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9 - Die Wiederkehr: Thriller

9 - Die Wiederkehr: Thriller

Titel: 9 - Die Wiederkehr: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Pen , Nadine Mutz , Hanna Grzimek
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ihn über den Ladentisch. Er nahm das Wechselgeld entgegen, wünschte dem alten Palmer einen guten Abend und ging auf den Ausgang zu.
    »Komm, Leo!«, rief er über die Schulter, als er merkte, dass sein Sohn ihm nicht folgte. »Wir müssen nach Hause. Sonst wird Mama noch sauer. Und Pi wartet bestimmt auch schon auf dich.«
    Leo machte auf dem Absatz kehrt und trottete hinter seinem Vater her.
    »Hey, Kleiner!«, hörte er plötzlich die Stimme des Alten hinter sich. »Dein Vater hat das Wechselgeld vergessen.«
    Leo blieb ein paar Sekunden wie angewurzelt stehen. Dann drehte er sich um, ging die drei Schritte wieder zurück und legte die offene Hand auf den Ladentisch, um die Münzen entgegenzunehmen, die Palmer ihm hinhielt. Nach einem letzten sonderbaren Blickwechsel mit dem Alten wandte er sich zum Gehen.
    Dabei schlug sein Astronautenrucksack gegen den Ladentisch.
    Draußen schlenderte Leo zu dem Aston Martin, in dem sein Vater wartete und gerade zum zweiten Mal auf die Hupe drückte.
    »Warum bist du denn noch mal zurückgegangen?«, erkundigte sich Amador, als Leo neben ihn auf den Beifahrersitz kletterte und den Rucksack zwischen seinen Beinen verstaute.
    »Du hast das Wechselgeld liegen gelassen.«
    Er hob die Münzen hoch, damit sein Vater sie sehen konnte.
    Amador dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf. »Komisch. Der Alte wollte dich wohl unbedingt auf das Bonbon einladen. Aber das war das allerletzte Mal, dass du etwas geklaut hast. Verstanden, Commander? Over. «
    »Verstanden. Over and out. «
    Leo prustete los.
    Ein Handschlag zwischen Vater und Sohn in Höhe des Rückspiegels war das Letzte, was Señor Palmer von der Ladentür aus sehen konnte.
    Als das Neonschild über ihm die Farbe wechselte, erfüllte ein violetter Glanz sein bleiches, schattenhaftes Gesicht.

3
    AARÓN
    Freitag, 12. Mai 2000
    Das Wasser spritzte den Spiegel und den Fußboden nass, als Aarón sich das Gesicht erfrischen wollte. Das unkontrollierte Zittern seiner Hände machte es ihm unmöglich. Er sah hinunter auf seine Füße und die Pfützen auf dem Marmorboden.
    »Davo, nein!«, flüsterte er. Als er den Blick wieder hob, war sein Spiegelbild durch die Tropfen entstellt.
    Er versuchte noch einmal, sich das Gesicht mit Wasser zu benetzen. Vergeblich. Er wandte sich vom Waschbecken ab und musste sich an der Türklinke festhalten, um nicht auszurutschen.
    Er verließ die Wohnung, während sein Freund, der mit ihm auf Bäume geklettert war und hinter dem Rücken der Eltern gezündelt hatte, auf einem Krankenbett von mehreren Ärzten durch die breiten Flure der Uniklinik von Arenas geschoben wurde.
    Aarón setzte sich hinters Steuer und fuhr auf eine der großen Avenidas, die abends unter der Woche immer wie ausgestorben waren. Still und friedsam wie ein am Straßenrand geparktes Familienauto. Leblos wie das Betonskelett einer im Rohbau befindlichen Wohnsiedlung. In den Straßen abseits vom Zentrum waren die erleuchteten Küchen- und Schlafzimmerfenster der von Thujen abgeschirmten Einfamilienhäuser das einzige Lebenszeichen. Hier und da ein nächtlicher Jogger. Das Klirren von Glasflaschen, die in einen grünen Recyclingcontainer geworfen wurden. Sonst Stille.
    Andrea wartete unten vor der Haustür. Aarón konnte ihre zierliche Gestalt schon von Weitem ausmachen. Ihr Gesicht war hinter einer zerzausten Mähne verborgen, was nur in ihren allerschlimmsten Momenten vorkam.
    »Fahren wir«, sagte sie, als sie auf den Beifahrersitz kletterte. In der Hand hielt sie ein zusammengeknülltes Taschentuch. Aarón wartete darauf, dass sie ihn ansah. Er hörte sie durch die Nase ausatmen. Ihr Blick war starr nach vorn gerichtet. »Lass uns fahren«, sagte sie noch einmal.
    Dann schüttelte sie sich die Mähne aus dem Gesicht und sah ihn an. Das sonst so wache Grün ihrer Augen wirkte erloschen, fast braun. Ihre kleine runde Mädchennase war vom vielen Schnäuzen gerötet. Sie rieb die Lippen aneinander, dieselben Lippen, die sonst immer so breit lächelten, dass sie dabei die Augen fast vollständig zukniff. Auf ihren feuchten Wangen spiegelte sich das orangefarbene Licht der Straßenlaternen. Aarón verspürte den Wunsch, sie in den Arm zu nehmen. Der Motor heulte auf, als er sich mit dem rechten Fuß auf dem Gaspedal abstützte und sich zu ihr beugte. Er ließ den Motor brüllen, während Andrea, deren schmaler Körper von einem heftigen Schluchzen erschüttert wurde, seinen Hals mit Tränen benetzte.
    »Sag mir, dass du wegen dem,

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