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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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of­fen­sicht­lich an ih­re Ge­lieb­ten, Licht­jah­re ent­fernt von ih­nen.
    Haas ent­fal­te­te ein Blatt Pa­pier und zog die Stirn kraus. »Al­so, die Part­ner­wahl ist jetzt an der Rei­he. Die­se mei­ne In­struk­tio­nen hier emp­feh­len fol­gen­des Vor­ge­hen: als Frei­wil­li­ger hat Ky Noo­nan das Recht, als ers­ter zu wäh­len und ich nach ihm, da ich Ko­lo­nie-Di­rek­tor bin. Die wei­te­re Rei­hen­fol­ge wird sich nach den Kom­pu­ter-Re­gis­trie­rungs­num­mern rich­ten, die im Au­gen­blick nur mir be­kannt sind. Ich bin der Mei­nung, daß die­ses Sys­tem das ver­nünf­tigs­te ist, und wir wer­den auch da­nach vor­ge­hen, au­ßer die Mehr­heit ist da­ge­gen.«
    Nie­mand sprach. Dawes wünsch­te sich, ir­gend je­mand wür­de Ein­spruch er­he­ben, zu­guns­ten ei­nes in­di­vi­du­el­le­ren Sys­tems – man könn­te zum Bei­spiel ab­war­ten, daß sich die Paa­re im Lau­fe der Zeit von selbst zu­sam­men­fän­den. Aber vor sol­chen Ex­pe­ri­men­ten war ge­warnt wor­den. Viel si­che­rer war es, die Paa­re gleich zu Be­ginn zu ver­kup­peln. Da­mit war je­der der klei­nen Ge­mein­schaft so­fort ge­bun­den.
    »Sehr gut«, mein­te Haas, »wir wer­den uns al­so an die Lis­te hal­ten. Je­der Mann wählt ei­ne Frau. Die­se aber hat das Recht ab­zu­leh­nen. Wei­gert sich ei­ne Er­wähl­te, so muß der be­tref­fen­de Mann war­ten, bis al­le an­dern ge­spro­chen ha­ben. Bleibt ir­gend je­mand nach drei Durch­gän­gen un­ver­mählt, wer­de ich selbst die Zu­wei­sun­gen vor­neh­men. In Ord­nung. Noo­nan, Sie als Frei­wil­li­ger ha­ben sich das Pri­vi­leg ver­dient, als ers­ter zu wäh­len. Tre­ten Sie vor.«
    Noo­nan kam ru­hig lä­chelnd vor. Er war der größ­te und ag­gres­sivs­te Mann der Grup­pe und er­strahl­te förm­lich im Schein über­le­ge­nen Selbst­ver­trau­ens.
    Ab­schät­zend wan­der­ten sei­ne Au­gen die Rei­he war­ten­der Frau­en ab. Ge­misch­te Ge­füh­le drück­ten sich auf den fünf­zig Ge­sich­tern aus. Ei­ni­ge Frau­en schie­nen sich da­vor zu furchten, von ihm er­wählt zu wer­den; ein Teil schau­te ihn un­ver­hoh­len feind­se­lig an, an­de­re wie­der­um be­gehr­lich. Einen Au­gen­blick lang herrsch­te To­ten­stil­le. Dann sag­te Noo­nan: »Al­so gut, ich neh­me Cher­ry Tho­mas.«
    Dawes at­me­te un­ge­heu­er er­leich­tert auf. Er hat­te fest ge­glaubt, Noo­nan wür­de Ca­rol Her­rick wäh­len. Aber aus ir­gend­ei­nem Grund hat­te er die äl­te­re Frau be­vor­zugt.
    Haas frag­te: »Miß Tho­mas, sind Sie mit die­ser Wahl ein­ver­stan­den?«
    Cher­ry Tho­mas warf Noo­nan einen vol­len Blick zu, ihn of­fen mus­ternd. Fält­chen bil­de­ten sich um ih­re Au­gen, und das auf­blit­zen­de Lä­cheln wirk­te un­echt. »Ich den­ke, ja«, ant­wor­te­te sie. »Wenn Noo­nan mich will, wer­de ich mit ihm ge­hen.«
    Haas no­tier­te et­was auf sei­ner Lis­te. »So sei es denn. Sie kön­nen sich nun ir­gend­ei­nes der Häu­ser neh­men. Nicht un­er­wähnt möch­te ich las­sen, daß auf Osi­ris je­de Ehe mit Zu­stim­mung des Se­nats ge­löst wer­den kann. Das heißt, so­bald wir einen Se­nat ha­ben. Bis da­hin wol­len Sie bit­te trach­ten, gut mit­ein­an­der aus­zu­kom­men.«
    Dawes be­ob­ach­te­te, wie Noo­nan und Cher­ry weg­schlen­der­ten, um sich ihr Haus aus­zu­su­chen. Kei­ne Ze­re­mo­nie? wun­der­te er sich. An­schei­nend nicht. Der sim­ple Akt des Aus­wäh­lens voll­zog die Ehe­schlie­ßung. Mein Gott, dach­te Dawes, die Welt hier ist ja na­gel­neu. Viel­leicht ist die­se Art so­gar bes­ser.
    Haas war der nächs­te, und er wähl­te Ma­ry El­li­ot, die ein­wil­lig­te. Das war vor­aus­zu­se­hen ge­we­sen und über­rasch­te da­her nie­man­den.
    Der Ko­lo­nie-Di­rek­tor schau­te wie­der auf die Lis­te und kün­dig­te an, Lee Do­nald­son sei an der Rei­he. Do­nald­son, ein kräf­ti­ger, herrsch­süch­tig aus­se­hen­der Mann, mach­te ei­ni­ge Schrit­te nach vor und rief laut und ver­nehm­lich: »Claire Lu­bet­kin.«
    Claire er­rö­te­te, trat ner­vös von ei­nem Bein aufs an­de­re, nag­te an der Un­ter­lip­pe. Haas stell­te ihr die üb­li­che Fra­ge. Sie schwank­te un­schlüs­sig, warf einen flüch­ti­gen Blick auf

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