80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)
Warzen, rasiermesserscharfer Landestreifen aus dünnem Haar über dem Geschlecht, Piercing im Bauchnabel, silbernes Kruzifix an einem Kettchen um den Hals. Und graue Augen, die vor Fragen fast überquollen.
Dominik fiel eine Last von der Seele, als Liz nun nackt vor ihm stand. Der Körper einer Frau ließ in ihm stets ein wahres Meer von Zärtlichkeit aufwallen. Schon sehr früh hatte ihn der Anblick nackter Frauen fasziniert. Er erinnerte sich noch gut, dass er in der Schule ein paar Modellautos gegen ein Paket Spielkarten mit Abbildungen üppiger Nackter eingetauscht hatte. Sie zeigten die Nudistinnen bei Spiel und Spaß am Strand; und ihre Scham war sorgfältig wegretuschiert worden, sodass sie ihm eher wie griechische Statuen erschienen denn als Frauen aus Fleisch und Blut. Sie hatten ihn natürlich erregt, doch seine vorherrschende Reaktion waren Bewunderung und Staunen gewesen. Und so war es bis zum jetzigen Tag geblieben.
Der Anblick nackter Frauen würde ihn bis an sein Lebensende fesseln, da war er sich ganz sicher.
Lauralynn riss ihn aus seinen Träumereien, denn sie griff Liz grob ins Haar und zerrte sie zum Bett. Dann schob sie ihre Hand zwischen die Schenkel der jungen Frau.
»Ich muss schon sagen, Kevin, sie ist ziemlich nass.« Sie betrachtete den gefesselten Ehemann, der nur wenige Schritte entfernt auf dem Stuhl saß. »So hast du es doch gewollt, oder?«
Kevin schwieg.
Lauralynn musterte seinen schlaffen Schwanz.
»Deine Frau soll gleich von einem anderen Mann gevögelt werden, und du kriegst ihn nicht mal hoch. Versager«
Dominik, der sie bei ihrem Spiel beobachtete, zögerte. Sollte er sich jetzt ausziehen und zur Tat schreiten, obwohl ihn der Ehemann der Frau dabei nicht aus den Augen lassen und Lauralynn zweifellos kritisch begutachten würde?
Er dachte an eine Begebenheit mit Summer, als er einmal so töricht gewesen war, Victor zu sich einzuladen. Es war ein Fehler gewesen, Summer vor diesem Mann zur Schau zu stellen, der später Dominiks Vertrauen missbraucht und sie verführt hatte. Das war zwar nach ihrer Trennung gewesen, aber Dominik fand, dass er dabei Summers Trauer ausgenutzt hatte. Andererseits ließen sich die Umstände von damals nicht mit den jetzigen vergleichen, denn da sein Verlangen nach Summer an jenem schicksalhaften Abend so überwältigend gewesen war, hatte er den anderen Mann im Raum mühelos ausblenden können.
Lauralynn trat näher heran und strich ihm zärtlich über die Wange. »Mein Geschenk für dich«, sagte sie. »Nun zeig mal, was du kannst.«
Dominik begann sein Hemd aufzuknöpfen. Die anderen drei sahen ihm zu. »Das war Kevins Idee, nicht wahr?«, fragte er Liz. Als sie nickte, zog er sie auf die andere Seite, sodass sie ihren Mann nicht mehr sehen und seine Reaktionen nicht verfolgen konnte.
Sie hockte ganz verloren vor ihm. Dominik empfand plötzlich ein heftiges Begehren nach ihr.
Er nahm sie in die Arme und küsste sie – langsam, sachte, gierig diesmal. Er machte aus dem Spiel der Lust etwas, das nur sie beide betraf, und webte für sie beide einen Kokon, in den die anderen nicht eingeschlossen waren.
Rasch zog er sich fertig aus. Als er Liz auf dem Bett in die richtige Position schob, um ihn in sich aufzunehmen, sah er aus den Augenwinkeln Lauralynns Lächeln aufblitzen. Die wortlose Ermunterung seiner Zeremonienmeisterin.
Er schob Liz’ Beine auseinander, öffnete sie, prüfte neckisch mit der Fingerspitze, wie nass sie war, ehe er in sie drang, Zentimeter für wahnsinnig machenden Zentimeter, als er versuchte, diesen entscheidenden Moment so lange wie möglich, zu einer Ewigkeit, auszudehnen. Schließlich füllte er sie aus. Heiß. Eng. Schon hörte er ihr Stöhnen, das bei jedem seiner Stöße aus der Tiefe ihrer Lungen bis in ihre Kehle hinaufstieg. Hinter sich hörte er jemanden tief einatmen, ob Lauralynn oder Kevin, war ihm egal.
Dominik umfasste die Taille der jungen Ehefrau mit seinen starken Händen und hielt sie so lange fest, bis ihre beiden Körper sich im Einklang bewegten.
Liz zeigte eine seltsame Passivität, die nicht gerade dazu beitrug, Dominiks Erregung zu steigern. Es wirkte auf ihn fast wie das Gegenteil von Unterwerfung, und so fehlte ihm das Gefühl von Dominanz. Sie hatte etwas Lasches an sich, einen Mangel an Leidenschaft, und ihre Reaktionen waren schwach. Lauralynn, die die mangelnde Begeisterung offenbar spürte, kam zu ihnen und strich Liz über die erhitzte Wange.
»Genieße es. Lass dich gehen«,
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