8 Science Fiction Stories
gereizt und aggressiv entgegen.
»Ja, das habe ich«, erwiderte Penbury. »Dann lassen Sie mich also gleich einmal als ersten mein Alibi geben. Um zwanzig vor acht folgte ich Wainwright zum zweiten Stock hinauf. Bevor er sein Zimmer betrat, machte er eine recht seltsame Bemerkung, die es unter diesen Umständen verdient, daß ich sie wiederhole. ›Hier ist jemand im Haus, der mich nicht leiden kann‹, sagte er nämlich. ›Nur einer?‹ gab ich ihm zur Antwort. ›Dann sind Sie noch weit besser dran als ich.‹ Dann ging er in sein Zimmer hinein, und das war das letzte Mal, daß ich ihn lebend gesehen habe. Auch ich betrat mein Zimmer und holte nur zwei Aspirintabletten. Mit denen ging ich dann ins Bad hinüber und spülte sie mit einem Schluck Wasser herunter. Ganz nebenbei, meine Wasserkaraffe ist schon wieder leer und muß nachgefüllt werden, Mrs. Mayton. Dann – später – vielmehr gleich darauf dachte ich mir, weil mir noch immer der Kopf brummte, ein kleiner Spaziergang werde mir sicher ganz guttun, und ich ging fort. Ich blieb draußen an der frischen Luft – nun, so ungefähr bis gegen neun. Die Haustür, die Sie da zufallen hörten, Mrs. Mayton, das war nicht Wainwright, der hinausging. Das war ich, der hereinkam – zurück von meinem Spaziergang.«
»Moment mal!« platzte Bella heraus. »Woher wissen Sie eigentlich, daß Mrs. Mayton die vordere Haustür zufallen hörte? Sie waren doch gar nicht hier!«
Penbury betrachtete sie sogar ein wenig voller Respekt. »Keine üble Schlußfolgerung«, murmelte er.
»Dann nehmen Sie sich bitte nicht allzuviel Zeit, sich eine passende Antwort zurechtzulegen!« erhitzte sich Mr. Calthorp.
»Ich brauche nicht im mindesten Zeit, mir eine passende Antwort zurechtzulegen«, erwiderte ihm Penbury gelassen. »Das weiß ich daher, weil ich ein paar Sekunden vor der Salontür gestanden und es mitgehört habe, ehe ich hereinkam. Aber darf ich mit meiner Feststellung der Tatsachen, so wie ich begonnen hatte, jetzt endlich fortfahren? Besten Dank! Also, wie ich schon sagte, ich kam dann wieder ins Haus herein und ging nochmals zu meinem Zimmer hinauf.« Er machte eine kleine Pause. »Auf dem Boden sah ich ein Taschentuch liegen und hob es auf. Es war keins von den meinen. Ich überlegte, ob es vielleicht Wainwright gehören könnte – ob er womöglich in meinem Zimmer herumgeschnüffelt hatte. Also ging ich hinüber, um ihn zu fragen, ob es seines sei – und fand ihn neben dem Bett auf dem Boden liegen. Vollständig angekleidet, versteht sich, der Länge nach auf dem Rücken, mit dem Kopf zum Fenster, den einen Arm zum Kamin hin ausgestreckt, mitten ins Herz gestochen! Jedoch keine Spur von dem, womit er erstochen worden war. Es sah nach einer sehr kleinen, aber auch sehr tiefen Wunde aus. Die betreffende Stelle fand ich sofort … Das Fenster war geschlossen und von innen verriegelt. Wer immer es getan hat, muß durch die Tür hineingelangt sein. Ich verließ das Zimmer und sperrte mit dem Schlüssel die Tür ab. Denn ich weiß ja schließlich, daß niemand dort noch einmal hineingehen sollte, ehe nicht die Polizei und der Polizeiarzt aufkreuzen. Deshalb eben beschloß ich, um auf Nummer Sicher zu gehen und das zu verhindern, die Tür abzuschließen. Das Telefon befindet sich, wie Sie ja alle wissen, im Speisesaal. An sich höchst unbequem und unzweckmäßig. Es wäre weit angebrachter, wenn es draußen in der Diele stehen würde. Während ich also in den Speisesaal hinüberging, kam ich zwangsläufig hier an der Tür des Salons vorbei, blieb ein paar Sekunden stehen und hörte, worüber Sie sich unterhielten. Und eben da hörte ich Mrs. Mayton gerade sagen: ›Ich möchte nur wissen, wo Mr. Wainwright hingegangen ist?‹ Sie, Smith, gaben ihr daraufhin
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