80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)
war.
Zumindest würde Edwards Schwanz der erste in ihr sein und nicht Victors, das hätte Dominik wahrscheinlich nicht ertragen. Vielleicht schaffte es der blöde Kerl ja nicht, sich schnell genug aus seinem Latex zu schälen, um mitzumachen.
Ein anderer Mann, den Dominik noch nie gesehen hatte, näherte sich Summers Mund mit einem großen wippenden Schwanz.
Einen Augenblick hielt Dominik den Atem an und hoffte, sie würde vielleicht das Safeword sagen, wenn ihr jemand so unvermittelt seinen Schwanz in den Mund rammte. Doch sie öffnete ihn nur weit und reckte sich vor, um ihn tiefer in sich aufzunehmen.
Schweißperlen traten ihr auf die Haut. Dominik verfolgte mit den Augen jedes einzelne Tröpfchen, das an ihrem Körper herunterrann. Ihre Brüste schwangen hin und her wie Pendel, das leise klatschende Geräusch wurde vom lauten Stöhnen ihrer Gefährten übertönt.
Eine androgyne, zart gebaute Frau mit einer koboldhaften Kurzhaarfrisur schlüpfte unter Summers Arm hindurch und begann, an ihren Nippeln zu saugen.
Der Mann, der vor Summers Mund gestanden hatte, trat pflichtschuldigst beiseite, kniete sich vor die kleine Frau und spreizte ihre Schamlippen mit der Zunge. Blitzschnell nahm ein anderer Mann die Position an Summers Kopf ein und masturbierte, indem er sein Glied mit Strähnen ihres roten Haars bearbeitete.
Dann war Dominiks Blick auf die kleine Bühne von den zahlreichen Männern und Frauen verstellt, die alle Summer berühren oder vögeln wollten.
Immer wieder mal trat einer der Beteiligten zurück, um sich die Stirn abzuwischen oder das Kondom zu wechseln, sodass Dominik einen kurzen Blick auf Summers blassen Körper erhaschte, der nun schweißüberströmt war. Ihr Körper wand sich unter dem Ansturm der Schwänze, die in sie hineinstießen, oder in Erwiderung einer Liebkosung zuckend hin und her.
Wenn Dominik die Augen schloss, hörte er ihr vertrautes Hecheln heraus und stellte sich vor, wie ihr Puls raste und wie es sich anfühlte, wenn sie seinen Schwanz umschloss. Summer wirkte immer so eins mit ihrem Körper, wenn sie vögelten und noch auf die leiseste Berührung reagierte. Wieder bekam er unwillkürlich eine Erektion. Er beobachtete, dass ihr Mund den nächsten Schwanz aufnahm.
Allmählich musste sie doch erschöpft sein, dachte er, aber es gab keinerlei Anzeichen, dass sie das Tempo drosselte oder ihre Lust befriedigt war. Als wollte sie allen unbefriedigenden Sex, den sie je gehabt hatte, mit der endlosen Fickerei in dieser einen Nacht wettmachen.
Vielleicht war es Wut, die ihn zu diesem Schritt trieb, vielleicht die eigene Geilheit.
Als der Mann vor Summer seinen Schwanz aus ihrem Mund zog und ging, trat Dominik an seine Stelle.
Er sah hinunter auf ihr Gesicht, die geschwungenen Lippen, die angestrengt gerunzelte Stirn. Ihre Sinne nahmen den Wechsel wahr. Und als er ihr mit den Händen über Hals und Schultern strich, spürte er, dass sie sich entspannte. Dann fasste er ihr ins Haar, zog ihren Kopf zurück, beugte sich über sie und küsste sie.
Einen Moment reagierte sie wie immer, sie öffnete den Mund und seufzte zärtlich und zufrieden.
Doch dann schrak sie zurück und schob die Maske hoch. Sie hatte ihn an seinem Kuss erkannt.
»Nein, bitte nicht«, sagte sie und setzte sich auf.
Sofort traten die Leute um sie herum einen Schritt zurück.
Sie lehnte sich vor und suchte etwas, womit sie ihre Blöße bedecken konnte, ein Handtuch oder ihr Kleid, aber da war nichts. Sie konnte lediglich die Arme vor der Brust verschränken.
»Was machst du hier?«
»Victor hat mich eingeladen. Und dich offensichtlich auch.«
»Was hat er dir erzählt?« Ihr Flüstern war kaum hörbar.
»Ich weiß jetzt, dass du schon oft dabei warst, falls du das meinst. Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
»Warum hast du mir nichts davon gesagt? Oder ist es das erste Mal, dass du bei einer seiner Partys bist?«
»Nein, das nicht … ich dachte nicht, dass dich das groß stört, und irgendwie hat es sich nie ergeben. Du warst ja immer unterwegs. Bei Proben. Mit Simón.«
»Aha. Du darfst also rumficken, mit wem und wann du willst, ich aber nicht?«
»So habe ich das nicht gemeint.«
»Aber gesagt. Und getan. Ach, scher dich zum Teufel, Dominik.«
Sie schwang sich vom Podest und schritt erhobenes Hauptes und mit gestrafften Schultern durch den Dungeon zum Ausgang.
Im Raum machte sich verlegenes Schweigen breit. Nur ein Mann klatschte, dass es Dominik in den Ohren dröhnte.
Victor.
13
NACH
Weitere Kostenlose Bücher