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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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auch Ih­re Klans ent­stan­den. Au­ßer­dem ist die Ve­nus ein schö­nes Stück weit ent­fernt. Der Mor­gen- und Abends­tern, sonst nichts. Sie hängt nicht über der Er­de, sie steigt nicht wie ein Kür­bis hin­ter den Hü­geln auf, um sich wie­der in Er­in­ne­rung zu brin­gen.
    Wahr­schein­lich wä­ren Sie über­rascht, wenn Sie wüß­ten, mit wel­cher Ener­gie man­che Men­schen da­ge­gen kämpf­ten, daß der Mond ver­wan­delt wer­den soll­te – aus rei­ner Sen­ti­men­ta­li­tät. Auf der Er­de le­ben ge­nü­gend äl­te­re Leu­te, die sich noch im­mer nicht da­mit ab­ge­fun­den ha­ben. Und wenn es sich au­ßer­dem um ei­ne Welt han­delt, auf der zu An­fang kei­ne At­mo­sphä­re vor­han­den ist … nun, Sie soll­ten ein­mal hö­ren, mit wel­chem Ge­jam­mer un­se­re fi­nan­zi­el­len For­de­run­gen be­wil­ligt wer­den. Aber vor al­lem gibt es Men­schen auf der Er­de, die sehr dar­an in­ter­es­siert sind, daß die­ses Pro­jekt nicht ver­wirk­licht wird.«
    Se­vi­gny run­zel­te die Stirn. »Wol­len Sie da­mit sa­gen, daß es sich bei dem Un­glück um Sa­bo­ta­ge han­deln könn­te, Mr. Nor­ris?«
    »Ich weiß es nicht. Wirk­lich nicht. Aber ei­ni­ge schwe­re Rück­schlä­ge wür­den doch po­li­ti­sche Mu­ni­ti­on ab­ge­ben, fin­den Sie nicht auch?«
    Se­vi­gny schüt­tel­te den Kopf. »Tut mir leid, aber ich bin der Mei­nung, daß die Er­de sich fest­ge­legt hat. Ich mei­ne durch die rie­si­gen Be­trä­ge, die be­reits in die­sem Pro­jekt ste­cken – die kann man doch nicht ein­fach ab­schrei­ben. Oder doch?«
    »Ei­nes un­se­rer bes­ten Ar­gu­men­te«, stimm­te Nor­ris zu. »Da fällt mir üb­ri­gens ein, daß ich Ih­nen ei­ni­ge Bü­cher mit­ge­ben woll­te, die Sie le­sen soll­ten. Al­le be­han­deln po­li­ti­sche The­men, sind aber trotz­dem durch­aus in­ter­essant.«
    »Ich muß Ih­nen ehr­lich sa­gen, daß ich mich nie sehr um po­li­ti­sche Din­ge ge­küm­mert ha­be. Po­li­tik lang­weilt mich.«
    »Das be­weist nur, daß Sie nicht ge­nug dar­über wis­sen, jun­ger Mann. Sie soll­ten sich wirk­lich da­mit be­fas­sen, be­vor Sie auf die Er­de kom­men.«
    »Was? Aber ich hat­te doch gar nicht die Ab­sicht …«
    »Ich kann im Au­gen­blick un­mög­lich von hier fort«, er­klär­te Nor­ris. »An­de­rer­seits weiß ich nicht mehr, wem ich noch trau­en darf. Aber Sie ge­hö­ren kei­ner der Par­tei­en an, sind in­tel­li­gent und ver­mut­lich ein har­ter Bur­sche. Und der Ver­trag von To­ron­to gibt Ih­nen das Recht, zu je­der Zeit und an je­dem Ort Waf­fen zu tra­gen. Ich möch­te nur, daß Sie den Kom­pres­sor, den Sie ge­bor­gen ha­ben, auf die Er­de in das Haupt­quar­tier des Welt­si­cher­heits­diens­tes brin­gen, da­mit er dort gründ­lich un­ter­sucht wer­den kann. Das kris­tal­li­sier­te Me­tall sieht näm­lich sehr nach Sa­bo­ta­ge aus. Ei­ne grö­ße­re Strah­len­do­sis könn­te die Ur­sa­che da­für sein, aber wie soll­te das zu­fäl­lig pas­siert sein? Sie fah­ren of­fi­zi­ell als mein Be­auf­trag­ter, der ei­ni­ge Kon­struk ti­ons­än­de­run­gen be­spre­chen soll – da­mit nie­mand auf ko­mi­sche Ge­dan­ken kommt. Was hal­ten Sie da­von?«
     
    »Oh!« rief die jun­ge Frau aus. »Ent­schul­di­gen Sie, bit­te.«
    Se­vi­gny stütz­te sie, in­dem er sie am Ell­bo­gen fest­hielt, bis sie wie­der das Gleich­ge­wicht ge­fun­den hat­te. Ihr lan­ges Abend­kleid mit den Sil­ber­san­da­len zog die Bli­cke der Män­ner in der Ho­tel­hal­le auf sich.
    Der In­halt eben­falls. Die jun­ge Frau schi­en ei­ne Eu­ra­sie­rin zu sein, ob­wohl sie für die­sen Men­schen­typ un­ge­wöhn­lich groß war, und das tief aus­ge­schnit­te­ne Kleid saß wie ei­ne zwei­te Haut. »Kei­ne Ur­sa­che«, wehr­te Se­vi­gny ab. »Gern ge­sche­hen.«
    Sie lach­te. »Ich wuß­te gar nicht, daß ein wil­der cy­the­rea­ni­scher Krie­ger ein so net­tes Kom­pli­ment ma­chen kann.« Se­vi­gny hät­te am liebs­ten eben­falls ge­lacht, aber in die­sem Fall muß­te er et­was zur Eh­ren­ret­tung sei­nes Klans sa­gen. »Ist das die hier all­ge­mein ver­brei­te­te An­sicht? Ein Irr­tum, Myla­dy. Wir ar­bei­ten hart und kämp­fen nur, wenn wir an­ge­grif­fen

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