8 Science Fiction Stories
sollte, bereits fix und fertig zurechtgelegt. In Gedanken hatte er sie zur Probe bereits dreimal heruntererzählt; er wollte um jeden Preis den Fehler vermeiden, den Mr. Calthorp eben gemacht hatte. Ganz langsam und bedächtig – wenn er schnell sprach, wußte er, würde er todsicher ins Stottern geraten – erzählte er sie jetzt sozusagen zum vierten Male herunter.
»Ich werde Ihnen genau sagen, warum ich den Salon verließ. Ich erinnerte mich plötzlich, daß ich vergessen hatte, Mr. Wainwright den Schlüssel zurückzugeben. Er hatte mir heute nachmittag, als ich den meinen verlegte, seinen geliehen. Aber als ich zum ersten Stock kam, begegnete ich Mrs. Mayton, die mich bat, ihr bei den Gardinen am Fenster des Treppenabsatzes behilflich zu sein. Ein paar von den Haken hatten sich dort gelöst. Das tat ich dann auch und kehrte mit ihr zusammen hierher in den Salon zurück. Sie alle erinnern sich doch wohl, daß wir zusammen hier wieder hereinkamen?«
»Das stimmt.« Mrs. Mayton nickte bestätigend. »Und der Grund, warum ich den Salon verließ, war eben der, die Gardine dort am Treppenabsatzfenster wieder richtig anzubringen.«
Mit stechendem Blick sah Penbury Monty in die Augen. »Was war das da für eine Sache mit dem Schlüssel?« verlangte er zu wissen. »Ach so, ja, natürlich«, fuhr Monty auf. »Durch die Sache mit dem Vorhang hatte ich den Schlüssel wieder völlig aus dem Gedächtnis verloren. Als ich herunterkam, hatte ich ihn immer noch in der Tasche stecken.«
»Dann haben Sie ihn also auch jetzt noch bei sich?«
»Ja.«
»Und Sie sind nicht noch einmal zu seinem Zimmer hinaufgegangen?«
»Nein! Gott sei Dank – nicht!«
Wiederum zuckte Penbury die Achseln. Er schien damit zwar nicht zufrieden zu sein, aber er wandte sich jetzt Miß Wicks zu. Während sie weiter ohne Unterbrechung ihre Stricknadeln tanzen ließ, erkundigte sich die alte Dame: »Bin jetzt ich an der Reihe?«
»Wenn Sie so freundlich sein wollen«, antwortete Penbury. »Bei Ihnen ist es natürlich lediglich eine Formsache.«
»Ja, gewiß, ich verstehe durchaus«, erwiderte sie lächelnd. »Sie brauchen sich deshalb gar nicht zu entschuldigen. Also – Ich ging hinaus, um mir neue Stricknadeln zu holen. Diese aas Stahl hier, die ich jetzt gerade benutze. Mein Zimmer befindet sich, wie Sie selbstverständlich wissen, ebenfalls im zweiten Stock, das kleine Seitenzimmer. Ich wollte gerade wieder herunterkommen, als ich Mr. Wainwright husten hörte und …«
»Was! Sie haben ihn husten hören?« unterbrach sie Penbury. »Um welche Zeit war das?«
»Es muß wohl gerade kurz vor neun gewesen sein, glaube ich.« Miß Wicks schüttelte sich leicht. »Oh, dieser widerliche Husten! Er zermürbte einem geradezu die Nerven, finden Sie nicht auch? Oder sollte ich lieber sagen, wie sehr er mir auf die Nerven fiel? Morgens und mittags und abends! Und er kümmerte sich überhaupt nicht darum, wollte nichts dagegen tun, weigerte sich, deswegen einen Arzt zu konsultieren. Konnte einen geradezu verrückt machen, diese scheußliche Husterei.«
Sie hielt inne. Die ohnehin gespannte Atmosphäre schien plötzlich noch weit spannungsgeladener. »Fahren Sie bitte fort«, murmelte Penbury.
»Das werde ich auch«, gab Miß Wicks ihm zur Antwort. »Warum sollte ich nicht? Ihre Tür, Mr. Penbury, stand offen, und ich ging in Ihr Zimmer hinein, um Sie zu fragen, ob man gegen diese abscheuliche Husterei denn gar nichts unternehmen könne. Aber obwohl die Tür offenstand, waren Sie nicht drinnen und auch nicht im Hause. Sie haben uns ja gerade gesagt, wo Sie gewesen sind. Und plötzlich, als ich da wieder gegenüber auf dem Gang Mr. Wainwright husten hörte, dieses krächzende Gewürge, mit dem es
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