9 SCIENCE FICTION-STORIES
betrachten. Er klammerte sich an Sie, als Sie bewußtlos am Boden lagen, und war so verzweifelt, daß ich es nicht über das Herz brachte, ihn im Keller zurückzulassen. Allerdings mußte ich ihn leider ebenfalls betäuben, weil er zu laut war.«
»Danke«, antwortete Sevigny kurz.
»Bitte, nehmen Sie Ihre augenblickliche Situation nicht zu ernst, denn »Sie widert mich direkt an. Ich könnte mich am liebsten selbst ohrfeigen«, unterbrach Sevigny ihn. Er starrte Maura an, bis sie seinen Blick bemerkte und zu ihm aufsah. »Ich bin in die älteste Falle des Universums gegangen, nicht wahr?« Er spuckte ihr vor die Füße.
»Maroni« Baccioco machte eine indignierte Handbewegung. »Benimmt man sich so einer Dame gegenüber? Reißen Sie sich gefälligst zusammen!«
»Wir müssen seine begreifliche Erregung berücksichtigen, Sir«, beruhigte ihn Gupta.
Maura biß sich auf die Unterlippe. »Wir wollten Ihnen nie etwas zuleide tun, Don«, sagte sie entschuldigend. »Ich sollte Sie nur beschäftigen, bis das Ding aus dem Keller abtransportiert war. Und noch einige Zeit länger. Meinetwegen hätte alles nach Plan gehen können, denn ich fand Ihre Gesellschaft wirklich amüsant.«
»Wie haben Sie davon erfahren?« wollte der Araber wissen.
»Halt den Mund, Raschid«, wies Baccioco ihn zurecht.
»Das ist allerdings eine Frage, die ich auch schon stellen wollte«, warf Gupta ein. »Wollen Sie uns das nicht erklären, Klansmann?«
Sie wissen nicht, daß Oscar mit mir sprechen kann. Vielleicht ist das eine Möglichkeit. Vielleicht. Sevigny zuckte mit den Schultern. »Ich hatte ein Abhörmikrophon und einen Minisender über den Heizungsrohren versteckt. Den dazugehörigen Empfänger haben Sie ja in meiner Tasche gefunden.«
»Hmm, das könnte stimmen«, meinte Baccioco nach einer längeren Pause. »Ich werde morgen danach suchen lassen, um ganz sicherzugehen. Aber was fangen wir jetzt mit Ihnen an? Sie wollen nicht hierbleiben, und wir wollen Sie nicht hier haben. Wissen Sie einen Ausweg?«
»Ich schlage vor, daß wir uns so miteinander unterhalten, wie es unter zivilisierten Menschen üblich ist«, sagte Gupta. Er lächelte wieder. »Maura, würden Sie den Kaffee hereinbringen? Oder zieht einer der Herren stärkere Erfrischungen vor?«
Als keiner antwortete, stand die junge Frau auf und verließ wortlos den Raum. Sie hielt den Kopf gesenkt.
»Setzen Sie sich doch, meine Herren«, fuhr Gupta fort. Baccioco zog sich einen Lehnstuhl heran. Sevigny zögerte einen Augenblick, bevor er sich in einem anderen niederließ. Raschid blieb unbeweglich in seiner Ecke stehen.
»Wir sollten so höflich sein, unserem Gast zu erzählen, wem er diesen unfreiwilligen Besuch macht«, sprach Gupta weiter. »Signor Baccioco ist sicher damit …«
»Nein!« unterbrach ihn der Italiener. »Ja«, antwortete Gupta. »Überlegen Sie doch selbst. Falls Klansmann Sevigny sich später noch an Ihren Namen erinnert, braucht er nur den nächsten Hotelportier zu fragen, um zu erfahren, daß Ercole Baccioco Generaldirektor der Eurobau AG ist.
Sie sind einfach zu bescheiden, Sir … Unser Freund dort drüben heißt Raschid Gamal ibn Ayith und repräsentiert die Bruderschaft der Fatimiten innerhalb unserer Vereinigung. Ich selbst bin tatsächlich Arzt, bin aber eher durch meine Tätigkeit an der Spitze der Konservativen Partei Indiens bekannt geworden.«
Ein Industrieller, ein Politiker und ein religiöser Fanatiker. Das Mädchen steht anscheinend in ihren Diensten wie die Arbeiter, die den Kompressor abtransportiert haben. Was hatten sie vor? fragte sich Don.
»Die Angelegenheit scheint wichtig zu sein, denn sonst wären Sie alle wohl kaum um
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