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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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über Ea­sys Ver­hal­ten und Geis­tes­zu­stand aus­sa­gen kön­nen, sind An­ge­stell­te der Ro­bo­ter-GmbH. Der Rich­ter kann ih­re Aus­sa­ge ein­fach nicht als vor­ur­teils­frei ak­zep­tie­ren.«
    »Aber er kann doch kein Ex­per­ten­gut­ach­ten zu­rück­wei­sen.«
    »Nicht di­rekt. Doch er braucht sich nicht da­von über­zeu­gen zu las­sen. Das er­laubt ihm sei­ne Richter­stel­lung. Ge­gen die an­de­re An­nah­me, daß ein Mann wie Pro­fes­sor Nin­hei­mer ab­sicht­lich sei­nen ei­ge­nen Ruf zer­stört, selbst für ei­ne an­sehn­li­che Geld­sum­me, wird er kaum die tech­ni­schen Er­klä­run­gen Ih­rer In­ge­nieu­re ak­zep­tie­ren. Schließ­lich ist der Rich­ter auch nur ein Mensch. Wenn er die Wahl hat zwi­schen ei­nem Men­schen, der et­was Un­mög­li­ches tut, und ei­nem Ro­bo­ter, der et­was Un­mög­li­ches tut, wird er höchst­wahr­schein­lich zu­guns­ten des Men­schen ent­schei­den.«
    »Ein Mensch ist zu un­mög­li­chen Din­gen fä­hig«, wi­der­sprach Lan­ning. »Wir ken­nen noch nicht die ge­naue Zu­sam­men­set­zung des mensch­li­chen Ge­hirns, und wir wis­sen nicht, was für einen ganz be­stimm­ten Ver­stand mög­lich oder un­mög­lich ist. Aber wir sind uns völ­lig dar­über im kla­ren, was bei ei­nem Ro­bo­ter un­mög­lich ist.«
    »Schön. Wir müs­sen ver­su­chen, den Rich­ter da­von zu über­zeu­gen«, sag­te der Ver­tei­di­ger mü­de.
    »Nach Ih­ren Wor­ten scheint das un­mög­lich«, sag­te Ro­berts­on är­ger­lich.
    »Wir wer­den se­hen. Es ist im­mer gut, wenn man die Schwie­rig­kei­ten kennt, die einen er­war­ten. Aber des­halb brau­chen wir nicht gleich die Flin­te ins Korn zu wer­fen. Ich ha­be mir auch ein paar Zü­ge in die­sem Spiel über­legt.« Er nick­te in Rich­tung der Ro­bo­terpsy­cho­lo­gin. »Viel­leicht schaf­fe ich es mit Hil­fe die­ser Da­me.«
    Lan­ning sah zwi­schen den bei­den hin und her.
    »Was soll nun das schon wie­der?« frag­te er wü­tend.
    Aber in die­sem Au­gen­blick streck­te der Ge­richts­die­ner sei­nen Kopf her­ein und kün­dig­te et­was atem­los an, daß die Ver­hand­lung wie­der auf­ge­nom­men wür­de.
    Sie nah­men ih­re Plät­ze ein und sa­hen den Mann an, der all die­sen Wir­bel ver­ur­sacht hat­te.
    Si­mon Nin­hei­mer hat­te wi­der­spens­ti­ge ro­te Haa­re, ein Ge­sicht mit ei­ner schar­fen Ha­ken­na­se und ei­nem spit­zen Kinn – und die An­ge­wohn­heit, vor Schlüs­sel­wor­ten einen Au­gen­blick zu zö­gern, wie um den deut­lichs­ten Aus­druck zu su­chen.
    Wenn er sag­te: »Die Son­ne geht im – äh – Os­ten auf«, war man si­cher, daß er ge­wis­sen­haft die Mög­lich­keit ei­nes Son­nen­auf­gangs im Wes­ten in Be­tracht ge­zo­gen hat­te.
    Der An­kla­ge­ver­tre­ter be­gann:
    »Wand­ten Sie sich ge­gen die Ein­stel­lung von Ro­bo­ter EZ-27 durch die Uni­ver­si­tät?«
    »Ja, Sir.«
    »Wes­halb?«
    »Ich war der Mei­nung, daß wir die Mo­ti­ve der US-Ro­bo­ter-GmbH – äh – nicht gut ge­nug durch­schau­ten. Ich miß­trau­te ih­rem Ei­fer, den Ro­bo­ter an uns zu ver­mie­ten.«
    »Glaub­ten Sie, daß er die Auf­ga­ben, für die er an­geb­lich kon­stru­iert war, auch durch­füh­ren konn­te?«
    »Ich ha­be schmerz­lich ge­nug er­fah­ren, daß er es nicht konn­te.«
    »Wür­den Sie uns bit­te einen Be­richt ge­ben?«
     
    Si­mon Nin­hei­mers Buch So­zia­le Span­nun­gen durch die Ent­wick­lung der Raum­fahrt so­wie ih­re Lo­sung war nun schon acht Jah­re in Vor­be­rei­tung. Nin­hei­mers Lie­be zur Prä­zi­si­on drück­te sich nicht nur in sei­nen Sprech­ge­wohn­hei­ten aus. Ein The­ma wie die So­zio­lo­gie, bei der von Ge­nau­ig­keit kei­ne Re­de sein konn­te, war ein­fach nicht aus­zu­schöp­fen.
    Auch wenn er den Text end­lich auf Druck­fah­nen vor sich sah, war er al­les an­de­re als be­frie­digt. Im Ge­gen­teil, wenn er die lan­gen Strei­fen an­starr­te, juck­te es ihn in den Fin­gern, al­les zu zer­rei­ßen und noch ein­mal von vor­ne an­zu­fan­gen.
    Jim Ba­ker, Do­zent und künf­ti­ger As­sis­tent für den Lehr­stuhl der So­zio­lo­gie, such­te Nin­hei­mer drei Ta­ge nach Ein­tref­fen der ers­ten Druck­fah­nen auf. Der Pro­fes­sor starr­te

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