80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)
Leidenschaft, sie hatten es darauf angelegt, dass ich ihnen zusah.
Als ich wieder hinblickte, neigte er den Kopf, und sie legte sich flach über mehrere Klappsitze, die Beine gespreizt, eines hoch aufgestellt, das andere auf dem Boden, sodass ihr Partner sie unter dem kurzen Latexrock liebkosen konnte. Was er mit augenfälliger Hingabe tat, ohne sich darum zu kümmern, ob jemand zusah.
Mein Blick auf sie war teilweise durch seinen Kopf, der nun zwischen ihren Schenkeln war, verdeckt. Aber im Lichtschein der Kinoleinwand konnte ich gut ihre schlanken Waden erkennen, die in glatte, seidige Oberschenkel übergingen.
Ohne groß nachzudenken, neigte ich mich vor. Was würde wohl passieren, wenn ich sie berührte, wenn ich einfach mitmachte? Ich war unschlüssig. Sollte ich mich vorbeugen und versuchsweise ihren Arm streicheln? Um Erlaubnis bitten? Während ich noch überlegte, bemerkte ich plötzlich, dass sie mich anschaute, mit einem Gesichtsausdruck, der höchste Erregung verriet, wenn sie sich auch nicht so hemmungslos gehen ließ, wie ich es an ihrer Stelle wohl getan hätte. Sie schien sich eher zu bemühen, Augenkontakt mit mir zu halten.
Als er das Spiel seiner Zunge beschleunigte, verlor sie aber doch die Kontrolle über sich. Sie griff nach meiner Hand, drückte sie und zog mich heran, sodass ich über den beiden lehnte, nah genug, um sie zu küssen, nah genug, um ihre weiche Haut zu spüren.
Sie stöhnte und bäumte sich auf, als der Orgasmus sie durchwogte, dann ließ sie meine Hand los, entspannte sich und lag ganz ruhig da.
Ihr Partner hob den Kopf und strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Ruhig wartete ich ab, dass die beiden sich erholten; mittlerweile war ich aber so erregt, dass ich kaum noch stillsitzen konnte.
Sie wandte mir das Gesicht zu und lächelte mich an.
»Danke«, sagte sie.
»Gern geschehen«, antwortete ich, auch wenn ich mir unter den gegebenen Umständen ein wenig blöd vorkam. Es gab keine Worte, die die Intimität dieser Begegnung hätten ausdrücken können und nicht völlig gekünstelt oder albern geklungen hätten.
Er nickte mir flüchtig zu. Sein Gesichtsausdruck war unter der Maske nicht zu erraten.
Dann standen die beiden auf und verschwanden in der Dunkelheit.
Ich saß noch eine Weile still auf meinem Platz, versuchte mich zu sammeln und fragte mich, was ich nun tun solle. Ich war noch immer ungeheuer geil, fühlte mich aber nicht wohl dabei, Fran und Chris so lange sich selbst zu überlassen. Gerade als ich einen Entschluss fassen wollte, hörte ich hinter mir Fran die Treppe hochkommen.
»Hier steckst du! Wir haben überall nach dir gesucht. Was machst du denn hier so allein?« Sie klang eher verwundert als argwöhnisch. Ich bezweifelte, dass Fran sich überhaupt nur vorstellen konnte, was ich gerade erlebt hatte.
»Nur mal kurz verschnaufen. Es ist so voll da draußen.«
»Komm schon, du verpasst alle guten Songs!«
Ich folgte ihnen ins Partygetümmel. Dabei musste ich ständig an das Gesicht der Frau denken, als sie ihren Orgasmus hatte. Meine Fantasien wurden durch das erotische Knistern in der Luft und die vielen attraktiven Menschen um mich herum nur noch angeheizt, vor allem durch Männer, die Uniformjacken trugen oder ein gewisses Selbstvertrauen ausstrahlten, das mich an Dominik erinnerte.
Als ich in der Nacht nach dieser Party ins Bett schlüpfte, wurden meine Gedanken noch lebhafter.
Fantasien von Männern in Schaftstiefeln und mit Reitpeitschen spukten in meinem Kopf herum und wurden immer dunkler und wilder. Schließlich sah ich mich auf einem steinernen Fußboden knien, einen Knebel im Mund und die Hände auf dem Rücken gefesselt, nicht mit einem Seil, sondern mit metallenen Handschellen an einer langen, dicken Kette, die hinter mir auf dem Boden lag und mit einem Bolzen an der Wand befestigt war. Ich war vollkommen nackt und glatt, jemand hatte mir die Schamhaare abrasiert. Ich trug Nippelringe, beide schmerzten, als wären die Löcher dafür erst wenige Stunden zuvor gestochen worden. Eine schwere Tür öffnete sich, und ich hörte Schritte, langsame, bedächtige Schritte. Ich konnte die Person nicht sehen, aber ich spürte, dass es ein Mann war. Er kam näher, doch in der Dunkelheit konnte ich nur seine Beine erkennen, die in einer schwarzen Anzughose mit scharfen Bügelfalten steckten und nun direkt vor mir standen. Ich hörte, dass ein Gürtel gelöst und ein Reißverschluss geöffnet wurde.
In meinem Traum sehnte ich mich
Weitere Kostenlose Bücher