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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Stun­de in An­spruch. Haas in­ven­ta­ri­sier­te je­des Ge­päck­stück, kon­trol­lier­te es an­hand ei­ner Lis­te. Als die Hälf­te ab­ge­la­den war, pfiff er wie­der und be­stimm­te neue Teams. Die Mü­den konn­ten sich aus­ru­hen, Leu­te mit fri­schen Kräf­ten gin­gen an die Ar­beit. Dawes wur­de dem zwei­ten Team zu­ge­teilt. Er be­för­der­te die Kis­ten vom Raum­schiff weg zum nächs­ten war­ten­den Mann. Der Frachtraum war fast leer, als Da­ve Matt­hews aus dem Wald ge­lau­fen kam und nach Haas schrie.
    Der Ko­lo­nie-Di­rek­tor dreh­te sich um: »Was gibt es, Da­ve?«
    Keu­chend rann­te Matt­hews her­an. Dawes und noch ei­ni­ge an­de­re blie­ben ste­hen und lausch­ten.
    Matt­hews rang nach Atem. »Frem­de! Ich sah Frem­de!«
    Haas run­zel­te die Stirn. »Was?«
    »Am Wald­rand um­her­schlei­chend. Dunkle, schat­ten­haf­te Ge­stal­ten. Sie schau­ten wie Men­schen aus, oder wie Af­fen, oder ähn­li­ches.«
    Ste­chen­de Angst durch­fuhr Dawes. Aber Haas lä­chel­te. »Sind Sie si­cher, Da­ve?«
    »Wie könn­te ich si­cher sein? Sie lie­fen weg, so­bald ich auf sie zu­ging.«
    »Hat noch ir­gend je­mand Ih­res Teams sie ge­se­hen?« frag­te Haas und schau­te auf die vier an­de­ren Mit­glie­der der Auf­klä­rungs-Pa­trouil­le.
    »Ich nicht«, ant­wor­te­te Sid No­lan.
    »Auch ich nicht«, pflich­te­te Paul Wil­son bei. »Wir lie­fen hin, als Matt­hews schrie, aber se­hen konn­ten wir nichts.«
    Haas tat die An­ge­le­gen­heit mit ei­nem Ach­sel­zu­cken ab. »Das wer­den wir spä­ter über­prü­fen. Sie kön­nen sich ge­täuscht ha­ben, Da­ve.«
    »Hof­fent­lich. Aber ich glau­be nicht.« Da­mit war die Sa­che vor­läu­fig er­le­digt. Im Au­gen­blick war es wich­ti­ger, das Raum­schiff zu ent­la­den. Dawes schwitz­te bei der Ar­beit und frös­tel­te um so mehr, wenn ein Wind­stoß kam. Aber es freu­te ihn, tä­tig sein zu kön­nen, sich zu be­we­gen, sei­ne Mus­keln zu ge­brau­chen, nach die­sen vier Wo­chen trost­lo­ser Ein­ge­schlos­sen­heit.
    End­lich war die La­dung ge­löscht. Ein bun­tes Durch­ein­an­der schwe­rer Kis­ten und klei­ne­rer Ge­päck­stücke lag fünf­hun­dert Me­ter vom Raum­schiff ent­fernt. Die Mann­schaft eil­te ge­schäf­tig um­her, er­le­dig­te den Count­down in schnel­ler Fol­ge. Wur­de das Raum­schiff mit Ko­lo­nis­ten und Fracht be­la­den, so nah­men die Vor­be­rei­tun­gen drei Ta­ge in An­spruch; leer konn­te es in­ner­halb we­ni­ger Stun­den start­be­reit ge­macht wer­den.
    Wäh­rend die Mann­schaft ar­bei­te­te, klet­ter­ten die hun­dert Ko­lo­nis­ten ein letz­tes­mal an Bord, um in der Kom­bü­se ein Es­sen zu­zu­be­rei­ten. Es war dies die drit­te Mahl­zeit heu­te. Auf Osi­ris je­doch war es erst Mit­tag, und Haas hat­te an­ge­ord­net, bis Son­nen­un­ter­gang zu ar­bei­ten, al­so wei­te­re sechs oder sie­ben Stun­den, da­mit sie sich gleich zu Be­ginn an die neue Zei­tein­tei­lung ge­wöhn­ten. Dawes muß­te nach dem Es­sen Auf­räu­mungs­ar­bei­ten er­le­di­gen. Als er dann wie­der aus dem Schiffs­rumpf auf­tauch­te, sah er Haas und Cap­tain McKen­zie im Ge­spräch. Haas zähl­te sei­ne Leu­te, ver­ge­wis­ser­te sich, daß al­le das Schiff ver­las­sen hat­ten. Im­mer­hin be­stand ja die Mög­lich­keit, daß je­mand als blin­der Pas­sa­gier zu­rück­flie­gen woll­te.
    Er pfiff. »Al­le her­hö­ren! Das Raum­schiff wird in Kür­ze ab­he­ben. Al­le hin­über zu den Ge­päck­stücken, so­fort! Das Raum­schiff star­tet!«
    Die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen dau­er­ten zwan­zig Mi­nu­ten. Mi­ke Dawes, mit den an­dern Ko­lo­nis­ten au­ßer­halb der Ge­fah­ren­zo­ne ste­hend, spür­te einen hef­ti­gen Schmerz in sei­nem In­nern, als er auf das Raum­schiff starr­te, das sei­ne Stand­säu­len ein­zog. Das war die letz­te Ver­bin­dung zur Er­de, die­ses gol­de­ne Raum­schiff am Ufer des Sees.
    Der war­nen­de Hu­penton erstarb, das Schiff sprang plötz­lich weg vom Bo­den, schweb­te einen Au­gen­blick lang auf ei­nem lo­dern­den Flam­men­pols­ter, ge­gen Osi­ris’ Schwer­kraft an­kämp­fend, riß sich los und schoß hin­auf in den wol­ken­ge­trüb­ten Him­mel. Ei­ne hal­be Mi­nu­te viel­leicht

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