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80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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an ihnen vorbei.
    »Chocolate fudge. Das und kein anderes!«, rief Lauralynn begeistert und zeigte lebhaft auf die Tafel. »Und du?« Ihre Augen waren kugelrund, ihr Lächeln natürlich und ungezwungen. Dominik ließ noch einmal den Blick über die Liste gleiten und entschied sich dann für Himbeer und Belgische Schokolade.
    »Hörnchen oder Becher?«
    Lauralynn warf erst einen Blick auf ihr enges weißes T-Shirt und dann einen nach oben, wo die Sonne am tiefblauen Himmel stand.
    »Ein Becher ist wohl vernünftiger.«
    »Alles klar.« Dominik lehnte sich an den Tresen, gab bei dem Jugendlichen in der Uniform des Unternehmens seine Bestellung auf und zog einen Zehn-Dollar-Schein aus der Jeans.
    »Ist das nicht aufregend?«, fragte Lauralynn.
    Warum war es ihm nie in den Sinn gekommen, mit Summer hierherzufahren? Oder nach Coney Island? Warum waren sie nie irgendwo gewesen, wo man ganz normal seinen Spaß haben konnte? Etwa im Central Park, wo man im Gras saß und den Kindern beim Drachensteigenlassen zusah oder gemeinsam picknickte. Die kleinen Freuden des Lebens genoss. Hatten sie sich zu sehr in ihren Emotionen verstrickt, von ihrer Leidenschaft überwältigen lassen?
    Womöglich stimmte etwas nicht mit ihnen. Vielleicht waren sie nicht normal.
    »An was denkst du gerade?« Lauralynns Stimme drang wie durch einen Nebel zu ihm, während er die letzten, fast schon flüssigen Reste Eiscreme aus seinem Pappbecher kratzte.
    »Ach, nicht so wichtig.«
    Lauralynn musterte ihn forschend. »An Summer?«
    »Ja, auch«, gestand er ein.
    »Dich hat es ganz schön erwischt, nicht wahr?«
    »Sieht so aus.«
    »Und du hast es nicht mehr im Griff?«
    »Manchmal frage ich mich, ob das Ganze überhaupt einen Sinn hat.«
    »Genau das ist dein Problem, Dominik. Du denkst zu viel.«
    »Das sagt sich leicht.«
    »Du solltest dich mehr entspannen. Die Dinge nehmen, wie sie kommen. Es lockerer angehen.«
    »Hm …«, brummte er.
    »Weißt du was?«, fragte sie.
    »Ja?«
    »Lass uns runter ans Wasser gehen.«
    Er betrachtete den schmalen Sandstreifen unterhalb der Promenade. Vereinzelt lagen Menschen dort, andere hatten sich ins Meer gewagt, wie man an den auf und ab hüpfenden Köpfen im Wasser sah.
    »Schwimmen können wir aber nicht«, stellte Dominik fest. »Wir haben nichts dabei.« Sie konnten nicht einmal in Unterwäsche ins Wasser gehen, denn Lauralynn trug keinen BH , und Dominik hatte sich beim Anziehen seiner Jeans gar nicht erst mit einer Unterhose aufgehalten.
    »Dann halten wir eben nur die Zehen ins Wasser«, meinte Lauralynn.
    Ein kurzes Stück weiter die Promenade entlang fanden sie eine Treppe, die zum Strand hinunterführte. Dort zogen sie als Erstes die Schuhe aus. Der Sand war rau und noch feucht, und nachdem sie kurz durch die am Strand auslaufenden schaumigen Wellen gewatet waren und die Füße bis zu den Knöcheln im Wasser gekühlt hatten, suchten sie sich einen trockenen Flecken Sand unter dem Promenadensteg.
    Lauralynn kicherte wie ein Kind.
    »Was ist?«, fragte Dominik.
    »Ich finde, wir sollten in Schwarz-Weiß zu sehen sein«, meinte sie und dachte dabei an unzählige Filme, die sie als Halbwüchsige gesehen hatte.
    »Und stumm«, fügte er hinzu.
    »Unbedingt.« Sie lächelte. »Komm her.« Er rutschte durch den Sand, bis er neben ihr lag.
    Sie gab ihm einen zärtlichen Kuss.
    Über sich hörten sie den nie versiegenden lebhaften Lärm der Ausflügler auf der Promenade und die dahinrasenden Roller der Jugendlichen.
    Dominik schloss die Augen. Eine Hand legte er auf Lauralynns Oberschenkel, mit zwei Fingern der anderen Hand zeichnete er gedankenverloren rätselhafte Hieroglyphen in den Sand. Er wusste, dass Lauralynns Kuss keine erotische Anwandlung gewesen war, sondern einfach nur Ausdruck ihrer momentanen Gefühlslage, ihrer Zufriedenheit mit sich und der Welt. Dennoch spürte er sein Glied hart werden und fragte sich, ob sie so weit gehen und ihn mit dem Mund befriedigen würde, wenn er sie darum bat. Als sie mit Miranda zusammen gewesen waren, hatte sie es getan, und er erinnerte sich noch gut an das Gefühl, als ihre Lippen seinen Schwanz umschlossen. Ihm war jedoch auch klar, dass dies den Augenblick zerstören würde, und er brachte seine Erektion durch Willenskraft zum Abschwellen.
    Später sagte Lauralynn: »Danke, dass du mit mir hierhergefahren bist, Dominik. Das war wirklich ein wunderschöner Tag.«
    »Eigentlich treibt uns nichts in die Stadt zurück«, sagte er. »Wir können auch noch den Abend

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