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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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je­des­mal en­de­te – nun, da über­kam mich plötz­lich das Ge­fühl, ich kön­ne das un­mög­lich noch län­ger er­tra­gen, und ehe ich mir des­sen ei­gent­lich be­wußt wur­de, stand ich auch be­reits an sei­ner Tür und klopf­te. Es war mein Ta­schen­tuch, das Sie da in Ih­rem Zim­mer fan­den, Mr. Pen­bu­ry. Ich muß es dort ver­se­hent­lich fal­len ge­las­sen ha­ben.«
    Er­neut hielt sie in­ne, und er­neut mur­mel­te Mr. Pen­bu­ry: »Bit­te, fah­ren Sie fort.«
    Mit ei­ner Wild­heit, die man ihr in An­be­tracht ih­res Al­ters nie zu­ge­traut hät­te, fuhr sie plötz­lich auf ihn los. Um ein Haar wä­re Mr. Calt­horp wie von der Nat­ter ge­bis­sen aus sei­nem Ses­sel hoch­ge­sprun­gen. Mon­ty spür­te, wie ihm der Schweiß den Nacken her­un­ter­lief. Bel­la preß­te die Fin­ger an­ein­an­der, um einen Auf­schrei zu un­ter­drücken. Und Mrs. May­ton saß steif und starr wie ei­ne Mar­mor­sta­tue.
    »Wol­len Sie mich ge­fäl­ligst nicht stän­dig un­ter­bre­chen«, schrie die al­te Frau.
    Pen­bu­ry feuch­te­te sich mit der Zun­gen­spit­ze die Lip­pen an. Ein paar Au­gen­bli­cke lang war das has­ti­ge Kli­cken, das Zu­sam­mensch­la­gen der stäh­ler­nen Strick­na­deln von Miß Wicks, das ein­zi­ge Ge­räusch im Zim­mer. Es schi­en ei­ne Art To­ten­tanz zu sein, den die­se Strick­na­deln da voll­führ­ten. Dann fuhr Miß Wicks mit eis­kal­ter, ge­preß­ter Stim­me fort: »›Her­ein‹, rief Mr. Wain­w­right. ›Und ob ich zu Ih­nen ’rein­kom­men wer­de!‹ rief ich zu­rück. Dann war ich auch schon drin­nen, und er stand da und lä­chel­te mir ent­ge­gen. ›Sie kom­men doch nicht et­wa, um sich schon wie­der ein­mal über mei­nen Hus­ten zu be­schwe­ren, oder?‹ frag­te er. ›Nein‹, gab ich ihm zur Ant­wort. ›Ich kom­me, um ihn ein für al­le­mal zu ku­rie­ren!‹ Und ich nahm die Strick­na­del und stach sie ihm ins Herz – ge­nau­so!«
    Sie streck­te ih­re knö­cher­ne Hand aus und stach ei­ne der Strick­na­deln, die sie bis­her ge­ra­de­zu gra­zi­ös zwi­schen den Fin­gern hat­te spie­len las­sen, mit ge­ball­ter Faust und ver­blüf­fen­der Kraft in ei­nes der Kis­sen hin­ein.
    Gleich dar­auf klopf­te es an der vor­de­ren Haus­tür.
    »Die Po­li­zei!« japs­te Mr. Calt­horp. Aber nie­mand rühr­te sich. Al­le hör­ten das Haus­mäd­chen aus dem Sou­ter­rain die Trep­pe her­auf­stei­gen, sie hör­ten, wie die vor­de­re Haus­tür ge­öff­net wur­de, sie hör­ten Fuß­trit­te, die ins Haus ka­men …
    Und einen Au­gen­blick spä­ter hör­ten sie Mr. Wain­w­rights Hus­ten. »Ja, und den hör­te ich auch, als er vor zehn Mi­nu­ten hin­aus­ging«, sag­te Miß Wicks lä­chelnd. »An­sons­ten – mei­nen auf­rich­ti­gen Dank, Mr. Pen­bu­ry, wirk­lich. Ich ha­be mich ge­nau so scheuß­lich ge­lang­weilt wie al­le hier.«
     

 

     

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