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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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Etablissements, ein ehemaliges Kino, das bei einem seiner größten Events des Jahres volles Haus hatte.
    Mit Blick auf Chris, der die Menge mit großen Augen anstaunte, meinte sie missbilligend: »Du wirst nie ein richtiger Rockstar, wenn dich das schockiert. Ich wette, bei Viggo Franck wimmelt es in der Garderobe nur so von nackten Frauen. Und wahrscheinlich auch nackten Männern.«
    »Fang bloß nicht damit an«, stöhnte Chris. »Seit die Plakate raus sind, haben mich schon sämtliche Frauen, die ich je in meinem Leben getroffen habe, angerufen und um einen Backstage-Pass gebettelt.«
    »Mein Typ ist er ja nicht«, meinte Fran. »Eher ein Fall für Summer. Sie verguckt sich immer zielstrebig in die bösen Jungs.«
    Ich errötete. Viggo Franck war halb Däne und halb Italiener. Die Holy Criminals hatten auf dem europäischen Kontinent bereits erste Erfolge gefeiert und waren nun in Großbritannien geradezu über Nacht berühmt geworden. Schuld daran war ein Schnappschuss, der Viggo zeigte, als er aus einem Hotel in Chelsea taumelte, und das nicht bloß mit einer, sondern gleich mit drei Frauen im Schlepptau, darunter die Enkelin eines konservativen Politikers und eine junge Schauspielerin, die durch brave Disneyfilmchen berühmt geworden war. Sofort hatte Viggo den Ruf eines unwiderstehlichen Aufreißers weg, wohingegen seine Begleiterinnen in der Presse durch den Kakao gezogen wurden. Dass Feministinnen sich über die Doppelmoral dieser Berichterstattung aufregten, heizte das Medienspektakel nur noch mehr an.
    Ein Resultat dieses plötzlichen Erfolgs war, dass man den Holy Criminals vorwarf, sich gnadenlos zu vermarkten. Viggo verlor den Nimbus eines Helden des Indie Underground, eroberte sich dafür aber das breite Publikum und füllte fortan ganze Sportstadien. Doch wie mir Chris erklärte, schätzten die Musikerkollegen Viggo weiterhin, weil er es sich zum Anliegen gemacht hatte, stets auch kleine, noch unbekannte Bands zu promoten.
    Er und Chris hatten sich auf einer Party kennengelernt, wo sie mit den Jungs von Black Hay abhingen, einer Band, mit der wir uns gelegentlich die Bühne geteilt hatten und die gerade beim selben Label wie die Holy Criminals untergekommen waren.
    »Na ja«, sagte Chris. »Ihr werdet es bald herausfinden. Ich habe euch zwei Backstage-Pässe besorgt.«
    Fran stieß einen begeisterten Schrei aus. »Kein Wunder, dass du gar nicht mehr nach Hause gekommen bist, Summer«, sagte sie. »London ist einfach irre aufregend.«
    Einer der Clubfotografen fragte, ob er ein Foto machen dürfe, und bevor ich beiseitetreten konnte, hatten Chris und Fran schon zugestimmt und sich in furchterregende Zombieposen geworfen.
    Gerade noch rechtzeitig vor dem Blitz schaffte ich es, mir die Matrosenmütze tief ins Gesicht zu ziehen. Inzwischen war ich ja nicht mehr ganz unbekannt und achtete auf mein Image, zumal meine Fans eher konservativ waren.
    »War das wirklich in Ordnung für dich, dass ich ein Foto gemacht habe?«, fragte mich der Fotograf, dem meine Reserviertheit nicht entgangen war. Um nicht den Kameragurt über den Kopf ziehen zu müssen, trat er dicht neben mich und zeigte mir das Foto.
    Der Fotograf hatte ein breites Lächeln und freundliche Augen, die mit dunklem Eyeliner konturiert waren, was zu seinem dunkelvioletten, fast schwarzen Latexhemd passte. Manschetten in derselben Farbe, die ihm fast bis zu den Ellbogen reichten, machten es zu einer Art Gladiatorenkostüm.
    »Ist schon okay«, sagte ich, nachdem ich kurz auf das Display geschaut hatte. Ein schönes Foto. Fran und Chris waren unter ihrem dicken Make-up ohnehin nicht zu erkennen, und ich in meinem Matrosenkostüm, die Mütze halb übers Gesicht gezogen, hätte praktisch jedes Mädchen sein können. Es war nicht mehr von mir zu sehen als ein lächelnder, glänzend rot geschminkter Mund und eine rote Haarsträhne, die leuchtend von Frans schneeweißer Schulter abstach.
    »Schick mir eine E-Mail, falls du es dir anders überlegst«, sagte er und überreichte mir eine schlichte schwarze Visitenkarte, auf der in klarer weißer Schrift lediglich ein Name stand: Jack Grayson. Irgendwie kam er mir bekannt vor.
    »Jetzt aber Schluss mit der Turtelei«, schimpfte Fran. »Wir wollen tanzen!«
    Jack war schon ein paar Schritte weitergegangen. Die hohe Gestalt leicht vornüber gebeugt, stand er da, ein Auge und die Hälfte seines breiten Lächelns von der großen Spiegelreflexkamera verdeckt, ganz auf die nächste Aufnahme konzentriert.
    Wir

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