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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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stark betont, dass meine Wangenknochen hervortraten wie die einer Katze. Mit den Leggings und der Lederjacke sah ich tatsächlich wie eine echte Rockerbraut aus, ein richtiger Vamp. Nicht gerade ein Mädchen, das man seiner Mutter vorstellen würde.
    »Drück das Kreuz etwas stärker durch. Ja, genau.«
    Da ich mich beim Posieren ziemlich begriffsstutzig anstellte, hatte der anfangs unendlich geduldige Grayson schließlich aufgegeben und meine Glieder mit eigener Hand arrangiert. Dabei begann jene vertraute Hitze in mir zu schwelen, und es gab den Hauch eines Wiedererkennens, als ich spürte, dass er die Kontrolle über meinen Körper übernahm. Meine zuerst nur züngelnden Gedanken entflammten sich, bis sie in einer ausgewachsenen Fantasie aufloderten. Ehe ich wusste, wie mir geschah, reagierte ich auf seine Anweisungen, als wäre er Dominik. Die Macht der Gewohnheit.
    Er hielt kurz inne und checkte die bisher gemachten Aufnahmen am Bildschirm, während ich mich bemühte, die Beine still zu halten und den Rücken im selben Winkel gekrümmt zu lassen, damit er das Licht nicht nachjustieren musste.
    »Zieh den BH aus«, sagte er. »Der zerschneidet die Linienführung deiner Haut.«
    »Klar doch«, erwiderte ich lässig und kämpfte mit den Häkchen am Rücken, weil ich möglichst in der Pose bleiben wollte, in die er mich so mühsam manövriert hatte.
    Ich tat mein Bestes, um meine körperlichen Reaktionen zu verbergen, weil ich den Fotografen nicht verlegen machen wollte. Aber als wir zu den Nacktaufnahmen übergingen, waren meine Nippel hart und mein Höschen nass.
    »Nein«, sagte er, als ich die Louboutins von den Füßen streifen wollte. »Lass die Schuhe an.«
    Genau das hatte Dominik auch einmal zu mir gesagt, als ich nackt für ihn in der Krypta ein Konzert gegeben hatte und Lauralynn mit verbundenen Augen hinter mir Cello spielte. Die Erinnerung daran jagte mir erneut heißes Begehren durch den Leib, auch wenn es nicht Grayson galt. Er war nur zufällig gerade da, im Schattenreich meiner speziellen sexuellen Neigungen und den Erinnerungen an eine gescheiterte Beziehung.
    Ich schluckte und versuchte, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren oder wenigstens die Erregung meiner Nippel abklingen zu lassen. Da die Heizung auf Hochtouren lief und es im Zimmer wohlig warm war, konnte ich nicht einmal so tun, als würde ich frieren. Dabei war es nicht gerade hilfreich, dass Grayson nicht nur in Fetischkleidung ziemlich attraktiv war: groß und schlank und mit freundlichen graublauen Augen, die lächelten, wenn er sprach. Dazu hielt er die Kamera, als wäre sie die Verlängerung seines Körpers, ganz ähnlich wie ich eine Geige. Mit seiner Haltung und der Art, wie er sich bewegte, schien er jedes Detail einer Aufnahme im Griff zu haben.
    Er baute einen schwarzen Hintergrund auf und legte ein schwarzes Tuch auf den Boden. Dann leuchtete er mich so aus, dass eine Hälfte meines Körpers im Dunkeln lag, was einen künstlerischen Effekt von Geheimnis hervorrief und überhaupt nichts Pornografisches an sich hatte. Jedes Mal, wenn der Blitz aufflammte, sah ich grelles weißes Licht – nicht so gleißend, dass es mich blendete, aber doch hell genug, um das Gefühl in mir zu verstärken, beobachtet zu werden, als Objekt für einen Voyeur ausgestellt zu sein. Auch wenn dieser Voyeur rein professionell war und ohne sexuelles Interesse, war die Wirkung auf mich doch die gleiche. Ich war froh, dass Grayson sich ganz auf die Bildausschnitte konzentrierte und ich dabei ebenso wie die Geige nur ein Objekt war, das in die richtige Stellung gebracht und richtig ausgeleuchtet werden musste. Hoffentlich sah er nicht, dass meine Innenschenkel feucht geworden waren, wenn er später die Bilder zum Retuschieren vergrößern würde.
    Hin und wieder schaute Jess vorbei und brachte uns eine Tasse Tee, puderte mich nach oder fixierte eine Haarsträhne neu, die sich gelöst hatte. Ihre Berührungen waren federleicht, und bestimmt hatte sie in ihrem Leben schon genug nackte Frauen gesehen, um sich für meinen Körper nicht weiter zu interessieren. Ich hatte mir stets meine Vorzüge vor Augen gehalten und mich nach Kräften bemüht, weder Diätzeitschriften zu lesen noch über meine Unvollkommenheiten zu grübeln. Doch nun fragte ich mich schon, was für Frauen Grayson normalerweise fotografierte. Ein bisschen fühlte ich mich wie damals in New Orleans, als Dominik mir nach Lubas unglaublicher Darbietung befohlen hatte, ebenfalls zu tanzen –

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