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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Be­rich­te dar­über. Zum Bei­spiel, daß das Ma­gnet­feld der Er­de uns vor ei­nem Teil der Welt­raum­strah­lung schützt. Ist das nicht rich­tig? Und der Mond hat doch fast kein Ma­gnet­feld.«
    »Die Ve­nus auch nicht. Wenn die At­mo­sphä­re dicht ge­nug ist, spielt das fast kei­ne Rol­le. Un­se­re ist we­sent­lich dich­ter als die der Er­de.«
    »Aber der Mond ist doch so klein! Wie sol­len die Ga­se da an Ort und Stel­le blei­ben?«
    »5ie ver­flüch­ti­gen sich nicht so schnell, wie man frü­her an­ge­nom­men hat. Nach den letz­ten Schät­zun­gen dau­ert es min­des­tens ei­ne hal­be Mil­li­on Jah­re, be­vor die Ver­lus­te kri­tisch zu wer­den be­gin­nen. Au­ßer­dem hat der Mond der Er­de die nied­ri­ge­re Schwer­kraft vor­aus. Bei ei­nem ge­plan­ten Luft­druck, der et­wa fünf­und­zwan­zig Pro­zent ge­rin­ger als der durch­schnitt­li­che Luft­druck auf der Er­de ist, er­streckt sich die At­mo­sphä­re bis in Hö­hen, wo hier der Welt­raum schon längst be­gon­nen hat. Elek­trisch ge­la­de­ne Teil­chen wer­den nicht sehr tief in den Luftraum ein­drin­gen, wäh­rend ak­ti­ni­sche Strah­len völ­lig ab­sor­biert wer­den.«
    »Ich ha­be aber auch ge­le­sen, daß viel­leicht gar nicht ge­nug Gas zur Ver­fü­gung steht.«
    »Die Se­le­no­lo­gen schwö­ren je­den Eid, daß ge­nü­gend vor­han­den ist. Selbst­ver­ständ­lich nicht be­reits in gas­för­mi­gem Zu­stand. Als Eis, als Kris­tall­was­ser, in Ver­bin­dun­gen mit Koh­len­stoff, Stick­stoff und Schwe­fel, die frei­ge­setzt wer­den kön­nen. Wir ver­su­chen mit Hil­fe von Tief­boh­run­gen und Atom­bom­ben na­tür­li­che Vul­ka­ne zu schaf­fen, um da­durch den glei­chen Pro­zeß ein­zu­lei­ten, dem sämt­li­che klei­ne­ren Pla­ne­ten ih­re At­mo­sphä­re ver­dan­ken. Al­ler­dings be­schleu­ni­gen wir den ge­sam­ten Ab­lauf so sehr, daß er nur noch Jahr­zehn­te statt Jahr­mil­lio­nen dau­ert.«
    »Aber was ge­schieht, wenn die Be­rech­nun­gen sich als falsch er­wei­sen?«
    »Auch für die­sen Fall ist be­reits vor­ge­sorgt. Man braucht ein­fach nur ein paar Ko­me­ten aus ih­rer Bahn ab­zu­len­ken und auf den Mond stür­zen zu las­sen, denn sie be­ste­hen zum größ­ten Teil aus ge­fro­re­nen Ga­sen.« Se­vi­gny lach­te. »Je­den­falls steht heu­te schon fest, daß die letz­te Pha­se des Un­ter­neh­mens äu­ßerst se­hens­wert sein wird – von der Er­de aus, weil man sich da in si­che­rer Ent­fer­nung be­fin­det.«
    »Und was ha­ben Sie dann er­reicht?« er­kun­dig­te Mau­ra sich. »Gift­ga­se?«
    So un­ge­bil­det kann sie doch un­mög­lich sein, über­leg­te er. Oder doch? Macht ver­mut­lich nur Kon­ver­sa­ti­on. Will mir Ge­le­gen­heit ge­ben, mein Wis­sen zu zei­gen. Auch recht.
    »Auf der Ve­nus wa­ren die Ver­hält­nis­se nicht sehr viel bes­ser«, er­klär­te er ihr. »Stick­stoff, Koh­len­stoff­di­oxyd und Was­ser in den Wol­ken.
    Aber die Al­gen, die sich durch Pho­to­syn­the­se er­nähr­ten, fan­den idea­le Le­bens­be­din­gun­gen vor. Zu­nächst wur­de da­durch Sau­er­stoff frei, wäh­rend die ab­ge­stor­be­nen Tei­le der Pflan­zen Koh­len­stoff und Was­ser ab­ga­ben. Die Treib­hau­stem­pe­ra­tu­ren san­ken stän­dig, bis es schließ­lich bei et­wa fünf­und­drei­ßig Grad Cel­si­us zu reg­nen be­gann – das al­ler­dings zehn oder elf Jah­re oh­ne Pau­se. Nach­dem ein­mal ge­nü­gend Was­ser vor­han­den war, setz­te der Urey-Pro­zeß ein, der Bo­den nahm einen Teil des Koh­len­stoff­di­oxyds auf, und all­mäh­lich ent­stand ei­ne At­mo­sphä­re, in der Men­schen le­ben konn­ten.« Er nahm einen Schluck aus sei­nem Glas. »Die ul­tra­vio­let­te Strah­lung er­wies sich als äu­ßerst nütz­lich, weil da­durch Was­ser­stoff­ver­bin­dun­gen ab­ge­baut wur­den. Da­mit wä­re al­so be­wie­sen, daß die Ter­ra­for­mie­rung durch ein schwa­ches Ma­gnet­feld be­güns­tigt wird.«
    »Das al­les wol­len Sie al­so auch auf dem Mond er­rei­chen?«
    »Was denn sonst? Selbst­ver­ständ­lich mit ge­wis­sen Ab­än­de­run­gen. Die Ver­hält­nis­se auf dem Mond las­sen sich nicht oh­ne wei­te­res mit de­nen ver­glei­chen, die frü­her auf der Ve­nus oder der

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