8 Science Fiction Stories
Seiten Atomwaffen benutzten – schwache Waffen, gewiß, verglichen mit denen, die folgten. Es war nur wenige Jahre nach der Entdeckung der Atombombe, da wurden die ersten geworfen – in einem kleineren Krieg; ich war damals noch ein Kind. Nun, dieser Krieg ging sehr rasch zu Ende, weil nur eine Seite die Bomben hatte. Der erste Atomkrieg war nicht schlimm – der erste ist das nie. Ich hatte Glück, denn wäre er schlimm gewesen – schlimm genug, um eine Zivilisation auszulöschen –, hätte ich ihn nicht überlebt, trotz der biologischen Umwandlung, die ich durchmachte. Und hätte er die damalige Zivilisation ausgelöscht, wäre ich nicht am Leben erhalten worden in der sechzehnjährigen Schlafperiode, die ich etwa dreißig Jahre später durchmachte. Aber ich nehme schon wieder einen Teil der Geschichte vorweg.
Ich war, glaube ich, zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Ich wurde nicht gleich einberufen, weil ich untauglich war. Ich litt an einer ziemlich seltenen Krankheit, an einer Störung der Hypophyse – irgendein Syndrom; ich habe den Namen vergessen. Unter anderem führte es zur Fettsucht. Ich hatte an die fünfzig Pfund Übergewicht für meine Größe, und daher wenig Ausdauer. Ich wurde kurzerhand abgelehnt.
Etwa zwei Jahre später war meine Krankheit in einem leicht fortgeschrittenen Stadium, nicht so aber andere Dinge – sie waren in einem mehr als nur leicht fortgeschrittenen Stadium … Beim Militär nahm man schon einen jeden; sie hätten sich nicht gescheut, einen einbeinigen, einarmigen Blinden an die Front zu schicken, vorausgesetzt natürlich, der Mann war gewillt zu kämpfen. Und ich war gewillt zu kämpfen. Ich hatte meine Familie in einem Atom-Dusting verloren, der Job in der Waffenfabrik hing mir zum Hals heraus, und von den Ärzten mußte ich mir sagen lassen, daß meine Krankheit unheilbar sei und daß ich auf jeden Fall nur noch ein oder zwei Jahre zu leben hätte. Also gesellte ich mich zu dem, was von der Armee übriggeblieben war, und das, was von ihr übriggeblieben war, nahm mich bedenkenlos und schickte mich an die nächste Front – zehn Kilometer weiter. Ich stand mitten im Kampfgetümmel, kaum daß ich einen Tag lang Soldat war.
Jetzt erinnere ich mich gut genug, um zu wissen, daß ich nichts damit zu tun hatte, aber es war nun einmal so, daß zur gleichen Zeit, als ich einrückte, ein Kräftewechsel stattfand. Die andere Seite hatte keine Bomben und keinen Atomstaub mehr, und es gingen ihr auch die Granaten und Patronen aus. Wir hatten ebenfalls keine Bomben und keinen radioaktiven Staub mehr, aber wenigstens noch ein paar von unseren Er zeugungsanlagen. Auch hatten wir noch Flugzeuge, um das Material zu transportieren, und einen Anschein von Organisation, um die Flugzeuge an die richtigen Stellen zu schicken. Nun, zumindest fast an die richtigen Stellen; manchmal warfen wir das Zeug irrtümlich zu nahe bei unseren eigenen Truppen ab. Keine Woche im Gefecht, da war ich wieder draußen – mit Bomben und Granaten flog ich ’raus aus dem Gefecht, im wahrsten Sinne des Wortes, denn nur einen Kilometer von mir entfernt detonierte eine unserer kleineren Bomben.
Im Kriegslazarett kam ich, ganz schön angesengt, zu mir, ungefähr zwei Wochen später. Mittlerweile war der Krieg vorbei; es herrschte Ruhe, bis auf das Aufräumen und die Tatsache, daß man versuchte, die Ordnung herzustellen und die Welt wieder in Schwung zu bringen. Es hatte sich, wie du siehst, nicht um einen blow-up-Krieg gehandelt – einen globalen Vernichtungskrieg. Dieser hier vernichtete nur etwa ein Viertel oder ein Fünftel der Erdbevölkerung. Es war noch genug Produktionskapazität übrig, und
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