8 Science Fiction Stories
Erfindung vorauszusagen, erscheint unmöglich! Es wäre bereits die Erfindung selbst, und die Science Fiction beschäftigt sich mit Extrapolationen – nicht mit Errungenschaften. Und das Erkennen allgemeiner Trends ist auch wichtiger als die Schaffung minuziöser Details. Ist es also den Autoren dieser Stories gelungen, eine akzeptable Linie der zukünftigen Geschichte zu finden, sind Sinn und Zweck dieser Sammlung vollauf erreicht.
Fletcher Pratt
Tief verborgen unter den Trümmern der Vergangenheit liegen die längst vergessenen Kulturen der Menschheit. Nur noch Legenden erreichen uns über Macht und Glanz von Lur, Candra, Thragan, Kah, Mu, Attrin, Hyboria und Atlantis. So vage die geschichtlichen Ereignisse auch anmuten, der Menschheit Aufstieg zu ihrem fernen Utopia ist jetzt klar ersichtlich; ein definitives Bild hat sich herausgeschält. Jeder Schritt empor die Entwicklungsleiter endete als Fehlschritt; jeder Rückfall, in dem der Mensch verlor, was er erreicht zu haben schien, spornte ihn zu noch größerer Leistung an. Ägypten, Hellas und Rom entfalteten sich der Reihe nach zu höchster Blüte, bis dann, im frühen Mittelalter, die Barbarei regierte. Eine neue große Ära bahnte sich an …
Fredric Brown
An dich, den Phönix
Es gibt viel zu erzählen, so viel, daß man nicht recht weiß, wo man anfangen soll. Zum Glück habe ich die meisten Dinge vergessen, die mir widerfahren sind. Zum Glück hat der menschliche Geist ein begrenztes Erinnerungsvermögen. Es wäre auch gräßlich, würde ich mich der hundertachtzigtausend Jahre bis ins Detail entsinnen – der viertausend Leben, die ich seit dem ersten großen Atomkrieg gelebt habe.
Nicht, daß ich die wirklich bedeutenden Augenblicke vergessen hätte! Ich erinnere mich, bei der ersten Mars-Expedition gewesen zu sein und bei der dritten, die auf der Venus landete.
Ich erinnere mich (ich glaube, es war im dritten großen Krieg) an das Bombardement von Skoro mittels einer Gewalt, die sich zur Kernspaltung verhält wie eine Nova zu unserer langsam sterbenden Sonne. Ich war 1. Offizier auf einem Raumer der Hyper-A-Klasse im Krieg gegen die zweiten außergalaktischen Invasoren – jene, die auf den Monden des Jupiter Stützpunkte errichteten, noch ehe wir selbst dort waren, und die uns fast aus dem Sonnensystem vertrieben, ehe wir eine Waffe fanden, gegen die sie nicht ankamen. So ergriffen sie dann die Flucht – flohen bis über die Grenzen der Milchstraße hinaus, wo wir ihnen nicht folgen konnten. Und als wir es taten, rund fünfzehntausend Jahre später, waren sie tot – ausgestorben seit dreitausend Jahren. Siehst du, davon möchte ich dir erzählen – von jener mächtigen Rasse und all den anderen. Damit du aber weißt, wieso ich weiß, was ich weiß, werde ich dir zuerst von mir erzählen.
Ich bin nicht unsterblich. Es gibt nur ein unsterbliches Wesen im Universum; aber davon später … Verglichen mit ihm, bin ich bedeutungslos. Doch was immer ich dir sage, du wirst es nicht begreifen oder glauben, es sei denn, du verstehst, was ich bin. Ein Name zählt nicht viel, und das ist gut so – an meinen erinnere ich mich nämlich nicht. Das ist keineswegs merkwürdig – zumindest weniger merkwürdig, als du denkst. Hundertachtzigtausend Jahre sind eine lange Zeit, und ich habe schließlich aus dem einen oder anderen Grund meinen Namen mehr als tausendmal geändert. Und was, frage ich dich, könnte bedeutungsloser sein als der Name, den mir meine Eltern vor hundertachtzigtausend Jahren, gaben?
Ich bin kein Mutant. Was mir passierte, trug sich zu, als ich dreiundzwanzig war, während des ersten Atomkrieges. Das heißt, während des ersten Krieges, in dem beide
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