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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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auf­ge­sta­pelt.
    Jetzt trat No­lans Grup­pe in Ak­ti­on. Sie hat­ten die Gren­zen be­reits ab­ge­steckt, und was jetzt noch folg­te, war ein­fach. Mit dem Va­ku­um-Ex­trak­tor gru­ben sie ein Loch, stie­ßen das zu­ge­spitz­te En­de des Baum­stamms et­wa an­dert­halb Me­ter tief in den Bo­den und stampf­ten die­sen rund­her­um fest. Dawes griff mit den an­dern fest zu und emp­fand rich­tig­ge­hend Freu­de bei dem Ge­dan­ken, daß die Ko­lo­nie im Ent­ste­hen war, daß sei­ne Hän­de mit­hal­fen, die Mau­ern auf­zu­stel­len.
    Wäh­rend ein Pfahl um den an­dern in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den von ei­nem Me­ter ein­ge­schla­gen wur­de, folg­te Do­nald­son mit ei­nem Ge­rät, das Plas­tik­schaum aus­stieß und da­mit die Zwi­schen­räu­me aus­füll­te. In­ner­halb der ge­setz­ten Gren­zen ar­bei­te­ten die Frau­en, öff­ne­ten ver­sie­gel­te Kis­ten und pack­ten den In­halt aus.
    Nach bei­na­he zwei Stun­den un­un­ter­bro­che­ner Ar­beit war die Ein­pfäh­lung auf drei Sei­ten fer­tig­ge­stellt. Nach drei Stun­den prak­tisch rund­her­um. Haas und sei­ne Män­ner, die kei­ne Bäu­me mehr fäl­len muß­ten, fer­tig­ten das Tor an und den Rie­gel. Und schon schi­en der Platz be­hag­li­cher zu sein und die Win­de schie­nen we­ni­ger grau­sam zu bla­sen, fand Dawes. Er war er­schöpft von der Ar­beit, vom stän­di­gen He­ben und Ram­men der Stäm­me. Aber es war ein be­frie­di­gen­der Er­schöp­fungs­zu­stand, die­ses war­me Ge­fühl kon­struk­ti­ver An­stren­gung.
    Die Nacht brach her­ein. Die gi­gan­ti­sche We­ga war hin­ter dem Ho­ri­zont ver­schwun­den, und das Fun­keln un­be­kann­ter Kon­stel­la­tio­nen er­hell­te den im­mer dunk­ler wer­den­den Him­mel. Kein Mond war auf­ge­gan­gen. Aber die Ar­beit wur­de den­noch fort­ge­setzt, bei Schein­wer­fer­licht, bis der Wall fix und fer­tig war, wie durch ein Wun­der in we­ni­gen Stun­den em­por­ge­wach­sen. Und die Sei­fen­bla­sen-Häu­ser stan­den eben­falls ein­la­dend be­reit: fünf­zig an der Zahl, klei­ne, dun­kelblaue Kup­peln, die im Licht der Schein­wer­fer matt glänz­ten. Die ein­und­fünf­zigs­te Kup­pel, grö­ßer als al­le an­dern, stand in der Mit­te des Plat­zes. Sie war da­für ge­dacht, Zu­sam­men­künf­ten der Ko­lo­nis­ten zu die­nen.
    Dawes ließ sich in Hock­stel­lung nie­der. Er war mü­de; mor­gen früh wür­de er sich si­cher vor Mus­kel­schmer­zen nicht rüh­ren kön­nen. Aber die Ko­lo­nie war ge­grün­det, der Wall er­rich­tet und die Wohn­stät­ten auf­ge­stellt.
    »Pri­ma Ar­beit habt ihr da ge­leis­tet, al­le«, gra­tu­lier­te Haas. »Al­les läuft ge­nau nach Plan. Wun­der­bar, wie je­der ein­zel­ne sich ein­setz­te.«
    »Und wie ist das nun mit den Frau­en?« frag­te Noo­nan. Sei­ne Stim­me wi­der­hall­te laut in­ner­halb der Ein­zäu­nung. Ein ge­spann­tes Ki­chern kam bei den Frau­en auf, griff rasch auf die gan­ze Grup­pe über. Haas bat mit er­ho­be­ner Hand um Ru­he. »Dar­auf woll­te ich eben zu spre­chen kom­men. Es ist dies der letz­te Punkt un­se­rer heu­ti­gen Ta­ges­ord­nung.«
     
    Dawes Kör­per straff­te sich. In sei­nem Ma­gen schi­en nicht al­les in Ord­nung zu sein, und die Hän­de wa­ren käl­ter als sonst. Ehe­frau­en. Der Au­gen­blick war ge­kom­men. In we­ni­gen Stun­den wür­de er zum ers­ten­mal ei­ne Frau in den Ar­men hal­ten, und er über­leg­te, ob die­ses Ge­fühl sei­nen Er­war­tun­gen ent­spre­chen wür­de. Wahr­schein­lich nicht. Ir­gend­wie stell­te man sich al­les an­ders vor.
    Die Frau­en und Mäd­chen wa­ren sicht­lich mü­de und sehr ner­vös, als Haas sie zu ei­ner Grup­pe zu­sam­men­stell­te.
    Dawes stu­dier­te ih­re Ge­sich­ter. Cher­ry Tho­mas lä­chel­te er­war­tungs­voll; sie woll­te einen Mann, und es schi­en ihr nichts aus­zu­ma­chen, wer es sein wür­de. Ei­ni­ge der Mäd­chen schau­ten be­sorgt, blaß und ab­ge­spannt aus, und zwar je­ne, die vor­her noch nie ver­hei­ra­tet ge­we­sen wa­ren, die vor ih­rer Aus­lo­sung von ei­ner an­de­ren Art Hoch­zeits­nacht ge­träumt hat­ten. An­de­re wie­der­um, die ih­re Ehe­gat­ten auf der Er­de zu­rück­las­sen muß­ten, dach­ten

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