8 Science Fiction Stories
werden Ihnen eine Demonstration dessen geben, was für ein Unfug so ein Planetensprenger sein kann, wenn sie ihn an der falschen Stelle werfen.«
»Ihre Verteidigung ist also der Angriff? Das Blutvergießen beginnt? In diesem Fall ist Krieg, und wir verschwenden nur unsere …«
»Es wird kein Blutvergießen geben«, unterbrach ihn Harold. »So infantil sind wir nicht. Kein Blut ist bisher vergossen worden, und keines wird vergossen werden – wenn man es vermeiden kann. Deshalb sind wir auch hier – um es zu vermeiden. Die Tatsache, daß wir unweigerlich gewinnen würden, macht uns nicht blind vor der Möglichkeit, daß Verlierer sehr blutig verlieren können.« Er wies auf das Telegerät. »Prüfen Sie es nach. Holen Sie Ihre Bürokraten aus der wasserdichten Verpackung. Fragen Sie Ihre Astronomen, ob dieser Auftank-Satellit von euch noch in seiner Kreisbahn ist.«
Burkinshaw griff zum drittenmal nach dem Telegerät. Aller Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, als er fragte: »Wo ist jetzt Nemo?«
»Nemo? Nun, Ihre Exzellenz, im gegenwärtigen Augenblick auf Annäherungsbahn zum Planeten Drufa und ungefähr zwanzig Stunden weit draußen.«
»Ich fragte nicht, wo er jetzt seih müßte! Ich will wissen, ob er überhaupt noch da ist!«
»Entschuldigen Sie, Ihre Exzellenz.« Der Mann verschwand, blieb lange weg. Als er zurückkehrte, drang seine Stimme erschreckt und eingeschüchtert aus dem Lautsprecher: »Ihre Exzellenz, man sollte meinen, irgendein seltsames Unglück sei dem Satelliten zugestoßen. Ich kann mir nicht erklären, wie wir es versäumt haben könnten, zu beobachten …«
»Ist er noch da?« stieß Burkinshaw ungeduldig aus.
»Ja, Ihre Exzellenz. Aber in gasförmigem Zustand. Man wäre fast geneigt zur Annahme, ein Planetensprenger habe …«
»Genug!« Ohne auf den Rest zu warten, schaltete er ab.
Zurückgelehnt in seinen Sessel grübelte er nach, in völliger Mißachtung der Tatsache, daß sein Geist – wenn auch nicht für alle – so doch für einige weit offen lag. Es war ihm jedoch egal, wer seine Eindrücke empfing.
Möglich, daß wir zu spät dran sind. Wahrscheinlich war es schon an jenem Tag zu spät, als Koka zurückkehrte. Zu guter Letzt sind wir in die Falle getappt, die wir schon immer gefürchtet haben, die Falle, die wir umgingen, als wir die Welt der Parasiten auslöschten. Nichtsdestoweniger können wir Terra noch immer zerstören – es ist unmöglich, daß sie jede Welt und jedes Schiff unter ihre Kontrolle gebracht haben, und so können wir es noch immer vernichten. Aber wozu? Rache ist nur dann süß, wenn man davon profitiert. Werden wir davon profitieren? Es hängt alles davon ab, wie viele von diesen Leuten sich bereits in unsere Reihen eingeschlichen haben und wie viele noch hineinkönnen, bevor wir ihren Stützpunkt zerstören.
Helman dachte: Da haben wir’s! Jeder Narr konnte sehen, daß es früher oder später dazu kommen mußte. Jede neue Welt ist ein Risiko. Wir haben noch Glück gehabt, daß wir viertausend Stück hinter uns brachten, ohne irgendwo ’reinzufallen. Nun, das Ende könnte schlimmer sein. Sie gehören wenigstens zu unserer eigenen Art und sollten uns allen anderen Lebensformen vorziehen.
Melor murmelte: »Ihr Haß ist schwächer geworden, aber ihre Furcht wird zur persönlichen Besorgnis, ausgenommen den Purpurroten und den Floraner. Der Purpurrote, der belustigt war, ist jetzt verärgert. Der Floraner, der interessiert und freundlich war, fürchtet sich nun.«
»Weil wir nicht ihre Gastalt haben«, bemerkte Harold. »Der Antagonismus verschiedener Rassen und Hautfarben ist unbedeutend, verglichen mit der gegenseitigen Abneigung
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