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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Kof­fer. »Ca­rol ist bei Noo­nan«, sag­te sie.
    »Das dach­te ich mir«, sag­te Dawes, oh­ne ei­ne Spur von Zit­tern in der Stim­me.« Aber es be­küm­mert mich nicht. Wirk­lich nicht.«
    Son­der­bar, dach­te er, daß schreck­li­che Din­ge sich als die größ­ten ei­nes Le­bens her­aus­stel­len konn­ten. Von der Lot­te­rie er­faßt zu wer­den und an­schlie­ßend von den Frem­den ent­führt; und sein Mäd­chen an einen Mann wie Noo­nan ver­lo­ren zu ha­ben. Und nichts von all dem mach­te et­was aus – je­der Ver­lust war ein Fund, je­des En­de ein An­fang.
    Ein Tier brüll­te im Wald, und Dawes lä­chel­te. Ei­ne gan­ze Welt lag of­fen da, au­ßer­halb der Ko­lo­nie, war­te­te nur dar­auf, daß ih­re Ge­heim­nis­se ge­lüf­tet wur­den.
    Und er wür­de es tun.
    Er sag­te: »Wenn Noo­nan Ca­rol bei sich hat – wo wirst du hin­ge­hen, Cher­ry?«
    »Dar­über ha­be ich noch nicht nach­ge­dacht.«
    Er lä­chel­te im­mer noch. Ca­rol hat­te ih­ren Kof­fer hier zu­rück­ge­las­sen, aber sonst nichts.
     
    Cher­ry mach­te einen un­si­che­ren Schritt nach vorn. Dawes woll­te ihr sa­gen, daß er ihr ver­zieh, und daß er sie lieb­te, und daß er sie brauch­te, und daß er hin­durch­schau­en kön­ne durch ih­re Zä­hig­keit und durch die Nar­ben, die das Le­ben auf ihr zu­rück­ge­las­sen hat­te. Aber er brach­te kein Wort über die Lip­pen, und dar­an sah er, daß er doch noch nicht ganz er­wach­sen war. Aber sie wür­de ihm trotz­dem hel­fen. Und er wür­de ihr hel­fen.
    Ei­gen­ar­tig. Von der Lot­te­rie er­faßt zu wer­den, war ihm einst wie ein Welt­un­ter­gang vor­ge­kom­men. Aber er hät­te sich nicht är­ger täu­schen kön­nen.
    Er lä­chel­te Cher­ry an. Das Mäd­chen vor ihm war wie ein frem­der Mensch, so­gar nach die­sen Ta­gen in der Höh­le. Al­les an ihr war voll­kom­men neu. Er hob ihr Kinn ein we­nig hoch, küß­te sie und lausch­te dem Wind der frem­den Welt – sei­ner Welt.
    »Hal­lo«, sag­te sie zärt­lich.
    »Hal­lo«, sag­te er.

Die ers­te Lai­ka flog ins All und starb. Die zwei­te Lai­ka war be­reits tot, als sie ei­nem Mann im All das Le­ben ret­te­te!
     
Arthur C. Clarke
Mondhund
     
    Als ich Lai­kas wil­des Bel­len hör­te, war mei­ne ers­te Re­ak­ti­on ein dump­fes Ge­fühl des Är­gers. Ich dreh­te mich im Bett her­um und brumm­te schläf­rig: »Still, du Mist­vieh!« Die­ses träu­me­ri­sche Zwi­schen­spiel währ­te je­doch nur den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de. Dann kehr­te das Be­wußt­sein zu­rück – und mit die­sem Angst. Angst vor der Ein­sam­keit, Angst vor dem Wahn­sinn.
    Einen Mo­ment lang wag­te ich nicht, die Au­gen zu öff­nen. Ich fürch­te­te mich vor dem, was ich zu se­hen be­kom­men moch­te. Die Ver­nunft sag­te mir, daß Lai­ka durch ei­ne Vier­tel Mil­li­on Mei­len räum­lich von mir ge­trennt war – und zeit­lich gan­ze fünf Jah­re.
    »Du hast ge­träumt«, sag­te ich mir ver­är­gert. »Sei kein Narr – mach’ doch die Au­gen auf! Was wirst du schon se­hen? Dei­ne vier Wän­de, nichts wei­ter!«
    Das stimm­te na­tür­lich. Die win­zi­ge Ka­bi­ne war leer, die Tür fest ge­schlos­sen. Ich war al­lein mit mei­nen Er­in­ne­run­gen, über­mannt von der tran­szen­den­ten Schwer­mut, die sich nur all­zu oft ein­stellt, wenn ir­gend­ein schö­ner Traum zu fah­ler Wirk­lich­keit ver­blaßt. Das Ge­fühl des Ver­lus­tes war so mäch­tig, daß ich mir nichts sehn­li­cher wünsch­te, als wie­der ein­zu­schla­fen.
    Zu mei­nem Glück wur­de ich ent­täuscht, denn in die­sem Au­gen­blick wä­re Schlaf gleich­be­deu­tend mit Tod ge­we­sen. Für wei­te­re fünf Se­kun­den aber wuß­te ich dies nicht, und wäh­rend je­ner Zeit­span­ne war ich wie­der da­heim auf der Er­de und such­te Trost in der Ver­gan­gen­heit …
     
    Nie wur­de ge­klärt, wo­her Lai­ka ei­gent­lich stamm­te, ob­wohl die Be­leg­schaft des Ob­ser­va­to­ri­ums ei­ni­ge Nach­for­schun­gen an­stell­te und ich meh­re­re An­zei­gen in den Zei­tun­gen von Pa­sa­de­na auf­gab. Ich fand sie, ein ver­lo­re­nes und ein­sa­mes Woll­knäu­el, zu­sam­men­ge­kau­ert am Stra­ßen­rand, als ich an ei­nem schö­nen Som­mer­abend nach Pa­lo­mar hin­aus­fuhr. Ob­zwar ich Hun­de

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