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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Fahr­stuhl­tür schloß sich vor Mau­ra, die sich von ih­rem Schre­cken er­holt zu ha­ben schi­en.
    »Darf ich vor­schla­gen, daß Sie den Ho­tel­de­tek­tiv ver­stän­di­gen«, sag­te der In­der, als der Fahr­stuhl sich in Be­we­gung setz­te.
    Se­vi­gny dach­te ei­ni­ge Se­kun­den lang nach. Auf die­sen Ge­dan­ken wä­re er nie selbst ge­kom­men; je­der An­ge­hö­ri­ge ei­nes Klans half sich oh­ne Un­ter­stüt­zung von an­de­rer Sei­te. »Wol­len Sie das für mich tun?« bat er dann. »Viel­leicht auch gleich die Po­li­zei. Im La­ger­raum 101 wird ein Dieb­stahl ver­übt.« Er lud sei­ne Pis­to­le durch. »Ich wer­de ihn nach Mög­lich­keit ver­hin­dern. Sie fah­ren wie­der in die Hal­le hin­auf und ge­ben Alarm.«
    »Ist die An­ge­le­gen­heit wirk­lich so wich­tig, daß Sie das Ri­si­ko auf sich neh­men wol­len?«
    Der Auf­trag muß­te er­füllt wer­den. »Ja.«
    »Wie Sie es für rich­tig hal­ten. Ich muß Ih­nen nur noch er­klä­ren, wes­halb ich mit­ge­kom­men bin – in mei­ner Ei­gen­schaft als Arzt.« Der schma­le dunkle Kopf neig­te sich leicht. »Dr. Kris­hna­mur­ti Lal Gupta aus Be­na­res. Ich fürch­te­te schon, Ih­nen sei plötz­lich schlecht ge­wor­den.«
    Rik-ik-dtik-ri-ch, Don, komm, komm schnell, klang es aus dem Emp­fän­ger. Se­kun­den spä­ter hielt der Fahr­stuhl im Kel­ler an. Se­vi­gny sprang mit ei­nem Satz durch die ge­öff­ne­te Tür in den bläu­lich be­leuch­te­ten Gang hin­aus.
    Dann spür­te er einen Stich zwi­schen den Schul­ter­blät­tern und warf sich mit ei­nem Fluch her­um. Gupta stand ei­ni­ge Me­ter hin­ter ihm und hielt ei­ne win­zi­ge Pis­to­le in der Hand. Er lä­chel­te noch im­mer. Se­vi­gny woll­te sei­ne Waf­fe he­ben, hat­te aber nicht mehr die Kraft da­zu. Sei­ne Knie ga­ben nach, dann sank er be­wußt­los in sich zu­sam­men.
     
    Sein ers­ter Ein­druck war wie­der das brau­ne Ge­sicht, das den glei­chen wi­der­lich freund­li­chen Aus­druck trug. Als er sich lang­sam auf­rich­te­te, trat Gupta ei­ni­ge Schrit­te zu­rück. Dies­mal hielt er ei­ne In­jek­ti­onss­prit­ze in der Hand. Se­vi­gny sprang wü­tend auf, als er merk­te, daß die Wir­kung des Be­täu­bungs­mit­tels be­reits ver­flo­gen war.
    »Halt! Kei­ne Be­we­gung mehr!« sag­te ein Mann von der ge­gen­über­lie­gen­den Wand her. Dort drü­ben stand der Ara­ber, der mit Gupta an ei­nem Tisch ge­ses­sen hat­te, und ziel­te mit ei­ner Pis­to­le auf den Cy­the­rea­ner.
    »Warum nicht gleich so fried­lich?« frag­te ein drit­ter Mann von sei­nem Ses­sel aus, als Se­vi­gny wie an­ge­wur­zelt ste­hen­blieb. Der Un­be­kann­te war klein, un­ter­setzt und dick­lich, aber sein Kinn ver­riet ei­ne ge­wis­se Wil­lens­stär­ke. Auch sei­ne Stim­me klang er­staun­lich jung. »Ma­ma mia! Hast du schon ein­mal er­lebt, daß je­mand so schnell wie­der auf­wacht, Kris­h­na?«
    »Sel­ten, Mr. Bac­cio­co«, ant­wor­te­te der In­der. »Aber er ist sehr kräf­tig und ziem­lich er­regt. Be­ru­hi­gen Sie sich doch, Klans­mann. Wir ha­ben nichts Bö­ses mit Ih­nen vor.«
    Ei­ne Tür öff­ne­te sich. Mau­ra kam her­ein. Se­vi­gny be­ach­te­te sie kaum, son­dern kon­zen­trier­te sich zu­nächst auf Os­car, der im glei­chen Au­gen­blick her­ein­ge­rannt kam und auf sei­ne Schul­ter sprang. Der Dir­rel schnat­ter­te so has­tig, daß kein Wort zu ver­ste­hen ge­we­sen wä­re.
    Mau­ra ließ sich in einen Ses­sel fal­len. Sie hat­te das Abend­kleid mit Ho­se und Blu­se ver­tauscht, aber der Ef­fekt blieb er­staun­lich. Gupta lehn­te sich be­quem ge­gen die Rücken­pols­ter der Couch un­ter den ver­han­ge­nen Fens­tern. Der äl­te­re Mann, Bac­cio­co, ging un­ru­hig auf und ab, wo­bei er die Ar­me vor der Brust ver­schränk­te. Der Ara­ber blieb in sei­ner Ecke, ließ die Pis­to­le sin­ken, be­ob­ach­te­te Se­vi­gny aber wei­ter­hin wach­sam. Ein elek­tri­sches Chro­no­me­ter an der Wand des Ap­par­te­ments zeig­te 23.46 Uhr.
     
    »Hat der klei­ne Kerl jetzt kei­ne Angst mehr um sein Herr­chen?« er­kun­dig­te Gupta sich lä­chelnd. »Schön, schön. Klans­mann Se­vi­gny, ich hof­fe, daß Sie sei­ne An­we­sen­heit als Be­weis für un­se­re gu­ten Ab­sich­ten

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