet?« wollte Marrin wissen. Er versuchte, mit seinen Gedanken die augenblickliche Lage des Senders zu entschlüsseln. Aber Ecks ließ keinerlei Nebengedanken mit ausströmen.
    »Ich brauche ein wenig Ruhe«, erklärte Ecks. »Deshalb habe ich mich in das Grab des Schläfers zurückgezogen. Könnten Sie herkommen?«
    »Gut«, erwiderte Marrin und unterbrach die Verbindung. »Leffert«, rief er.
    »Ja, Boß?« fragte sein Assistent und schwebte herein.
    »Ich möchte, daß du den Laden übernimmst, bis ich zurückkomme. Wenn ich zurückkomme.«
    »Wer ist dieser Ecks eigentlich?« erkundigte sich Leffert.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Marrin. »Ich kenne seine Kräfte nicht. Ich weiß nicht, weshalb Krandall unbedingt auf seinen Tod versessen war, aber ich kann ihm nur beipflichten.«
    »Sollen wir das Grab bombardieren?« fragte Leffert.
    »Es gibt nichts Schnelleres als eine Gedankenübertragung. Ecks hat eine Art spontaner Transportation entdeckt. Er könnte verschwinden, bevor die Bomben ihr Ziel erreichen.« Marrin machte eine Pause. »Es gibt einen Weg, aber mehr sage ich nicht. Vielleicht hört er diese Unterredung mit.«
    »Unmöglich«, erklärte Leffert. »Ein Direktgespräch. Er könnte nicht –«
    »Wir glaubten auch nicht, daß er uns entwischen könnte«, erinnerte ihn Marrin müde. »Wir unterschätzen diesen Mister Ecks gründlich. Aber jetzt ist es besser, anzunehmen, daß er alles kann.«
    »Schön«, meinte Leffert zweifelnd.
    »Hast du die letzten Zahlen über die Ausbreitung der Krankheit?« fragte Marrin und ging auf das Fenster zu. »Ja. Schon mehr als eine Epidemie. Und die Krankheit ist bereits bis zu den Rocky Mountains vorgedrungen.«
    »Wir können sie nicht mehr aufhalten«, meinte Marrin. »Man hat uns von der Klippe gestoßen – von der Seite, von der wir es nicht erwartet hatten. In einem Jahr sind wir vielleicht froh, wenn es noch ein paar tausend Psis auf der ganzen Welt gibt.« Er ballte seine Hände zu Fäusten. »Schon dafür könnte ich Ecks zerstückeln.«
    Er schwebte aus dem Fenster.
     
    Als Marrin eintrat, sah er zuerst den Schläfer selbst. Mycrowsky war immer noch bewußtlos. Ecks und das Mädchen standen neben ihm.
    »Darf ich Ihnen Cari vorstellen?« sagte Ecks lächelnd.
    Marrin ignorierte das wie betäubt dastehende Mädchen. »Darf ich Sie um eine Erklärung bitten?« sagte er, indem er Ecks’ Ton nachahmte.
    »Natürlich«, meinte Ecks. »Fangen wir damit an, was ich eigentlich bin?«
    »Ja.« Marrin nickte.
    »Ich stehe auf der Stufe, die nach dem Psi kommt. Ich bin ein Para-Psi, ein Über-Psi.«
    »Ich verstehe. Und das begann …«
    »Als man Cari zu töten versuchte.«
    »Fangen wir doch lieber an einer anderen Stelle an«, sagte Marrin. Er entschloß sich, zuerst die Erklärung anzuhören, bevor er den letzten Schritt unternahm.

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