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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Er­kun­dungs-Teams nach gab es auf Osi­ris kein in­tel­li­gen­tes Le­ben, we­nigs­tens nicht auf dem nörd­li­chen Kon­ti­nent, der für die Ko­lo­nis­ten aus­ge­wählt wor­den war. Und das fest­zu­stel­len war nicht schwie­rig ge­we­sen; denn bis­her hat­te man nir­gends im Uni­ver­sum in­tel­li­gen­te Le­be­we­sen vor­ge­fun­den. Auf vie­len Pla­ne­ten leb­ten Gat­tun­gen, die in der Ent­wick­lung nicht all­zu weit zu­rück­la­gen, aber nur auf der Er­de gab es ei­ne Kul­tur, ei­ne Zi­vi­li­sa­ti­on, Spra­chen.
    Um vier­zehn Uhr fünf­und­fünf­zig kam der Über­gangs­stoß. Mit höchs­ter Fel­din­ten­si­tät schlug der Ein­stein-Ge­ne­ra­tor ei­ne Öff­nung in die Struk­tur des Über­raums und die Ge­gen­schein schlüpf­te durch die­sen Riß, und zu­rück ins Uni­ver­sum rea­ler Din­ge.
    Au­gen­blick­lich spran­gen die Ra­ke­ten­trieb­wer­ke an und brach­ten das Schiff in sei­ne Bahn um den Pla­ne­ten. Mit im­mer en­ger wer­den­den Spi­ra­len wür­de die Ge­gen­schein hin­un­ter­glei­ten, ih­re Ge­schwin­dig­keit mit der des Osi­ris ab­stim­mend, bis die Bahn an der Ober­flä­che des Pla­ne­ten en­den und das Raum­schiff lan­den wür­de.
    An sei­ne An­druck­lie­ge ge­fes­selt, biß Dawes die Zäh­ne zu­sam­men, um das Stamp­fen der Ra­ke­ten aus­hal­ten zu kön­nen. Das Raum­schiff war nicht sehr gut iso­liert ge­gen Mo­to­ren­vi­bra­tio­nen; es war ein rein zweck­be­ding­tes Fahr­zeug, ge­baut, um Men­schen von ei­ner Welt zu ei­ner an­de­ren zu be­för­dern.
    Er be­dau­er­te das Feh­len von Bullau­gen. Es wä­re si­cher­lich er­he­bend ge­we­sen, den Pla­ne­ten Osi­ris zu se­hen, stän­dig an Grö­ße zu­neh­mend, wäh­rend das Raum­schiff tiefer sank. Er­he­ben­der je­den­falls, als in der schlecht be­lüf­te­ten Ka­jü­te auf dem Rücken zu lie­gen, im Halb­dun­kel. Ir­gend­wo vorn in der Nacht war Osi­ris, We­ga IX, vier Mil­li­ar­den Mei­len ent­fernt vom viert­hells­ten Stern am Erd­him­mel. Wür­de Sol sicht­bar sein am Nacht­him­mel des Osi­ris? Wahr­schein­lich – als ein un­be­deu­ten­der, ne­ben­säch­li­cher wei­ßer Punkt.
     
    Nie­mand sprach, wäh­rend das Raum­schiff pla­ne­ten­wärts vors­tieß. Je­der war al­lein mit sei­nen Träu­men und Er­in­ne­run­gen. Mi­nu­ten schli­chen da­hin; um sech­zehn Uhr gab Cap­tain McKen­zie durch, daß das Raum­schiff in die At­mo­sphä­re Osi­ris’ ein­ge­tre­ten war. Drei Stun­den wür­de es noch bis zur Lan­dung dau­ern. Das Raum­schiff wür­de den Pla­ne­ten um­krei­sen, sei­ner Ober­flä­che nä­her und nä­her kom­mend …
    Neun­zehn Uhr. Auf sei­ner Lie­ge kämpf­te Mi­ke Dawes ge­gen die Übel­keit an. Die ver­gan­ge­ne Stun­de war ei­ne holp­ri­ge, rüt­teln­de Fahrt ge­we­sen, hin­un­ter durch die sich ver­dich­ten­den Schich­ten der At­mo­sphä­re. At­mo­sphä­ri­sche Stru­del wir­bel­ten das gol­de­ne Schiff her­um. In der Tro­po­sphä­re stieß ein Sturm es hin und her. Aber die Rei­se nä­her­te sich ih­rem En­de. Das Raum­schiff Ge­gen­schein hing knapp über Osi­ris’ nörd­li­chem ge­mä­ßig­ten Kon­ti­nent, sin­kend, sin­kend …
    Lan­dung!
    Der Auf­prall ließ das Schiff er­be­ben. Es schwank­te einen Au­gen­blick, be­vor sich die Stand­säu­len in den Grund bohr­ten.
    Cap­tain McKen­zie mel­de­te sich: »Wir sind ge­lan­det. Will­kom­men auf Osi­ris, mei­ne Da­men und Her­ren.«
    Wir sind da, dach­te Dawes.
    Er sehn­te sich da­nach, den Schiffs­rumpf zu durch­boh­ren, um den neu­en Pla­ne­ten se­hen zu kön­nen. Aber ei­ne Stun­de oder mehr ver­ging, ehe die Ko­lo­nis­ten das Raum­schiff ver­las­sen durf­ten. Da wa­ren ein­mal Rou­ti­ne-At­mo­sphä­ren­tests durch­zu­füh­ren (»als wür­den sie uns wie­der heim­brin­gen, wenn sie ent­deck­ten, daß die Luft pu­res He­li­um wä­re«, kom­men­tier­te Sid No­lan), dann das Ab­küh­len, das fünf­zehn Mi­nu­ten lang dau­er­te, wo­bei Dü­sen un­ter dem Schiffs­rumpf ent­gif­ten­de Flüs­sig­kei­ten auf die Lan­de­flä­che sprüh­ten, um die Aus­strah­lungs­pro­duk­te und gif­ti­gen Ra­ke­ten-Ab­gase un­schäd­lich zu ma­chen.
    Da­nach das öff­nen der Lu­ke,

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