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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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aus­ge­wählt hat­te. Er nahm das Buch mit nach Hau­se.
     
    Bis auf we­ni­ge Ein­fü­gun­gen, die Nin­hei­mer auf­grund neu­en Ma­te­ri­als mach­te, gin­gen die Fah­nen zwi­schen Ea­sy und den Ver­le­gern oh­ne Re­kla­ma­tio­nen hin und her. An­fangs prüf­te der Pro­fes­sor noch al­les nach, doch spä­ter küm­mer­te er sich nicht mehr dar­um.
    Ba­ker fühl­te sich nicht ganz wohl in sei­ner Haut.
    »Ich kom­me mir ziem­lich nutz­los vor«, be­merk­te er ein­mal.
    »Wes­halb? Sie kön­nen sich jetzt um neue Pro­jek­te küm­mern«, sag­te Nin­hei­mer, oh­ne von den Auf­zeich­nun­gen auf­zu­se­hen, die er in die lau­fen­de Num­mer der Zeit­schrift Ab­strak­te So­zi­al­wis­sen­schaf­ten mach­te.
    »Ich bin es noch nicht ge­wohnt. Ich ma­che mir um die Fah­nen Sor­gen, ob­wohl ich na­tür­lich weiß, daß das Un­sinn ist.«
    »Und ob es Un­sinn ist!«
    »Kürz­lich hol­te ich mir so­gar ein paar Fah­nen, be­vor sie Ea­sy an den …«
    »Was!« Nin­hei­mer sah stirn­run­zelnd auf. Die Zeit­schrift rutsch­te vom Tisch. »Ha­ben Sie die Ma­schi­ne bei der Ar­beit ge­stört?«
    »Nur für ei­ne Mi­nu­te. Al­les war in Ord­nung. Oh, er hat ein Wort aus­ge­tauscht. Sie be­nutz­ten das Ad­jek­tiv ›kri­mi­nell‹. Er schrieb statt des­sen ›leicht­sin­nig‹. Ich fand, daß das zwei­te Ad­jek­tiv bes­ser in den Zu­sam­men­hang paß­te.«
    Nin­hei­mer wur­de nach­denk­lich.
    »Fan­den Sie wirk­lich?«
    »Ich ließ es ste­hen. Ich war ehr­lich da­von über­zeugt, daß es bes­ser war.«
    Nin­hei­mer dreh­te sich um und blick­te sei­nen jun­gen Mit­ar­bei­ter an.
    »Hö­ren Sie, es wä­re mir lie­ber, wenn Sie das nicht wie­der tun. Wenn ich die Ma­schi­ne be­nut­ze, dann will ich – äh – al­le ih­re Vor­tei­le ge­nie­ßen. Wenn ich Ih­re – äh – Ar­beits­kraft da­durch ver­lie­re, daß Sie die Ma­schi­ne über­wa­chen, ob­wohl es nicht – äh – nö­tig ist, dann ge­win­ne ich nichts. Ver­ste­hen Sie mich?«
    »Ja, Dr. Nin­hei­mer«, sag­te Ba­ker klein­laut.
    Die Aus­hän­ge­bo­gen des Bu­ches ka­men am ach­ten Mai in Dr. Nin­hei­mers Bü­ro. Nin­hei­mer sah sie kurz durch und las hin und wie­der einen Ab­satz. Dann leg­te er die Blät­ter weg.
    Wie er spä­ter er­klär­te, ver­gaß er sie. Acht Jah­re lang hat­te er dar­an ge­ar­bei­tet, aber jetzt wur­de er von an­de­ren Din­gen ge­fes­selt, wäh­rend ihm Ea­sy die Last der Kor­rek­tur ab­nahm. Er dach­te nicht ein­mal dar­an, der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek die üb­li­che Ko­pie zur Ver­fü­gung zu stel­len.
    Selbst Ba­ker, der sich seit je­nem Ta­del mit ei­ge­nen Din­gen be­schäf­tig­te, er­hielt kei­ne Ko­pie.
    Am sech­zehn­ten Ju­ni ge­sch­ah es dann.
    Nin­hei­mer er­hielt einen An­ruf. Er sah über­rascht das Ge­sicht auf dem Bild­schirm.
    »Spei­dell! Sind Sie in der Stadt?«
    »Nein, Sir. Ich bin in Cle­ve­land.« Spei­dells Stim­me zit­ter­te vor Er­re­gung.
    »Was soll dann der An­ruf?«
    »Ich ha­be mir Ihr neu­es Buch an­ge­se­hen. Nin­hei­mer, sind Sie wahn­sin­nig ge­wor­den? Das ist doch Ver­rückt­heit im höchs­ten Gra­de!«
    Nin­hei­mer ver­steif­te sich.
    »Ist et­was nicht in – äh – Ord­nung?« frag­te er er­schro­cken.
    » Nicht in Ord­nung? Ich er­in­ne­re Sie an Sei­te 562. Wie in al­ler Welt kom­men Sie da­zu, mein Werk so aus­zu­le­gen? Wo in dem zi­tier­ten Ar­ti­kel be­haup­te ich, daß der Kri­mi­nel­le nicht exis­tiert und daß die Ge­rich­te die ei­gent­li­chen Ver­bre­cher sind? Einen Mo­ment, ich zi­tie­re …«
    »Halt, war­ten Sie«, rief Nin­hei­mer und such­te nach der Sei­te. »Das muß ich se­hen. Das muß ich se­hen … Du lie­be Gü­te!«
    »Nun?«
    »Spei­dell, ich kann mir nicht er­klä­ren, wie das ge­sche­hen ist. Ich ha­be das nie ge­schrie­ben.«
    »Aber es steht ge­druckt da. Und es ist nicht die schlimms­te Ver­zer­rung. Se­hen Sie sich Sei­te 690 an. Dann kön­nen Sie sich vor­stel­len, was Ih­nen Ipa­tiew er­zäh­len wird. Hö­ren Sie, Nin­hei­mer, das Buch ist voll von sol­chem Zeug! Ich weiß nicht, was Sie sich da­bei ge­dacht ha­ben – aber Sie kön­nen nichts an­de­res tun, als das Buch wie­der vom Markt zu neh­men. Und be­rei­ten Sie für das

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