9 SCIENCE FICTION-STORIES
diese Zeit hier«, stellte er fest.
»Sie haben recht«, stimmte Gupta zu. »Wir mußten Ihnen unbedingt den Kompressor abjagen. Durch unsere Verbindungen arrangierten wir, daß Sie in Honolulu übernachten müssen. Aber Sie dürfen mir glauben, daß keine persönlichen Unannehmlichkeiten beabsichtigt waren. Das war ein unglücklicher Zufall.«
»Was wollten Sie mit dem Kompressor?« erkundigte Sevigny sich neugierig.
Keine Antwort. Maura brachte Kaffee und blieb bei Sevigny etwas länger als bei den anderen stehen. Er beachtete sie nicht. Raschid lehnte ab.
»Eine Auskunft ist eine andere wert«, begann Gupta nach einer kleinen Pause. »Wenn Sie uns sagen, was Sie bereits wissen oder nur vermuten, werden wir uns erkenntlich zeigen. Sogar sehr gern. Vielleicht begreifen Sie dann, wie altruistisch unsere Motive in Wirklichkeit sind. Wer weiß, unter Umständen schließen Sie sich sogar uns an.«
»Woher wissen wir, daß er nicht lügt?« knurrte Raschid.
»Was haben Sie eigentlich gegen mich?« wollte Sevigny wissen.
Die Pistole zeigte plötzlich wieder auf seine Brust. »Ihr schändet Gottes Werke!«
»Wie Sie vielleicht wissen, lehnt die Bruderschaft der Fatimisten jede Art von Terraformierung strikt ab«, warf Gupta ein. »Ihrer Oberzeugung nach müssen die Arbeiten auf dem Mond unverzüglich eingestellt werden, damit der bereits entstandene Schaden nicht vergrößert wird.«
»Und Sie?« Sevigny wandte sich an den Arzt.
Gupta lachte lautlos. »Hoffentlich erwarten Sie keine dramatische Begründung meiner Handlungsweise von mir. Dergleichen Dinge gibt es höchstens auf dem Fernsehschirm. Meine Partei behauptet völlig offen – wie viele andere auch –, daß das Mondprojekt eine unverantwortliche Vergeudung wertvollster Rohstoffe darstellt, die sich vielleicht nie bezahlt macht.«
»Ist denn Ihre Regierung nicht auch an der Luna Corporation beteiligt?«
»Leider. Die Regierungspartei ist in diesem Punkt anderer Auffassung als wir. Dabei verhungert die Bevölkerung unseres Landes allmählich. Dort müßte man die Rohstoffe und das Geld einsetzen!« Als er seine Tasse leerte, zitterten ihm die Hände.
»Und … hmm.« Sevigny sah zu Baccioco hinüber. »Eurobau AG. Vermutlich in allen Erdteilen tätig. Die Aussichten für fette Verträge zur Bewässerung von Wüsten und so weiter steigen natürlich, wenn die Arbeiten auf dem Mond eingestellt werden. Oder irre ich mich da?«
Baccioco wurde rot. »Hier dreht es sich nicht um Geld, sondern um vernünftige Prinzipien.«
»Das behaupten Sie. Aber Sie sind sich doch darüber im klaren, daß die Terraformierung des Mondes im Laufe der Zeit auch für die Erde Vorteile bringen wird?«
»Der Lauf der Zeit ist in diesem Fall zu langsam«, sagte Gupta. »Bis dahin sind wir verhungert.«
»Ich habe Ihnen doch erzählt, daß wegen dieses Projekts politische Kämpfe ausgebrochen sind«, warf Maura mit leiser Stimme ein.
»Die Sie wahrscheinlich verlieren werden«, stellte Sevigny fest.
»Wie kommen Sie auf diese verrückte Idee?« protestierte Baccioco wütend.
»Sonst brauchten Sie ja die Arbeiten nicht zu sabotieren.«
»Sie irren sich«, erklärte Gupta. »Ich schwöre Ihnen, daß Sie Ihren Kompressor nie vermißt hätten, wenn alles wie geplant verlaufen wäre. Leider darf ich Ihnen nicht mehr darüber erzählen, sonst könnte ich beweisen, daß dieser Vorwurf nicht gerechtfertigt ist. Aber jetzt sind Sie an der Reihe, Klansmann.«
»Was könnte ich Ihnen schon erzählen? Schließlich bin ich nur eine Art Laufbursche.«
»Sie haben sich einige Male sehr ausführlich mit Mr. Bruno Norris unterhalten. Was weiß er? Wieviel vermutet er?«
Sevigny
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