Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
Vom Netzwerk:
rus­si­sche Ka­sacks und Pumpho­sen – ver­glich.
    Se­vi­gny er­wi­der­te den Blick des Mäd­chens mit un­ver­hoh­le­nem In­ter­es­se. Es schi­en tat­säch­lich zu stim­men, daß der Buf­fa­lo die hüb­sche­s­ten Mäd­chen auf dem Mond als sei­ne Se­kre­tä­rin­nen ein­stell­te.
    Ein we­nig be­dau­ernd, aber gleich­zei­tig in we­sent­lich bes­se­rer Stim­mung ließ er die Tür ins Schloß fal­len und dreh­te sich wie­der um. Der grau­haa­ri­ge Rie­se hin­ter dem brei­ten Schreib­tisch wies auf einen Ses­sel. »Set­zen Sie sich end­lich. Zi­gar­re?«
    »Nein, dan­ke, ich rau­che nicht.« Se­vi­gny ließ sich auf dem äu­ßers­ten Ses­sel­rand nie­der.
    »Was ist denn mit Ih­nen los, wol­len Sie ewig le­ben? Wie steht es mit ei­nem klei­nen Drink? Ich schät­ze, daß die Son­ne eben ver­schwun­den ist. Wir kön­nen ja nach­se­hen.« Er griff nach ei­nem Schal­ter und ließ den Wand-zu-Wand-Bild­schirm auf­leuch­ten.
     
    Die Fern­seh­ka­me­ra tas­te­te die Mond­ober­flä­che ab und ließ das Ge­wirr von un­ter­ir­di­schen Räu­men und Ver­bin­dungs­gän­gen un­be­rück­sich­tigt, aus de­nen Port Kep­ler zu neun­zig Pro­zent be­stand. Der Bo­den des Kra­ters er­streck­te sich un­be­rührt bis zu dem auf­ra­gen­den Ring­wall, aber in un­mit­tel­ba­rer Nä­he des Raum­ha­fens wur­den Ein­stieg­tür­me, Ra­dar­ge­rä­te, Kon­troll­zen­tren, Bahn­glei­se und gan­ze Rei­hen von Son­nen­bat­te­ri­en sicht­bar. Die Er­de stand als schma­le Si­chel am Him­mel, über den hel­le Wol­ken­schlei­er zo­gen.
    Das ro­te Ge­sicht ver­zog sich zu ei­nem ver­schmitz­ten Lä­cheln. »Hmm«, mein­te der Buf­fa­lo, »an­schei­nend müs­sen wir das Ach­ter­deck et­was er­hö­hen, denn die Son­ne steht noch ziem­lich hoch.« Aus ei­ner Schreib­tisch­schub­la­de hol­te er ei­ne Fla­sche Co­gnac und zwei Glä­ser, aus der an­de­ren Eis­wür­fel und So­da­was­ser, die dort ge­kühlt auf­be­wahrt wur­den.
    »Ich weiß nicht recht, Mr. Nor­ris.« Se­vi­gny zö­ger­te. »Schließ­lich han­delt es sich doch um ei­ne sehr erns­te An­ge­le­gen­heit …«
    »Großer Gott, Mann! Ha­ben Sie denn gar kei­ne Las­ter?«
    »Oh … in Ord­nung. Dan­ke.« Der Cy­the­rea­ner muß­te un­will­kür­lich lä­cheln.
    Die brau­ne Flüs­sig­keit er­goß sich in die bei­den Glä­ser. Os­car setz­te sich neu­gie­rig auf, so daß sein dunkles sei­den­wei­ches Fell Se­vi­gny am Hals kit­zel­te.
    »Auf un­ser ge­mein­sa­mes Wohl!« Der Buf­fa­lo stürz­te sein Glas mit ei­nem Zug hin­un­ter und zün­de­te sich ei­ne neue Zi­gar­re an. »Ich ge­be auf.
    Wie heißt das ko­mi­sche Tier, das Sie da ha­ben?«
    »Dir­rel. Sie hän­gen sehr an ih­ren Be­sit­zern, des­halb muß­te ich ihn mit­brin­gen.« Das klang noch im­mer zu fri­vol. »In den Shaws, wo ich auf­ge­wach­sen bin, hält sich fast je­der einen. Man ver­irrt sich sonst zu leicht in der Wild­nis, wenn man kei­nen Füh­rer hat, der die höchs­ten Bäu­me er­klet­tern kann. Au­ßer­dem sind sie gu­te Spu­ren­su­cher und er­set­zen den bes­ten Jagd­hund.«
    »Ich dach­te im­mer, daß die Ve­nus zum größ­ten Teil aus Wüs­ten be­ste­he.«
    »Das trifft schon lan­ge nicht mehr zu, denn ei­ni­ge Land­stri­che er­wie­sen sich als äu­ßerst frucht­bar, als sie be­wäs­sert wur­den. Der Bo­den ent­hielt be­reits al­le not­wen­di­gen Nähr­stof­fe, und als die ers­ten Pflan­zen ein­ge­setzt wur­den, ver­mehr­ten sie sich rasch.«
    »Hmm … ja, jetzt er­in­ne­re ich mich wie­der. Das war ver­mut­lich auch der Grund für die häu­fi­gen Feh­den zwi­schen den Klans? Strei­tig­kei­ten we­gen ei­nes be­stimm­ten Ge­biets, das oh­ne grö­ße­ren Ar­beits­auf­wand be­sie­delt wer­den konn­te. Und wo stammt Ihr klei­ner Freund her?«
    Se­vi­gny zuck­te mit den Schul­tern. »Ich weiß es selbst nicht ge­nau. Ei­ne Art Na­ge­tier. Sie er­rei­chen ein Ge­wicht von et­wa sie­ben bis acht Ki­lo­gramm, ent­wi­ckeln kräf­ti­ge Hän­de und ver­fü­gen über ein ganz brauch­ba­res Ge­hirn. Os­car kann sich so­gar mit mir un­ter­hal­ten – al­ler­dings nur in sei­ner Spra­che.« Er strich dem Tier mit der Hand über den Kopf. Os­car rich­te­te

Weitere Kostenlose Bücher