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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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aufbewahrte. Dominik ging am Vitrinenschrank vorbei und entdeckte den in die Wand eingelassenen Bogen mit der Stahltür. Vielleicht hatten die ursprünglichen Besitzer, die diesen Keller ausbauen ließen, hier einen Schutzraum anlegen wollen.
    Dominik umfasste zögerlich die Türklinke, sie ließ sich in keine Richtung bewegen. Er hatte es nicht anders erwartet.
    Jetzt war sein Einfallsreichtum gefragt.
    Neben der Tür befand sich ein Tastenfeld.
    Er hatte sich so gut wie möglich vorbereitet und das gesamte Internet nach Informationen über Viggo Franck durchforstet. Seinen Geburtstag, den seiner Eltern, seiner Schwester, die wichtigsten Daten in seinem bisherigen Leben, seine erste Ehe, die Erscheinungstage seiner Songs und Alben und so weiter. Dominik tippte Viggos Geburtstag ein, aber es passierte nichts. Normalerweise erforderten solche Systeme eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Halbherzig gab er Viggos Initialien ein, gefolgt von einer numerischen Sequenz, beginnend mit 1. Dann 2, 3, 4, 5. Aber es wollte einfach nicht klick machen.
    Ungeduldig versetzte er der Tür einen Tritt, natürlich ohne Effekt.
    Nun war er so weit vorgedrungen, und alles umsonst.
    Da fiel ihm wieder das Passwort für die Alarmanlage an der Haustür ein, das ihm Summer genannt hatte. Wieder nichts. Es wäre allerdings auch ungeschickt gewesen, denselben Code für zwei verschiedene Türen zu verwenden.
    Da kam ihm ein Gedanke.
    Ein Gewölbe voller Schätze aus der großen Zeit des Vinyls.
    Schallplatten.
    Die Kombination an der Haustür hatte 3313 RPM gelautet. 33 ⅓ Umdrehungen pro Minute, wie sie Langspielplatten auf dem Teller machten. Bei Singles waren es 45.
    Dominik musste grinsen.
    Das würde zu Viggo passen …
    Er tippte einen neuen Code ein.
    45 RPM .
    Ein lautes Summen ertönte, und Dominik hörte den Mechanismus im Inneren der schweren Tür klicken. Er hielt die Luft an, als er die Hand auf die Klinke legte. Kein Widerstand diesmal. Das Schloss hatte den Zugang freigegeben.
    Dominik spürte, dass ihm pures Adrenalin durch die Adern rauschte.
    Er drückte sachte gegen die Tür, und sie schwang wie auf einem Luftkissen auf.
    Es war nur ein kleiner, ganz in Dunkelheit gehüllter Raum. Dominik ging vorsichtig hinein und tastete nach einem Lichtschalter. Er konnte neben der Tür keinen finden, doch plötzlich erwachte ein trüber Neonstreifen zum Leben und wurde immer heller – bestimmt ein mit der Tür gekoppelter Timer.
    Der Raum war quadratisch, die Wand gegenüber der Tür wurde von Regalen eingenommen, und in der Mitte standen einige niedrige Präsentationstische. Die anderen Wände waren von einem halben Dutzend in unregelmäßigen Abständen gehängten Gemälden und gerahmten Stichen gesäumt. Dominik fragte sich kurz, warum diese Kunstwerke nicht mit den anderen draußen ausgestellt waren. Waren sie vielleicht zu wertvoll? Doch als er den Blick durch den Raum wandern ließ, wurde seine Aufmerksamkeit rasch von einem der niedrigen, schweren Tische mit einer Glasplatte gefesselt, auf dem eine Geige lag. Die Bailly.
    Erleichtert stieß er einen tiefen Seufzer aus.
    Er hätte sie auch wiedererkannt, wenn sie inmitten eines ganzen Bergs ähnlicher Violinen gelegen hätte. Sie war einfach unverkennbar.
    Das begehrte Instrument schien unversehrt. Sein Firnis fing das Licht ein und strahlte Wärme in den kleinen Raum.
    Dominik ging auf den Tisch zu, fuhr mit den Fingern über die Saiten der Geige und stellte fest, dass sie straff gespannt waren. Bei dem leisen Ton, den sie von sich gaben, hörte er das Echo von tausend Melodien, die Summer für ihn gespielt hatte. Und er fühlte sich zurückversetzt in den Augenblick, als er ihnen gelauscht hatte.
    Er seufzte noch einmal.
    Die Angélique.
    Bloß ein Instrument, mit vier Saiten, perfekt in Quinten gestimmt. Aus Holz gebaut und mit Leim zusammengefügt, mit der Wespentaille und den üppigen, verlockenden Kurven einer Frau.
    Aber ein Instrument, das eine ungeheure Rolle in seinem Leben spielte. Es hatte ihn und Summer zusammengebracht und war dabei, als sie zueinanderfanden, sich trennten und auseinanderstrebten. Es hatte ihre Freude und Trauer, ihre Leidenschaft und ihren Kummer begleitet.
    Eine Geige mit einem ganz besonderen Schicksal. Waren Dominik und Summer nur ein Kapitel in ihrer sich fortschreibenden Geschichte? Wer würde in ihre Fußstapfen treten und als Nächstes auf der Bildfläche erscheinen?
    Aber Dominik wusste auch, dass ihr spezielles Kapitel noch nicht zu

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