9 SCIENCE FICTION-STORIES
lehnte sich in seinen Sessel zurück und grinste unverschämt.
Raschid trat einen Schritt auf ihn zu. »Sie werden sprechen«, drohte er. »Ich kenne einige Methoden …«
»Bitte.« Gupta hob abwehrend die Hand. »Wir wollen keine Gewalt anwenden, sondern uns gemütlich miteinander unterhalten.«
»Warum denn so zaghaft?« erkundigte sich Baccioco. »Reden muß er auf jeden Fall!«
»Was hilft es mir, wenn ich spreche?« fragte Sevigny. »Lebend komme ich hier sowieso nicht mehr heraus – sonst hätten Sie mir weniger offen Auskunft gegeben. Also?«
Die drei Männer schwiegen. Der Cythereaner dachte angestrengt nach. Vielleicht hat Gupta vorhin wirklich nicht gelogen … Ja, das müssen sie vorgehabt haben – den Kompressor durch einen anderen ersetzen, der auf natürliche Weise beschädigt wurde.
Aber jetzt kann ich über die Hintergründe aussagen. Von mir aus dürfen sie mir ruhig ein Wahrheitsserum einspritzen. Und dann beginnt eine gründliche Untersuchung der ganzen Angelegenheit.
Wenn ich hier wieder lebendig herauskomme …
Gupta beugte sich vor. »Klansmann«, sagte er freundlich, »wir verfolgen ein humanes Ziel. Aber wir sind in der Wahl unserer Mittel nicht unbedingt besonders rücksichtsvoll. Wie Sie wissen, gibt es bestimmte psycho-pharmazeutische Mittel, mit deren Hilfe jeder Mensch zum Sprechen gebracht werden kann. Außerdem ist eine Methode zur Entfernung jüngster Erinnerungen bekannt. Und: Ich verstehe mich auf medizinische Dinge recht gut.«
Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Denken Sie daran, daß bei einer derartigen Behandlung immer das Risiko besteht, daß der Patient verblödet. Selbst wenn dieser Fall nicht eintreten sollte, würde man Sie eines Tages in einem Rinnstein auffinden, wo Sie offensichtlich eine Sauftour beendet hätten, bei der auch die Ihnen anvertraute Maschine verlorengegangen wäre. Das würde natürlich Sie und Ihren gesamten Klan in ein äußerst schlechtes Licht rücken.
Sie sind Ausländer und haben der Erde gegenüber keinerlei Verpflichtungen. Wenn Sie objektiv über die Sache nachdenken, werden Sie als vernünftiger Mann zu dem Schluß kommen, daß wir das Recht auf unserer Seite haben. Selbstverständlich darf auch die beträchtliche Belohnung nicht unerwähnt bleiben. Überlegen Sie gut.«
Er stand auf. »Es ist schon spät. Wir sind alle übermüdet. Bitte, nehmen Sie unsere Gastfreundschaft für eine Nacht an. Wir werden morgen unsere Unterhaltung weiterführen.«
Jetzt!
Sevigny kniff Oscar plötzlich in den Rücken. Der Dirrel setzte sich auf die Hinterbeine und schnatterte empört.
»Was hat er denn jetzt schon wieder?« erkundigte Baccioco sich verdrossen.
»Zuviel Aufregung. Ich werde ihn gleich wieder beruhigen«, sagte Sevigny.
»Tk-tk quee di-rik, k-k-k ti-oo …« Oscar kauerte sich wie eine Katze zusammen. Sevigny nahm ihn auf den Arm und erhob sich.
Raschid ging nur zwei Meter an ihm entfernt vorbei, um hinter ihn zu gelangen.
»Ki-ik!«
Oscar sprang. Sevigny ging in die Knie. Aber die Kugel krachte nur in die Zimmerdecke, weil der Dirrel sich bereits in das Handgelenk des Arabers verbissen hatte.
Sevigny wehrte Gupta ab, der sich auf ihn stürzen wollte, und erreichte die auf den Boden gefallene Pistole noch vor Baccioco. Dann richtete er sich wieder auf und trat einige Schritte zurück.
»Keine Bewegung mehr«, keuchte er.
Maura stieß einen lauten Schrei aus. »Ruhe!« befahl Sevigny. Er ging weiter rückwärts, bis er die Wand hinter sich spürte. Oscar ließ von dem Araber ab und kehrte zu seinem Herrn zurück.
Gupta schüttelte den Kopf, als könne er diese plötzliche Wendung der Dinge nicht fassen. »Was haben Sie
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