8 Science Fiction Stories
ich. Mittlerweile hatte ich mir auch eine Methode zurechtgelegt und konnte für mein eigenes Überleben Sorge tragen. Seitdem habe ich viertausendmal geschlafen – und überlebt.
Vielleicht werde ich eines Tages Pech haben. Vielleicht wird jemand, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, eines Tages die Höhle oder das Gewölbe entdecken, worin ich mich heimlich für eine Schlafensperiode abkapsle, und sich gewaltsam Eintritt verschaffen. Aber das ist unwahrscheinlich. Ich habe jahrelang Zeit, jeden dieser Plätze herzurichten und besitze die Erfahrung aus viertausend Perioden. Unzählige Male könnte man an solch einem Versteck vorbeigehen, und doch würde man es nie bemerken – und auch nicht imstande sein, darin einzudringen, sollte man Verdacht geschöpft haben.
Nein, meine Überlebenschancen zwischen den einzelnen Perioden des Wachseins sind weit größer als meine Oberlebenschancen während der bewußten, aktiven Perioden. Daß ich so viele von diesen überlebt habe, mag ein Wunder sein – trotz der Methoden, die ich entwickelte, um gerade solch ein Überleben sicherstellen.
Und diese Methoden sind gut. Ich habe sieben größere Atom- und Superatomkriege durchstanden, welche die Erdbevölkerung stets bis auf ein paar Wilde reduzierten – auf ein paar Wilde rund um ein paar Lagerfeuer in ein paar noch bewohnbaren Gegenden. Und zu anderen Zeiten, in anderen Epochen, bin ich in fünf verschiedenen Milchstraßen gewesen, von unserer abgesehen.
Ich habe einige tausend Frauen gehabt, aber jeweils nur eine, denn ich wurde in einem Zeitalter der Monogamie geboren; so siegte die Gewohnheit. Und ich habe einige tausend Kinder großgezogen. Natürlich war es mir nie möglich, länger bei einer Frau zu bleiben als dreißig Jahre, da ich nach dieser Zeitspanne wieder verschwinden mußte; aber dreißig Jahre genügen für uns beide – ganz besonders, wenn sie in normalem Grade altert und ich mich praktisch nicht verändere. Gewiß, es führt zu Problemen, aber ich habe sie meistern können … Wenn ich heirate, dann nur ein Mädchen, das viel jünger ist als ich, damit der Unterschied nicht zu groß wird. Angenommen, ich sei dreißig; ich heirate eine Sechzehnjährige – dann ist sie, wenn ich sie verlassen muß, sechsundvierzig, wogegen ich noch immer dreißig bin. Und es ist das Beste für uns beide, überhaupt für alle Beteiligten, wenn ich nach meinem Erwachen nicht mehr an den früheren Aufenthaltsort zurückkehre. Sofern sie noch lebt, ist sie über sechzig; und selbst für sie wäre es nicht gut, wenn ihr Gatte aus dem Jenseits käme – frisch, munter und fidel – und noch immer jung. Außerdem hatte ich sie wohlversorgt zurückgelassen, als reiche Witwe – reich an Geld, oder was immer in dieser speziellen Epoche Reichtum ausmacht. Manchmal waren es Glasperlen und Pfeilspitzen, manchmal Weizen im Speicher und einmal – es gab recht merkwürdige Zivilisationen – sogar Fischschuppen. Ich hatte nie die geringsten Schwierigkeiten, mein Teil, und mehr, zu erlangen, an Geld oder dessen Äquivalent. Ein paar tausend Jahre Praxis, und die Schwierigkeiten sind von anderer Art – zu wissen nämlich, wann man aufhören muß, um nicht übermäßig reich zu werden und so Aufmerksamkeit zu erregen.
Ich habe das immer geschafft. Aus gutem Grund, wie du noch sehen wirst, habe ich nie an die Macht gewollt; aus gutem Grund habe ich nie, nach den ersten paar Jahrhunderten, meine Mitmenschen ahnen lassen, daß ich anders sei als sie. Ich legte mich sogar jede Nacht auf ein paar Stunden nieder und dachte nach, nur um den Anschein zu erwecken, ich schlafe.
Aber nichts von alledem ist wichtig, genauso wenig
Weitere Kostenlose Bücher