80 Days - Die Farbe der Lust
würde sich in ihrer Scheide eine Welle bilden, die sich in konzentrischen Kreisen ausbreitete und erst ihr Arschloch und dann ihren restlichen Körper mit Leben erfüllte, um ihre gesamte Haut zum Glühen zu bringen.
Bei dem kaum wahrnehmbaren Aufklaffen ihrer Rosette wurde Dominik mit einem Schlag klar, dass er sie eines Tages gern dort ficken würde. Dieser Gedanke lenkte ihn ab. Er hatte nicht bemerkt, dass Victor mit einer raschen Bewegung herangetreten war. Der Philosophieprofessor pflanzte sich vor Summers gebeugtem Kopf auf. Einen Augenblick ging Dominik davon aus, Victor wolle seinen Schwanz herausholen und ihn Summer in den Mund schieben. Er wollte schon protestieren, doch Victor zog nichts anderes aus seiner Hose als ein Taschentuch, mit dem er Summer ganz sanft den Schweiß von der Stirn wischte. Dabei bedachte er Dominik mit einem glückseligen Lächeln.
Summer spürte, dass es nicht Dominik war, der ihr über die Stirn strich, und trotz der Sanftheit der Berührung zuckte sie zusammen. Die Muskeln ihrer Möse schlossen sich plötzlich mit übermäßiger Kraft um Dominiks Schwanz. In Dominik überschlugen sich die Gedanken, und ihm schossen Unmögliches, Ungehöriges und Massen von Erinnerungsfetzen durch den Kopf. Hatte er nicht irgendwo gelesen – vielleicht bei Marquis de Sade –, dass bei Frauen, die auf dem Höhepunkt der Lust sterben, die Scheidenmuskeln erstarren und der Schwanz des Mannes stecken bleibt, eingezwängt wie in einem Schraubstock? Oder hatte er das aus anderen pornografischen Schriften über Frauen oder Tierliebhaber der speziellen Art, wie sie sich in Kontaktanzeigen nennen. Dieser schockierende Einfall traf ihn wie ein Blitz, und er kam mit ungeheurer Wucht, fast schon angewidert von seinen eigenen Gedanken.
Als er aufsah, stellte er fest, dass Victor bereits den Raum verlassen hatte. Summer, unter ihm, schien nach Luft zu schnappen.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er besorgt, als er sich aus ihr herauszog.
»Ja«, sagte sie leise. Dann sank sie in ganzer Länge zu Boden, ebenso erschöpft wie er.
»Hat es dich angetörnt, dass uns jemand zusieht?«, fragte Dominik.
Sie nahm die Augenbinde ab und wandte ihm das Gesicht zu. Ihre Haut glühte.
»Und wie«, gestand sie, ehe sie den Blick senkte.
Nun wusste Dominik, wie sie gepolt war. Ihr Körper reagierte auf die Blicke von Voyeuren. Und sie hatte immer noch keine Ahnung, wohin er sie als Nächstes entführen würde.
Inzwischen hatten die Herbstferien begonnen. Dominik hatte schon seit Längerem geplant, an einer Konferenz im Ausland teilzunehmen und dort als einer der Hauptreferenten einen Vortrag zu halten. Aber er wollte sich auch ein bisschen Urlaub gönnen und im Anschluss an seine offiziellen Verpflichtungen die Stadt erkunden.
Als Summer ihn fragte, wann sie sich wiedersähen, hatte er ihr von seiner geplanten Kurzreise berichtet. Die Enttäuschung war ihr deutlich anzusehen. Sie saßen nach ihrem Fick in seiner Küche und aßen Toast mit Butter. Summer war wieder in ihr T-Shirt geschlüpft, tropfte aber immer noch nass aus dem Schritt, weil sie auf Dominiks Bitte hin ihre Jeans noch nicht angezogen hatte. Mit nacktem Hintern saß sie auf einem Metallstuhl an der granitenen Arbeitsplatte, vor sich einen Teller und ein Glas Grapefruitsaft.
Die Gitterstreben des Stuhls, die sich als Karomuster in ihren Hintern pressten, ließen Summer keinen Augenblick vergessen, dass sie halb nackt war. Dominik würde also einen neuen Satz Striemen vor Augen haben, wenn sie gleich aufstand, und ganz bestimmt würde er seine Freude daran haben, ihr nachzuschauen, wenn sie nach oben musste, um ihre Jeans zu holen. Wenn er auf der Treppe hinter ihr herging, würde er das Muster geradewegs im Blickfeld haben.
Dominik war wieder zu seiner gewohnten Distanziertheit zurückgekehrt und offenbar nicht in der Lage, ein Thema von Bedeutung anzuschneiden. Noch weniger konnte er ausdrücken, was er auf lange Sicht von ihr wollte. Summer hingegen war pragmatisch, bereit, mit dem Strom zu schwimmen. Sie ging davon aus, dass er sich schon äußern würde, wenn er den richtigen Zeitpunkt für gekommen hielt. Augenblicklich jedenfalls beschränkte er sich auf belangloses Geplauder. Dabei hätte sie ihm gern so viele Fragen gestellt, um in ihm »lesen« und diesen eigenartigen Mann besser verstehen zu können. Aber vielleicht waren die Reserviertheit und Zurückhaltung auch Teil seines Spiels. Einerseits fühlte sie sich ungeheuer von Dominik
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