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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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er­schi­en der Ra­ke­ten­strahl des Raum­schiffs wie ein Feu­er­ball, gleich ei­ner zu­sätz­li­chen Son­ne am Fir­ma­ment, warf zwei­te Schat­ten über den Bo­den und ver­schwand.
    Ein Le­ben, kaum be­gon­nen, war nun zu En­de, dach­te Dawes.
     
10
     
    Phil Haas be­stieg ei­ne Kis­te am Rand der Lich­tung und stieß einen Pfiff aus. Es war an der Zeit, einen Plan auf­zu­stel­len. Dawes ge­sell­te sich zur Grup­pe.
    »Wir sind nun ganz auf uns al­lein an­ge­wie­sen«, sprach Haas mit lau­ter Stim­me, um das be­harr­li­che Pfei­fen des Win­des zu über­tö­nen. »Das Raum­schiff ist weg und wird nie wie­der­kom­men. Wir ha­ben sehr viel zu tun. Als ers­tes wer­den wir die Um­zäu­nung er­rich­ten und die Kup­peln auf­bla­sen müs­sen.«
    Ei­ne Stim­me aus dem Hin­ter­grund – Da­ve Matt­hews – mel­de­te sich. »Phil, was soll mit den Frem­den ge­sche­hen, die ich sah? Ich glau­be, wir soll­ten ei­ne Pa­trouil­le aus­schi­cken, für den Fall, daß sie zu­rück­kom­men.«
    Haas’ ma­ge­res Ge­sicht ver­düs­ter­te sich. »Wich­tig ist jetzt, an der Um­zäu­nung zu ar­bei­ten.«
    »Aber die Frem­den …«
    »Sehr zwei­fel­haft, ob Sie wirk­lich Men­schen ge­se­hen ha­ben, Da­ve. Den­ken Sie dar­an: Das Er­kun­dungs-Team hat kei­ne der­ar­ti­gen We­sen hier ent­deckt.«
    »Wie lan­ge such­ten sie? Ei­ne hal­be Stun­de?«
    Haas er­wi­der­te mit ei­nem Fun­ken Un­ge­duld: »Da­ve, wenn Sie das The­ma wei­ter dis­ku­tie­ren wol­len, er­le­di­gen wir das spä­ter un­ter vier Au­gen. Wir kön­nen kei­nen ein­zi­gen Mann für ei­ne Pa­trouil­le ent­beh­ren, so­lan­ge die Wohn­stät­ten nicht auf­ge­stellt sind. Au­ßer­dem: Ih­re Frem­den, soll­ten sie wirk­lich exis­tie­ren, fürch­ten sich wahr­schein­lich mehr vor uns, als wir uns vor ih­nen.« Haas ki­cher­te. »An die Ar­beit. Bis Ein­bruch der Nacht muß noch viel er­le­digt wer­den – auch die Part­ner­wahl.«
    Dawes fuhr mit der Zun­ge über die Lip­pen. Ja, die Wahl der Part­ner!
    Den Ge­dan­ken dar­an hat­te er bei­sei­te ge­scho­ben, aber jetzt gab es wohl kein Aus­wei­chen mehr. Er wi­ckel­te den Man­tel fes­ter um sich. Wie die meis­ten dün­nen Leu­te konn­te er kal­tes Wet­ter nicht ver­tra­gen. Der schnei­den­de Wind schi­en durch den Man­tel zu bla­sen und ihm zwi­schen die Rip­pen zu fah­ren. Der Be­richt des Er­kun­dungs-Teams hat­te ge­lau­tet, Osi­ris wä­re der Er­de ähn­lich, un­be­wohnt und ziem­lich frucht­bar. Aber den ver­damm­ten Nord­wind hat­ten sie nicht er­wähnt, der un­un­ter­bro­chen aus dem Wald her­nie­der­braus­te.
    Haas sprang von der Kis­te her­un­ter und rief Noo­nan, Sto­ker, Do­nald­son und ver­schie­de­ne der an­de­ren stär­ke­ren Män­ner der Grup­pe zu sich, um ge­mein­sam mit ih­nen Plä­ne für die Er­rich­tung der Ko­lo­nie zu dis­ku­tie­ren. Den Bro­schü­ren nach, die kurz vor der Lan­dung ver­teilt wor­den wa­ren, gab es ein er­prob­tes Ver­fah­ren, ei­ne neue Ko­lo­nie zu grün­den – ein Ver­fah­ren, das sich be­reits auf Hun­der­ten von Wel­ten bes­tens be­währt hat­te.
    Der ers­te Schritt be­stand in der Er­rich­tung ei­ner Um­zäu­nung, die da­zu die­nen soll­te, even­tu­ell um­her­streu­nen­de fremd­ar­ti­ge Krea­tu­ren ab­zu­hal­ten.
    An­schlie­ßend schos­sen Sei­fen­bla­sen-Häu­ser aus dem Bo­den, die Wohn­stät­ten der Ko­lo­nis­ten. Nicht län­ger mehr war es nö­tig, Baum­stäm­me für Block­häu­ser sorg­fäl­tig zu­zu­hau­en; die neu­en Sei­fen­bla­sen-Häu­ser wuch­sen ein­fach und leicht mit Hil­fe von Aus­stoß-Dü­sen. Ein et­wa vier Li­ter fas­sen­der Be­häl­ter der an der Luft po­ly­me­ri­sie­ren­den Flüs­sig­keit reich­te aus, um Tau­sen­den von Ko­lo­nis­ten Hei­me zu schaf­fen. War sie ein­mal auf­ge­braucht, wür­de die Kunst der Ar­chi­tek­tur auf der neu­en Welt Ein­zug hal­ten.
     
    Hat­ten sich die fünf­zig Paa­re erst an­ge­sie­delt, war ih­re nächs­te Auf­ga­be, sich zu ver­meh­ren. Da al­le Ko­lo­nis­ten auf Frucht­bar­keit un­ter­sucht wur­den, konn­te man oh­ne wei­te­res im ers­ten Jahr mit drei­ßig oder vier­zig Kin­dern rech­nen, mit zwan­zig oder drei­ßig in je­dem

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