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9 - Die Wiederkehr: Thriller

9 - Die Wiederkehr: Thriller

Titel: 9 - Die Wiederkehr: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Pen , Nadine Mutz , Hanna Grzimek
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gelegt, und hielt seine Hand fest umklammert. Als sie ihren Mann sagen hörte: »I promised I’d never leave you alone, didn’t I?«, öffnete sie die Augen, dankte Gott und antwortete: »I just wanna go back to Kansas«.
    »Im Moment lassen sie niemanden zu ihm«, erklärte Héctor.
    Mit einer energischen Kopfbewegung schüttelte sich Andrea die Mähne wieder vors Gesicht.
    Andrea schubste Aarón mit der Hüfte leicht zur Seite. Auf dieser Hüfte hatte er nach dem Sex oft das Kinn aufgestützt, um mit ihrem Schamhaar zu spielen. Mit einer geschickten Drehung des Handgelenks sperrte sie die Tür auf. »Ein wenig ranziehen und den Schlüssel dann fest nach links drehen«, hatte Aarón ihr anfangs erklärt.
    »Du kommst mit meiner Tür besser klar als ich«, lauteten die ersten Worte, die sie seit dem Verlassen des Krankenhauses miteinander sprachen.
    Die Wohnung befand sich im ersten Stock eines der wenigen Mietshäuser von Arenas. Andrea musste an den Tag denken, an dem Aarón umgezogen war. »Die Architektin in mir ist der festen Überzeugung, dass diese Wohnung in den besten Design-Zeitschriften auftauchen könnte, und zwar nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt«, hatte sie ihm nach getaner Arbeit gesagt und sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn gewischt. Dann hatte sie in hohem Bogen den Putzlappen in die Spüle geworfen.
    Andrea hatte ihr Studium der Architektur zwei Jahre nach Aarón abgeschlossen. Die Nordwest-Universität in Arenas hatte ihr noch im selben Sommer eine Stelle als Dozentin für darstellende Geometrie angeboten, als Schwangerschaftsvertretung für Clara Sánchez, deren Studentin sie gewesen war. Die Vertretungszeit war zuerst wegen einer postpartalen Depression und dann aus Gründen, die Andrea nicht bekannt waren, immer weiter verlängert worden. Als man ihr schließlich einen unbefristeten Vertrag als wissenschaftliche Mitarbeiterin anbot, kümmerte sie sich nicht länger darum, was mit Clara passiert sein mochte. »Für uns ist es so, als wäre sie einfach gestorben«, scherzte Aarón, als sie die Unterzeichnung des Vertrags feierten. Andrea hatte dann den Champagner durch das halbe Zimmer geprustet und ihm einen ordentlichen Knuff in die Schulter verpasst.
    Andrea musste lächeln, als sie sich jetzt, Jahre später, daran erinnerte. Sie blickte sich um und ließ den Zustand, in dem Aarón die Wohnung hinterlassen hatte, auf sich wirken. Im Fernsehen lief eine Verkaufssendung, in der gerade ein revolutionäres Nackenkissen angepriesen wurde. Die inzwischen kalte Pizza trocknete auf dem Tisch vor sich hin. In der Küche brannte noch Licht. Im Flur auch. Auf dem Badfußboden standen kleine Pfützen, und der Spiegel über dem Waschbecken war voller Wasserspritzer. Andrea wandte sich zu Aarón um. Sie legte eine Hand auf seine Wange, wie sie es manchmal tat, und streichelte seinen markanten Kieferknochen. Dann ging sie zum Tisch, klappte die Pizzaschachtel zu und brachte sie in die Küche. Die extragroße Schachtel der extragroßen Pizza, die Aarón immer bestellte, hätte noch nicht einmal in die Mülltonne auf der Straße gepasst. Also legte sie sie einfach oben auf den Mülleimer. An einem normalen Abend hätte es keine halbe Stunde gedauert, bis sich Aarón darüber beschwert hätte, dass sich der Mülleimer so nicht mehr öffnen ließ. Er hätte sie gebeten, die Schachtel doch beim nächsten Mal irgendwo anders abzustellen. So wäre es an einem normalen Abend gewesen.
    Jetzt lag Aarón auf dem Sofa und bedeckte sich mit dem Unterarm die Augen. Sie setzte sich zu ihm auf die Sofakante und legte die rechte Hand auf seinen Bauch. Aarón nahm den Arm vom Gesicht. Sein Blick war leer, die Augen weit aufgerissen. Er kaute auf der Innenseite seiner Unterlippe, wie er es auch immer tat, wenn er den Beipackzettel eines Medikaments studierte, das sie gekauft hatte, ohne ihn vorher um Rat zu fragen. Sie legte den Daumen auf seine Lippen. An einem normalen Abend hätte er auf ihm herumgebissen und dabei wie ein Hündchen gebellt. Jetzt ließ er ihn einfach dort liegen. Eine Träne rann ihm über die Schläfe, tropfte auf das Sofa und hinterließ einen dunklen Fleck im blauen Polsterstoff.
    »Wir wollten eine Reise machen«, sagte er.
    Ihr Daumen lag noch auf seinen Lippen, sodass er nuschelte wie ein kleines Kind. Sie wusste nichts von einer Reise. Sie dachte an David. Ein überwältigendes düsteres Gefühl stieg ihr aus dem Bauch empor in die Kehle, wo ein erstickter Seufzer

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