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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Und ih­rem Gang nach zu ur­tei­len, hat­te sie ihn si­cher nicht nur aus Ver­se­hen an­ge­sto­ßen!
    Mau­ra kehr­te we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter zu­rück. Sie nahm sei­nen Arm und sah ihn er­war­tungs­voll an. »Ei­gent­lich müß­te ich jetzt ein Re­stau­rant vor­schla­gen«, sag­te er. »Aber als Frem­der in die­sem Auf­zug …«
    »Ma­chen Sie sich des­we­gen kei­ne Sor­gen«, bat sie. »Hier auf der Er­de paßt ei­ne Uni­form im­mer – vom Im­pe­ri­al Sa­turn Ho­tel bis zur fins­ters­ten Ver­bre­cher­knei­pe. Und Ih­re Tu­ni­ka ist doch ei­ne Art Uni­form, nicht wahr? Das Dach­gar­ten­re­stau­rant hier im Haus ge­fällt mir fast am bes­ten. Die Aus­sicht ist herr­lich.«
    »Be­stimmt«, mein­te Se­vi­gny und be­trach­te­te sie von der Sei­te.
    Als die Fahr­stuhl­tür sich wie­der öff­ne­te, wur­den sie von ei­nem Ober im Frack emp­fan­gen und an einen Tisch an der Brüs­tung ge­lei­tet. Se­vi­gny hat­te sich längst ab­ge­wöhnt, noch dar­über zu stau­nen, wie vie­le Men­schen trotz der voll­au­to­ma­ti­sier­ten Le­bens­wei­se auf der Er­de noch ar­bei­te­ten. Was soll­te der Groß­teil der Be­völ­ke­rung denn an­de­res tun? Schließ­lich konn­ten nicht al­le In­ge­nieu­re wer­den. Er hat­te sich auch dar­an ge­wöhnt, daß er über­all an­ge­st­arrt wur­de. Hier ge­sch­ah das durch­aus un­auf­fäl­lig, aber Se­vi­gny wuß­te, daß er im Mit­tel­punkt der all­ge­mei­nen Auf­merk­sam­keit stand.
    Mau­ra be­ob­ach­te­te ihn, wäh­rend er auf Ho­no­lu­lu hin­un­ter­sah, das sich wie ein Meer aus bun­ten Lich­tern bis zum Ho­ri­zont er­streck­te. »Ja«, stell­te sie dann fest, »die gu­te al­te Er­de ist wirk­lich schön, fin­den Sie nicht auch?«
    »We­nigs­tens hier«, gab er zu­rück.
    »Hmm … ich neh­me an, daß Sie Auf­nah­men und Sta­tis­ti­ken ge­se­hen ha­ben. Der größ­te Teil des Pla­ne­ten hat sich zum Nach­teil ver­än­dert. Zu vie­le Men­schen, zu we­nig Platz für al­le. Ih­re Vor­fah­ren hat­ten recht, als sie die Ve­nus be­sie­del­ten. Aber glau­ben Sie wirk­lich, daß es dort ei­nes Ta­ges wie hier aus­se­hen wird?«
    »Viel­leicht.« Se­vi­gny dach­te einen Au­gen­blick lang sehn­suchts­voll an die wind­ge­peitsch­ten Wäl­der, die Früh­ne­bel über den Ber­gen und den fort­wäh­ren­den Kampf mit der Wild­nis zu­rück. »Hier und da ist ein Land­strich be­reits … nein, das läßt sich nicht mit­ein­an­der ver­glei­chen. Un­mög­lich. Aber wir ha­ben ge­nü­gend Raum.«
    Er wies auf den Mond. Die künst­lich ge­schaf­fe­ne At­mo­sphä­re ließ die schar­fen Um­ris­se ver­schwin­den und ver­än­der­te das blei­che Leuch­ten zu ei­nem strah­len­den Glanz. »Ihr Ter­ra­ner braucht nur noch we­ni­ge Jahr­zehn­te Ge­duld zu ha­ben, dann ist dort oben ge­nü­gend Raum für euch«, er­klär­te er ihr.
    »Sind Sie da­von über­zeugt?«
    »Selbst­ver­ständ­lich. Die Mond­ober­flä­che ent­spricht et­wa ei­nem Vier­tel der ge­sam­ten Land­flä­che der Er­de.«
    Die Cock­tails wur­den ser­viert. Mau­ra lä­chel­te und stieß mit ihm an. »Ich fürch­te, Sie sind ein un­ver­bes­ser­li­cher Idea­list, Don. Trotz­dem – herz­lich will­kom­men auf der Er­de.«
    Als ei­ne Stun­de spä­ter die letz­ten Tel­ler ab­ge­tra­gen wur­den – Mau­ra hat­te be­stellt, weil Se­vi­gny nichts mit den frem­den Na­men auf der Spei­se­kar­te an­fan­gen konn­te –, lehn­te Don sich zu­rück und sah nach­denk­lich zu ihr hin­über. »Ich muß mich bei Ih­nen be­dan­ken«, be­gann er, »denn oh­ne Ih­re freund­li­che Hil­fe sä­ße ich ver­mut­lich noch jetzt vor der Kar­te, oh­ne ein Wort da­von zu ver­ste­hen. Wie kann ich mich da­für er­kennt­lich zei­gen?«
    »Zei­gen Sie mir Ih­ren Pla­ne­ten – wenn ich je ei­ne Flug­kar­te dort­hin er­wi­sche.«
    »Sie müs­sen es un­be­dingt ver­su­chen, denn die Ge­le­gen­heit bie­tet sich so schnell nicht wie­der. Der Mond ist na­tür­lich von hier aus leich­ter zu er­rei­chen. Aber vor­läu­fig ist die Luft dort oben noch nicht atem­bar.«
    »Wenn sie das über­haupt je­mals wird.«
    Er sah sie über­rascht an. »Warum be­zwei­feln Sie das?«
    »Oh … man hört und liest so vie­le

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