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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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aufzunehmen.
    Ich überließ es Luba und Grayson, sich miteinander bekannt zu machen, und bahnte mir einen Weg durch die Besucher, um mir die Ausstellung anzusehen. Wir befanden uns im vorletzten Stockwerk eines Bürogebäudes im Stadtteil Southwark, ganz in der Nähe der Tate Modern. In meiner Anfangszeit mit Dominik, als er mich ermutigt hatte, meinen sexuellen Horizont zu erweitern, war ich einmal in der Penthousesuite eines benachbarten Hotels auf einer Sexparty gewesen. Der Ausblick aus der Galerie zeigte die gleiche Aussicht auf London wie an jenem Abend, als ich dort aus dem Hotelfenster gesehen und die ekstatischen Laute der Liebesspiele hinter mir gehört hatte.
    Links von mir glitzerten die Lichter des London Eye, dieses gigantischen Riesenrads, das sich kaum wahrnehmbar drehte. Das Wasser der Themse schimmerte wie Onyx, ihr schwarzer Bogen ein Symbol für die Versöhnung der Gegensätze in dieser Stadt: Nord und Süd, Tag und Nacht, Vanilla und Kinky, Sub und Dom … und vielleicht auch Dominik und Summer, wenn an diesem Abend alles gut ging. Dominik und die Bailly waren in meiner Vorstellung untrennbar miteinander verbunden, so dass ich mir die eine nicht ohne den anderen denken konnte. Und mit einer Sicherheit, die sich logisch nicht erklären lässt, die aber oft mit Vorahnungen einhergeht, wusste ich: Wenn wir an diesem Abend die Bailly zurückbekamen, dann würde auch Dominik wieder zu mir finden.
    »Zu schüchtern, um dir deine Bilder anzuschauen, Liebes?«, fragte da eine kehlige Stimme. Viggo war urplötzlich hinter mir aufgetaucht. Bei diesem hypnotisch schmeichelnden Ton ließ ich mich einfach an seine Schulter sinken und ergab mich, ohne nachzudenken, seinen Worten, so willenlos wie eine Schlange ihrem Beschwörer folgt.
    Zum Glück konnte ich mit den Fotos erklären, weshalb mir die Hände zitterten, meine Handflächen schwitzten und mir das Herz bis zum Hals pochte. Bis jetzt hatte ich noch nichts von Dominik gehört. Meine Nerven lagen blank, ich konnte es nicht mehr erwarten, endlich die Nachricht zu erhalten, dass alles wie geplant verlaufen war.
    Ich nickte zur Bestätigung seiner Frage, zog dabei aber halb den Kopf ein, wie eine Schildkröte, die sich in ihren schützenden Panzer zurückzieht. Dabei schämte ich mich weit weniger für die Nacktfotos, als es den Anschein hatte.
    »Du bist wunderschön«, sagte er leise. »Ich habe sie alle gekauft. Komm und sieh selbst.«
    Die Fotografien hingen rundum an den Wänden der Galerie, und ein Pfeil zeigte dem Betrachter, wo er beginnen musste, um ihrer Geschichte vom Anfang bis zum Ende folgen zu können.
    Graysons Bilder zeigten Männer und Frauen, bekleidet und nackt. Einige schienen tatsächlich Musiker zu sein, jedenfalls schloss ich das aus der Art, wie sie saßen oder ihr Instrument hielten. Ich erkannte keinen von ihnen, ob sie nun etwas anhatten oder nicht.
    Auf dem ersten Bild sah man einen attraktiven blonden Saxofonisten. Er trug einen Anzug, hatte aber den Schlips gelockert und einige Knöpfe an seinem Hemd geöffnet. Er schien in seiner Musik aufzugehen; die Augen geschlossen, den Kopf gereckt, hielt er sein Instrument in die Höhe. Zu seinen Füßen kniete ein nackter Mann, der offenbar dem Musiker den Schwanz lutschte, obwohl weder Schwanz noch Mund zu sehen waren. Die Bildmitte betonte eine Querflöte, ein schmaler silberner Stab, der neben den Knien des Nackten auf dem Boden lag.
    Das zweite Foto zeigte zwei Frauen in einer Umarmung. Die eine saß auf einem Stuhl, die andere hockte mit gespreizten Beinen auf ihrem Schoß und schmiegte sich so eng an sie, dass ihr Fleisch miteinander verschmolz und die Konturen ihrer Brüste kaum noch auszumachen waren. Die erste spielte Trompete, die zweite griff in die Mähne ihrer Gefährtin und blickte in die Ferne.
    Wir betrachteten eine Fotografie nach der anderen; manche waren wunderschön, andere schockierend. Viggo blieb besonders lange vor Abbildungen von schönen Frauen stehen, die Sex mit ihrem Instrument hatten, denen also eine Flöte, ein Bogen und sogar eine Klarinette in der Vagina steckten. Auf allen Bildern standen das Gesicht und die Augen der Musiker im Mittelpunkt, deren Ausdruck in allen Facetten zwischen Ekstase bis zu völliger Entrückung variierte. Auf einem Bild kniete eine Frau auf allen vieren und bot einen guten Blick auf ihre üppigen, hängenden Brüste. Ihre Gesichtszüge waren völlig entspannt und hingegeben, während ein angezogener Mann ihren Hintern mit

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