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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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zusichern lassen, dass er vielversprechende neue Bands verpflichten, unter seine Fittiche nehmen und sogar produzieren durfte. Seine jüngste Entdeckung war ein anglo-amerikanisches Trio, die Groucho Nights. Er hatte arrangiert, dass sie am nächsten Abend bei einem Wohltätigkeitskonzert in der Brixton Academy als Vorgruppe der Holy Criminals auftreten konnten.
    »Du musst unbedingt mitkommen, Babe«, beharrte Viggo.
    »Als deine schmückende Begleiterin?«
    »Quatsch. Als du selbst, die einzig Wahre und Echte.«
    »Aber ich darf schon Kleider tragen?«
    »Selbstverständlich. Wir wollen doch keinen Aufruhr entfesseln.«
    Es war das erste Mal, dass Viggo sich in der Öffentlichkeit mit mir zeigte. Natürlich waren wir schon zusammen in Restaurants und spazieren gewesen, aber nie bei irgendwelchen Anlässen, wo man mit interessiertem Publikum, Presse und Fotografen rechnen musste. Auf dem Weg zum Konzert war ich also ein bisschen nervös, denn ich würde fraglos als seine neueste Eroberung, seine gegenwärtige Gespielin betrachtet werden.
    Was sollte ich antworten, falls die Leute wissen wollten, was ich tat oder wer ich war?
    Ich hatte mich für den Abend absichtlich nicht aufgedonnert und alles vermieden, was mich mit der Welt der Musik in Verbindung bringen konnte. Zu einem kurzen Jeansrock trug ich eine weiße bestickte Baumwollbluse im viktorianischen Stil mit Perlmuttknöpfen und dazu Ballerinas, denn sonst hätte ich Viggo trotz seiner zehn Zentimeter hohen Blockabsätze überragt.
    »Sag einfach, wir sind gute Freunde. Oder, wenn dir das lieber ist, dass du meine Assistentin bist«, schlug Viggo vor. »Manchmal ist es das Beste, einfach die Wahrheit zu sagen.«
    Wir fuhren auf der Parliament Bridge über die Themse in eine Gegend, die Viggo das »wilde Südlondon« nannte. Einmal hatte er gescherzt, dass es eigentlich zwei Städte gebe, Nord- und Südlondon. Und dass sich viele Einwohner niemals auf die andere Seite des Flusses wagten, es sei denn, es ginge um Leben und Tod oder, prosaischer, sie müssten zur Arbeit. Er selbst war Nordlondoner durch und durch.
    Auf beiden Seiten der Brücke funkelten die Lichter der Stadt, dazwischen sah man die dunklen Silhouetten ferner Gebäude und einiger Wahrzeichen in der Nähe. Das London Eye drehte sich im Schneckentempo, seine Gondeln schimmerten in der Nacht wie Glühwürmchen. Die geometrischen Bauten an der South Bank lagerten wie urzeitliche Elefanten am Ufer.
    Schon bald änderte sich die Umgebung. Wir passierten eine Reihe trostloser Straßen und Kreuzungen, und noch immer brummte die schwarz glänzende Limousine mit Viggo am Steuer über schier endlose, schnurgerade Straßen, bis wir endlich in die Nebenstraßen von Brixton einbogen.
    Am Eingang der Academy wartete eine große Menschenmenge in einer Schlange, die sich bis zur nächsten Querstraße zog. Vor uns verengte sich die Fahrbahn.
    »Da wären wir, Babe«, sagte Viggo, als er rechts ranfuhr und kurz auf dem Gehsteig hielt. »Hier tobt der Rock.«
    Er öffnete die Fahrertür und machte mir Zeichen, ich solle ebenfalls aussteigen, den Zündschlüssel aber ließ er stecken. Ein junger Mann in den obligatorischen engen Jeans und dem schwarzen T-Shirt der Holy Criminals schüttelte ihm die Hand, setzte sich auf den Fahrersitz und fuhr davon.
    »Wer war das?«, fragte ich Viggo.
    »Einer der Roadies. Gehört zu meiner Tourneecrew. Er wird den Wagen irgendwo abstellen. Hier einen Parkplatz zu finden, ist die Hölle.« Mehrere Leute vor der Academy, die uns entdeckt hatten, schälten sich aus der Masse. Jeder zweite hatte eine Kamera in der Hand und fotografierte uns. Das Blitzlichtgewitter blendete mich.
    »Ignoriere sie einfach, Babe«, sagte Viggo und nahm mich an die Hand.
    »Wer ist deine neue Flamme, Viggo?«, rief jemand, doch Viggo beachtete ihn nicht. Binnen Sekunden waren wir im Club, und die Security-Leute schlossen rasch wieder die Türen hinter uns. Einlass für das Publikum war erst in einer halben Stunde.
    Einige junge Mädchen liefen auf Viggo zu und baten ihn um ein Autogramm. Mit einem vieldeutigen Lächeln erfüllte er ihre Bitte. Ich fragte mich, wie sie wohl jetzt schon hier hereingekommen waren, doch dann erinnerte ich mich unwillkürlich an meine Erlebnisse an der roten Backsteinmauer in St. Petersburg.
    Viggo fragte einen vom Personal nach dem Green Room, und man zeigte uns den richtigen Gang.
    Als sich dort die Tür öffnete und ich einer Schar von Menschen gegenüberstand, die ich noch

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