8 Science Fiction Stories
zur Antwort: ›Ist er denn weggegangen?‹ Und Mrs. Mayton erwiderte: ›Ich glaube, ich hörte vorhin, wie die vordere Haustür einschnappte.‹ Dann ging ich in den Speisesaal und rief die Polizei an. Und schließlich kam ich dann hier zu Ihnen herein.«
Hochrot und innerlich zutiefst empört, wandte sich Mrs. Mayton an Penbury: »Und dann haben Sie hier drinnen volle drei Minuten lang herumgesessen, ohne es uns zu sagen?«
»Ich habe Sie alle während dieser drei besagten Minuten ein wenig beobachtet«, gab Penbury ihr gelassen zur Antwort.
»Nun, ich muß schon sagen, das ist ein recht windiges Alibi, das Sie da vorzuweisen haben«, entrüstete sich Mr. Calthorp. »Wen haben Sie denn als Zeugen, daß Sie die ganze Zeit außerhalb des Hauses waren?«
»Um halb neun habe ich in der Cafeteria in der Junkers Street eine Tasse Kaffee getrunken«, erwiderte Penbury. »Und die liegt über eine Meile von hier entfernt; Vielleicht ist dies nicht gerade ein gußeisernes Alibi, gebe ich zu, aber immerhin – ich bin dort bekannt, und Sie werden sehen, das wird mir höchst dienlich sein und sich als durchaus ausreichend erweisen … Nun, wer ist als nächster an der Reihe?«
»Ich«, sagte Bella. »Ich habe den Salon hier lediglich kurz einmal verlassen, um mir die Nase zu schneuzen. Ich hatte nämlich kein Taschentuch dabei, und so lief ich rasch eben mal in mein Zimmer hinauf, um mir eins zu holen. Und hier – hier ist es!« schloß sie und produzierte als Beweis ein zartes, quadratisches Etwas.
»Wie lange befanden Sie sich außerhalb des Salons?« drängte Penbury.
»Ungefähr fünf Minuten, würde ich sagen.«
»An sich eine recht lange Zeit, um nichts weiter zu tun, als sich lediglich ein Taschentuch zu holen.«
»Mag sein. Aber ich habe mir die Nase nicht nur geschneuzt – ich habe sie mir auch gepudert.«
»Das allerdings läßt diesen Zeitaufwand durchaus plausibel erscheinen«, gab Penbury mit dem Anflug eines Lächelns zu. »Würden als nächster Sie die Güte haben, Mr. Calthorp? Wir alle wissen, daß Sie mitunter schlafwandeln. Gerade erst vor genau einer Woche sind Sie im Schlaf in mein Zimmer hereingewandelt gekommen, nicht wahr? Haben Sie dort etwa eines von Ihren Taschentüchern verloren?«
»Was zum Teufel unterstellen Sie mir da?« entrüstete sich Mr. Calthorp und starrte ihm ins Gesicht. »Hat Mr. Calthorp hier drinnen während der letzten Stunde nahezu wie im Trance-Zustand gedöst oder nicht?« Penbury ließ sich nicht beirren.
»Angenommen, ich habe das wirklich«, brauste Calthorp auf. »Was – was soll dieser ganze Unsinn? Soll ich diesen Raum hier etwa verlassen haben, ohne es überhaupt zu wissen, um Wainwright so mir nichts, dir nichts, wegen nichts und wieder nichts, innerhalb einer Zeitspanne, wo man gerade zwei dutzendmal mit den Augen zwinkern kann, umzubringen – völlig grundlos also?« Er schluckte ein paarmal, beruhigte sich aber gleich wieder. »Ja, ich ging aus dem Salon hinaus, Sir – vor ungefähr zwanzig Minuten. Und zwar ging ich in den Speisesaal hinüber, um mir die Abendzeitung zu holen und um das Kreuzworträtsel, das drinnen ist, zu lösen!« Immer noch reichlich erregt, tippte er mit dem Bleistiftende darauf herum. »Hier ist es!« fügte er gereizt hinzu.
Penbury zuckte die Achseln. »Ich bin der letzte, der geneigt wäre, eine mit derartigem Nachdruck vorgebrachte Erklärung rundweg zurückzuweisen«, sagte er. »Doch würde ich Ihnen raten, der Polizei Ihre Erklärung mit ein wenig geringerem Nachdruck und Pathos vorzutragen. Aber lassen wir das – jetzt sind wohl Sie als nächster dran, Mr. Smith, oder?«
Monty Smith war der Unterhaltung ängstlich gefolgt und hatte sich die Geschichte, die ihm sein Alibi sichern
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