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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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er­kun­dig­te er sich.
    »Nein, kei­nen Men­schen«, ant­wor­te­te Youk­han­nan mit ei­nem star­ken Ak­zent in der Stim­me. »Wahr­schein­lich lie­gen sie ir­gend­wo un­ter den Trüm­mern be­gra­ben.«
    »Nehmt Schau­feln mit und seht nach«, be­fahl Se­vi­gny. »Ich su­che die Um­ge­bung des Fahr­zeugs ab.«
    Er ver­zich­te­te auf die Lei­ter, schwang sich über den Rand des Füh­rer­sit­zes und sank lang­sam zu Bo­den. Die von dem Kra­ter auf­stei­gen­de Hit­ze drang durch sei­nen Schutz­an­zug. Der Ther­mo­stat schal­te­te auf Küh­lung um. Er stol­per­te über die ver­kohl­ten Fel­sen vor­wärts.
    Un­ter dem Vor­der­teil des Fahr­zeugs rag­te ein Stie­fel her­aus! Se­vi­gny ließ sich auf die Knie nie­der und grub has­tig mit bei­den Hän­den, bis ihm der Schweiß in großen Trop­fen über die Stirn und in die Au­gen lief. Mi­nu­ten spä­ter beb­ten die Fel­sen wie­der, und aus dem Kra­ter stieg ei­ne Asche­wol­ke auf, von der die Ster­ne ver­dun­kelt wur­den.
    Se­vi­gny leg­te bei­de Bei­ne frei, er­hob sich lang­sam und at­me­te tief, be­vor er mit al­ler Kraft dar­an zerr­te. Noch ein kräf­ti­ger Ruck, dann lös­te der Kör­per sich so plötz­lich aus den Fels­bro­cken, daß Se­vi­gny losließ und ei­ni­ge Schrit­te nach hin­ten tau­mel­te. Er kam wie­der zu­rück, schal­te­te sei­nen Hand­schein­wer­fer ein und beug­te sich über die leb­lo­se Ge­stalt. Es war Leong. Aus ei­nem Riß in sei­nem An­zug drang ei­ne leich­te Dampf­wol­ke, aber ei­ni­ge Blut­bläs­chen um den Mund un­ter dem Helm schie­nen sich noch zu be­we­gen. Se­vi­gny nahm den an­de­ren auf die Ar­me, rich­te­te sich müh­sam auf und stol­per­te zu dem Fahr­zeug zu­rück.
     
    Ein dump­fes Grol­len lei­te­te die ers­te Mag­mae­rup­ti­on ein. Se­vi­gny hob Leong auf die La­de­flä­che und such­te in den Au­ßen­ta­schen sei­nes An­zugs nach dem selbst­kle­ben­den Ab­dich­ter. Dann ström­te kein Dampf mehr aus. Se­vi­gny er­hob sich mit zit­tern­den Kni­en und schal­te­te den star­ken Such­schein­wer­fer des Fahr­zeugs ein. Das hät­te ich schon längst tun sol­len. Wie kön­nen die an­de­ren mich sonst fin­den? Daß ich nicht dar­an ge­dacht ha­be! In dem Schein­wer­fer­strahl er­kann­te er den Kom­pres­sor, der nur we­ni­ge Me­ter von ihm ent­fernt stand. Aus ei­ner plötz­li­chen Ein­ge­bung her­aus schwenk­te er den Aus­le­ge­arm des Krans, senk­te ihn über das Ge­rät und ließ die Grei­fer zu­pa­cken. Das Fahr­zeug neig­te sich un­ter der schwe­ren Last, rich­te­te sich aber au­to­ma­tisch wie­der auf.
    Die La­va ström­te wie ein dun­kel­glän­zen­der Glet­scher nä­her. Se­vi­gny ließ sich in sei­nen Sitz fal­len. »Na­ka­ji­ma!« schrie er. »Youk­han­nan! Aarons! Zu­rück­kom­men! Be­eilt euch!« Einen Au­gen­blick lang über­leg­te er, ob er sie nicht zu­rück­las­sen soll­te. Si­cher konn­ten sie auch zu Fuß recht­zei­tig flie­hen … Nein. Je­mand muß­te sich um Leong küm­mern, sonst war er tot, be­vor sie das La­ger er­reich­ten.
    Ei­ne dunkle Ge­stalt tauch­te aus dem Aschen­re­gen auf, dann folg­ten in kur­z­en Ab­stän­den zwei wei­te­re. Dann hat­ten sie al­so Erich nicht ge­fun­den. Se­vi­gny schal­te­te den An­trieb ein und war­te­te, bis die an­de­ren an Bord ge­klet­tert wa­ren, be­vor er los­fuhr.
    »Ei­ner von euch holt Poy hier her­ein und be­han­delt ihn. Die bei­den an­de­ren hal­ten sich fest!« sag­te er.
    In die­sem Ge­län­de durf­te er nicht mit höchs­ter Ge­schwin­dig­keit fah­ren, ob­wohl das Ma­re Se­re­ni­ta­tis sich je­den Au­gen­blick un­ter ih­nen öff­nen konn­te. Wie we­nig die­ser Na­me jetzt zu­traf! Er kon­zen­trier­te sich so sehr auf die Steue­rung des Fahr­zeugs, daß er gar nicht be­merk­te, was um ihn her­um vor­ging. Als er wie­der si­che­ren Bo­den vor sich sah, stell­te er zu sei­ner Über­ra­schung fest, daß die Ka­bi­ne luft­dicht ver­schlos­sen und un­ter Druck ge­setzt wor­den war.
    Er warf einen Blick nach hin­ten. Leong trug kei­nen Schutz­an­zug mehr, son­dern ruh­te in ei­nem leich­ten Baum­woll­tri­kot auf der rück­wär­ti­gen Sitz­bank. Sei­ne Au­gen wa­ren ge­schlos­sen, er at­me­te

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