80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)
gehörte, die er sammelte?
Ich nahm eine der Violinen und einen Bogen, legte sie mir unters Kinn und strich über die Saiten. Zuerst klang sie grauenhaft, und es dauerte eine Weile, bis ich sie gestimmt hatte. Dann allerdings hatte sie einen schönen Ton und fühlte sich gut in meiner Hand an. Es war jedoch nicht die Bailly, und nun fiel mir wieder ein, warum ich Luba überhaupt gesucht hatte.
»Hast du mit Eric gesprochen«, fragte ich. »Weißt du, ob er gestern meine Geige mitgenommen hat?«
Noch ehe ich ausgesprochen hatte, legte mir Luba einen Finger auf den Mund und strich mir über die Unterlippe. Auf der Stelle fing mein Herz an zu rasen. Sie war weich und zart und roch süß wie Zucker. Dann drückte sie mir ihre Lippen auf den Mund und gab mir einen langen Kuss. Unsere Zungen umspielten einander. Sie schmiegte sich mit ihrem nassen Badeanzug an mich, sodass meine Kleider feucht wurden. Ihre Hände strichen über meinen Nacken und hielten meinen Kopf fest, während sie mich küsste.
Sie war hinreißend, wie die Statue einer Nackten, die zum Leben erwacht war und menschliche Wärme ausstrahlte. Bei jeder ihrer Berührungen durchfuhr mich ein Blitz, und zum ersten Mal in meinem Leben hätte ich am liebsten jeden Zentimeter des Körpers einer Frau erkundet. Und das nicht nur, weil ich einmal Sex mit einer Frau erleben wollte, sondern weil sie alles an mir zum Prickeln brachte.
»Gehen wir«, flüsterte sie mir ins Ohr. »Suchen wir uns einen bequemeren Platz.« Sie nahm meine Hand und zog mich alle fünf Stockwerke die Treppen hinauf bis in Viggos Schlafzimmer. Erneut hätte ich mir einen Fahrstuhl gewünscht, wurde aber von dem entzückenden Schauspiel ihres Hinterns entschädigt. Der nasse Badeanzug war ihr entweder eine Nummer zu klein oder am Bein absichtlich so hoch ausgeschnitten, dass er ihre Pobacken halb enthüllte.
Als wir oben ankamen, stand Viggo gerade unter der Dusche.
»Komm!« Luba blinzelte mir verschwörerisch zu und ging in Richtung Badezimmer. »Sagen wir ihm guten Morgen!«
Er war nicht nur überrascht, sondern schien sogar ausgesprochen erfreut, als wir hüllenlos die Tür zu der überdimensionalen Dusche öffneten und uns zu ihm gesellten.
So groß die Kabine auch war, als wir uns zu dritt darin drängten, wurde es doch ein bisschen eng. Luba schlängelte sich zur Seite, sodass ich zwischen ihr und Viggo stand.
Er drehte mich zu sich herum und beugte sich herunter, um mich zu küssen, während er seine Finger in meinem Haar vergrub. Luba fuhr uns mit Seifenhänden über den Körper und presste ihre Brüste an meinen Rücken.
Viggo machte keine Anstalten, die Dusche abzudrehen. Als das Wasser so über uns hinwegströmte, kam es mir vor, als würde ich in seinem Kuss ertrinken. Plötzlich griff er nach meinen Brustwarzen und zog heftig daran. Da ich mich gerade noch Lubas zärtlichen Berührungen hingegeben hatte, fuhr ich von dem unerwarteten Schmerz erschreckt hoch und schnappte nach Luft.
Sie lachte leise.
»Er ist nicht immer nur zärtlich«, flüsterte sie mir ins Ohr. Ich musste mich zurückhalten, um ihr nicht zu sagen, dass es mir sogar lieber so war.
Sein harter Schwanz drückte gegen meine Schenkel. Wie sehnte ich mich danach, ihn in mir zu spüren.
Begierig stöhnte ich auf. Mühsam beherrschte ich mich, ihn nicht ohne Schutz in mich aufzunehmen.
Luba drehte schließlich hinter uns das Wasser ab und zog uns aus der Dusche zum Bett, obwohl wir tropfnass waren.
Dann griff sie in die Nachttischschublade und warf ihm ein Kondom zu, das er mit geübter Hand auffing. Ich fragte mich, wie oft sie das zu zweit schon praktiziert hatten.
»Erlöse das Mädchen von seinem Elend«, raunte sie ihm mit verführerischer Stimme zu.
»Stets zu Diensten«, entgegnete er.
Es war bereits dunkel, als mir klar wurde, dass ich noch immer nichts von Chris gehört hatte. Viggo war wieder eingeschlafen, er lag mit Luba verschlungen auf dem Bett. Ihr nun wieder trockenes weißblondes Haar bildete einen lebhaften Kontrast zu seinen dunklen Locken.
Das muss ein gutes Zeichen sein, dachte ich. Chris hätte mich unverzüglich angerufen, wenn er meine Geige nicht beim Equipment der Band gefunden hätte. Ich hatte mir grundlos Sorgen gemacht. Doch plötzlich wurde mir flau im Magen. Ich hatte mein Handy im Wohnzimmer gelassen, in dem Raum mit dem Brunnen, und das vor Stunden, als ich zu meinem Erkundungsgang aufgebrochen war.
Mit weichen Knien ging ich die Treppe hinunter. Wie eine dunkle
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