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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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wird Ih­nen ge­nü­gend Zeit ge­ben, ein­an­der ken­nen­zu­ler­nen. Cap­tain McKen­zie und sei­ne Mann­schaft ha­ben ei­ni­ge Dut­zend er­folg­rei­cher In­ter­stel­lar-Flü­ge hin­ter sich, und ich kann Ih­nen ver­si­chern, daß Sie sich in bes­ten Hän­den be­fin­den wer­den.
    Ihr Raum­schiff heißt Ge­gen­schein, wie Sie wis­sen. Die Na­men un­se­rer Raum­schif­fe ent­neh­men wir drei Quel­len: Astro­no­mi­schen Be­grif­fen, his­to­ri­schen Ge­stal­ten und tra­di­tio­nel­len Schiffs­na­men.
    Ge­gen­schein ist ein astro­no­mi­scher Be­griff und be­zieht sich auf das mat­te Leuch­ten, das ent­lang der Ek­lip­tik zu be­ob­ach­ten ist, und zwar dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt zur Son­ne. Es ist dies das Son­nen­licht, re­flek­tiert von ei­ner im­men­sen Wol­ke ge­ball­ter Me­teo­re.
    Ich glau­be, das wä­ren die wich­tigs­ten Punk­te ge­we­sen, die Sie für den An­fang wis­sen müs­sen. Wir wer­den uns jetzt zum Spei­se­saal be­ge­ben, wo Sie die letz­te Mahl­zeit auf dem Pla­ne­ten Er­de ein­neh­men wer­den, und gleich­zei­tig die ers­te mit­ein­an­der. Ich hof­fe, es wird Ih­nen mun­den, denn es ist ja ein be­son­de­res Mahl.
    Ehe wir ge­hen, wer­de ich Sie noch auf­ru­fen. Wenn Sie Ih­ren Na­men hö­ren, ste­hen Sie bit­te auf und dre­hen Sie sich ein­mal gan­ze drei­hun­dert­sech­zig Grad, da­mit je­der Sie gut se­hen kann. Das ist näm­lich ei­ne güns­ti­ge Ge­le­gen­heit, ein­an­der ein we­nig ken­nen­zu­ler­nen.«
    Er nahm die Lis­te zur Hand. »Cy­ril Noo­nan.«
    Ein großer, mäch­tig aus­se­hen­der Mann in ei­ner vor­de­ren Rei­he er­hob sich und sag­te mit dröh­nen­der Stim­me, die über­all im Au­di­to­ri­um zu hö­ren war: »Ich nen­ne mich Ky Noo­nan.«
    Com­man­der Les­wick lä­chel­te. »Ky Noo­nan, al­so. Üb­ri­gens, Ky Noo­nan ist ein Frei­wil­li­ger.«
    Noo­nan setz­te sich. Com­man­der Les­wick fuhr fort: »Mi­cha­el Dawes.«
    Dawes stand auf, er­rö­te­te ganz grund­los und ließ sich ver­le­gen be­gut­ach­ten. Da er sich hin­ten be­fand, brauch­te er kei­ne Dre­hung aus­zu­füh­ren. Neun­und­neun­zig Köp­fe fuh­ren her­um, um ihn an­zu­schau­en, und dann saß er wie­der.
    »La­wrence Fow­ler.«
    Ein klot­zi­ger Mann in der Mit­te des Saa­l­es sprang auf die Bei­ne, dreh­te sich, lä­chel­te ner­vös. Les­wick rief den nächs­ten auf und den nächs­ten, bis al­le fünf­zig Män­ner durch wa­ren.
    Dann las er die Frau­en vor. Dawes be­ob­ach­te­te auf­merk­sam. Die meis­ten wa­ren acht bis zehn Jah­re äl­ter als er, wie er sah. Aber da war ein Mäd­chen, na­mens Her­rick, das ihn in­ter­es­sier­te. Sie war jung und schau­te at­trak­tiv aus. Ca­rol Her­rick, dach­te er, und über­leg­te, wie sie wohl sein moch­te.
     
8
     
    Wahr­schein­lich war das Es­sen aus­ge­zeich­net, aber Dawes be­merk­te es nicht. Er aß gleich­gül­tig, sto­cher­te her­um und konn­te sich gar nicht er­freu­en am zar­ten Trut­hahn und des­sen Gar­nie­rung. Wie­wohl er die an­fäng­li­che Bit­ter­keit über­wun­den hat­te, war doch ei­ne ner­vö­se Span­nung zu­rück­ge­blie­ben. Er hat­te kei­nen Ap­pe­tit. Das war ei­ne Be­gleiter­schei­nung, die bei den meis­ten auf­trat.
    Sie wa­ren auf zehn Ti­sche auf­ge­teilt wor­den. Dawes ent­deck­te be­stürzt, daß er sich auf kei­nen ein­zi­gen Na­men sei­ner neun Tisch­ge­nos­sen be­sin­nen konn­te. Aber sei­ner Ver­le­gen­heit wur­de bald ab­ge­hol­fen. Ein Mann mit be­gin­nen­der Glat­ze und run­dem Ge­sicht zu sei­ner Lin­ken sag­te: »Ich muß ge­ste­hen, zu vie­le Na­men be­hielt ich nicht, nach die­ser Mas­sen­vor­stel­lung. Viel­leicht soll­ten wir ein­an­der noch ein­mal be­kannt ma­chen. Ich bin Ed San­der­son aus Mil­wau­kee, ehe­mals Rech­nungs­füh­rer.«
    Es ging um den Tisch. »Ma­ry El­li­ot, St. Louis«, mel­de­te sich ei­ne plum­pe Frau mit grau­durch­zo­ge­nem Haar. »Ich war Haus­frau, be­vor mei­ne Num­mer kam.«
    »Phil Haas, aus Los An­ge­les«, sag­te ein schmal­ge­sich­ti­ger Mann En­de der Drei­ßig. »Ich war Rechts­an­walt.«
    »Loui­se Mar­ti­no, Broo­klyn«, stam­mel­te ein dun­kel­haa­ri­ges, et­wa fünf­und­zwan­zig- oder

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