80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)
lachte, beugte mich über ihn und gab ihm einen Kuss.
Mehr als diese Einladung brauchte er nicht.
Beim Liebesspiel war er ebenso selbstbewusst wie bei allem, was er tat – zumindest nach außen hin. Seine Lippen waren weich, und er küsste mich genüsslich und ohne Eile, als hätten wir alle Zeit der Welt. Und als wollte er sie bestmöglich nutzen.
Ich stützte mich auf den Ellbogen, weil ich seinen Körper streicheln wollte, doch er schubste mich zurück aufs Bett.
»Zuerst bin ich dran«, sagte er neckisch. »Ich finde, die Tänzerin sollte sich mal eine Zeit lang nicht bewegen. Oder muss ich dafür schwerere Geschütze auffahren?«
»Was schwebt dir da vor?«
»Mach die Augen zu«, verlangte er, »und ich zeige es dir.«
Ich gehorchte, doch als ich gleich darauf hörte, dass die Nachttischschublade quietschend aufgezogen wurde, überwältigte mich die Neugier. Verstohlen blinzelte ich zu ihm hinüber.
Er schnalzte mit der Zunge »Muss ich darauf auch noch aufpassen?«
Ich kniff die Augen wieder zusammen.
»Besser«, sagte er. Offensichtlich ließ er mich keine Sekunde aus dem Blick. »Aber ich sollte wohl lieber dafür sorgen, dass es auch so bleibt.«
Er klang heiter und unbeschwert. Offenbar wollte er mir zeigen, über welch riesiges und breit gefächertes Repertoire er als Liebhaber verfügte. Mir sollte das nur recht sein.
»Hat man dir schon mal die Augen verbunden?«, fragte er.
»Nein, nie.« Ich hatte mit Chey zwar vieles ausprobiert, das erstaunlicherweise aber nicht.
Erwartungsvoll hielt ich die Luft an. Denn ich kam nicht leicht zur Ruhe. Wenn ich mit einem Mann zum ersten Mal im Bett war, schaute ich mich für gewöhnlich einige Zeit um und dachte über alles Mögliche nach. Etwa darüber, was ich als Nächstes tun sollte oder ob mir die Möbel meines Sexpartners gefielen. Doch als ich nun mit geschlossenen Augen auf Viggos Bett lag, ohne etwas zu sehen, nahm ich jeden Laut und all seine Bewegungen überdeutlich wahr. Selbst mein Tastsinn war vorübergehend ausgeschaltet. Zwar hatte er mich nicht gefesselt, doch ihm zuliebe lag ich ganz reglos da und war jetzt für all meine Körperempfindungen hochsensibel.
»Hmm, die Vorstellung scheint dir zu gefallen«, meinte er. Ich war mir sicher, seinen Blick auf mir zu spüren. Sicher sah er auch noch die leiseste Reaktion meiner Muskeln, die sich anspannten und entspannten, während sie geduldig auf seine Berührungen warteten.
Als ich den Seidenstoff, kühl und angenehm weich, auf der Haut fühlte, schnappte ich nach Luft. Da ich die Augen weiterhin geschlossen hielt, wusste ich nicht, womit er mir über Beine und Rumpf und dann die Brüste strich. Ich hatte das Gefühl, als würde eine seichte Welle über mich hinwegspülen.
»Gefällt dir das?«, fragte er leise.
»O ja.«
Ich war es nicht gewohnt, beim Sex zu reden, und hatte mich bereits entschlossen, um nichts zu betteln, selbst wenn er mich hinhalten sollte. Doch als er mir mit den Seidentüchern über meine inzwischen harten Nippel und dann über meine Möse und die Schenkel entlangfuhr, war ich zu allem bereit, was Viggo Franck von mir wollte.
Er schlang mir den seidigen Stoff um Handgelenke und Knöchel und band mich an das Kopf- und Fußende des Bettes. Ich konnte gerade noch bequem liegen, war ansonsten aber, gespreizt wie ein Seestern, jeder seiner Launen hilflos ausgeliefert. Dann hob er sanft meinen Kopf an und legte mir eine Augenbinde um. Jetzt konnte ich nichts mehr sehen, selbst wenn ich es gewollt hätte.
Wieder hörte ich, dass die Schublade geöffnet wurde.
Und ich spürte jetzt auch, wie meine Klitoris anschwoll und meine Möse so nass wurde, dass sie mein Verlangen verriet. Am liebsten hätte ich ihn angefleht, er solle das Vorspiel abbrechen und mich auf der Stelle ficken, beherrschte mich aber. Egal, wie erregt ich war, ich hatte meinen Stolz. Viggo sollte nicht meinen, er wäre so etwas wie ein Sexgott, bei dessen ersten Liebkosungen ich bereits in Verzückung geriete.
Das Laken verschob sich leicht, als Viggo etwas aus seiner Trickkiste darauflegte.
Nun neckte er mich mit verschiedensten Empfindungen, die er nacheinander in mir hervorrief. Irgendwann waren meine Nervenenden so überreizt, dass ich mich bei der leisesten Berührung wand und aufbäumte und nicht genug bekommen konnte.
Zuerst strich er mir hauchzart über die Innenschenkel, meine geschwollene, feuchte Möse und dann mit raffinierten Kreisbewegungen über die Nippel. Wahrscheinlich hielt er
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