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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Qua­li­fi­ka­tio­nen auf­brin­gen wür­den«, schloß Thorn­wall. »In die­sem Fall könn­ten Sie die Ein­wän­de ge­gen das Blin­ker-Pro­jekt zu­rück­wei­sen und die Eva­ku­ie­rung ei­nes je­den ga­lak­ti­schen Bür­gers im Um­kreis von ei­nem Licht­jahr an­ord­nen.«
    Scar­let run­zel­te die Stirn, als er die­se Mög­lich­keit er­wog. Der Si­gnal-Dienst wür­de kaum ver­su­chen, ihn zu be­ste­chen. Aber es führ­ten vie­le We­ge ans Ziel, die sich ein schlau­er Kerl zu­nut­ze ma­chen konn­te. Wer weiß, das ers­te Auf­blit­zen des in­ter­ga­lak­ti­schen Si­gnal­feu­ers moch­te der Start­schuß sein für ein Ver­mö­gen! Wie­der leuch­te­ten sei­ne gelb­brau­nen Au­gen.
    »Ich dach­te mir, daß Sie das in­ter­es­sie­ren wür­de«, sag­te der Wäch­ter. »Ich spre­che ein­mal mit dem Di­rek­tor.«
    Doch selbst nach die­ser Ver­si­che­rung schie­nen die tat­säch­li­chen Be­feh­le noch lan­ge auf sich war­ten zu las­sen. Scar­let harr­te drei vol­le Ta­ge aus und gab vor zu ar­bei­ten, wäh­rend er ge­gen die ei­si­ge Be­fürch­tung an­kämpf­te, daß man sei­ne Ma­ni­pu­la­tio­nen mit dem Ar­chiv ent­deckt ha­be. Als dann schließ­lich Thorn­wall da­her­kam und ihm auf die Schul­ter klopf­te, war er vor Schreck wie ge­lähmt.
    »Hu …« Er schöpf­te schnell Atem und fing sich wie­der. »Ja, Sir?«
    »Der Di­rek­tor er­war­tet Sie.« Ein strah­len­des Lä­cheln wisch­te al­le sei­ne Ängs­te bei­sei­te. »Sie be­kom­men jetzt die Chan­ce, von der ich sprach. Wird auch Zeit!«
     
    Trotz­dem zit­ter­ten ihm die Knie, als er die Tür öff­ne­te, um dem Di­rek­tor ge­gen­über­zu­tre­ten. Er woll­te sich set­zen, doch der Di­rek­tor ließ ihn ei­ne hal­be Mi­nu­te lang ste­hen, wäh­rend er ihn mit schar­fen, ab­schät­zen­den Au­gen mus­ter­te, in de­nen lei­den­schafts­lo­se Au­to­ri­tät fun­kel­te – ei­ne Au­to­ri­tät, wie sie eben nur ei­ne per­fek­te psio­ni­sche Kon­di­tio­nie­rung zu er­zie­len ver­moch­te. Er konn­te nicht an­ders, er duck­te sich un­ter die­sem Blick.
    »Ner­vös, Scar­let?«
    Er nick­te und zwang sich zu ei­nem star­ren Grin­sen.
    »Nicht, daß ich es Ih­nen ver­ü­b­le.« Mit ei­nem küh­len, stäh­ler­nem Lä­cheln ge­stat­te­te er ihm, Platz zu neh­men. »Nach all den Jah­ren, die Sie auf die­sem un­be­schwer­ten Pos­ten zu­brach­ten, müs­sen Sie ja fürch­ten, plötz­lich her­aus­ge­ris­sen zu wer­den.«
     
    Sei­ne bei wei­tem grö­ße­re Be­fürch­tung war, daß er zu be­gie­rig er­schei­nen moch­te.
    »Ich fühl­te mich hier sehr glück­lich, Sir«, pflich­te­te er ihm bei, mit ei­ner Stim­me, die ab­sicht­lich et­was be­dau­ernd klang. »Ich tren­ne mich nur höchst un­gern von mei­ner Ehe-Ge­mein­schaft, und au­ßer­dem ha­be ich ei­ne An­zahl Hob­bies, die ich jetzt lei­der un­ter­bre­chen muß.«
    Der Di­rek­tor nick­te ver­ständ­nis­voll.
    »Son­nen­tau­chen, zum Bei­spiel.« In Wirk­lich­keit ver­ab­scheu­te er die­sen Sport, denn was das psio­ni­sche Tauch­ge­rät be­traf, so stell­te er sich auf Grund sei­ner man­gel­haf­ten In­te­gra­ti­on der­art un­ge­schickt an, daß es be­reits ge­fähr­lich war. Doch ein plötz­li­cher Drang ließ ihn fort­fah­ren: »Ich kauf­te mir ge­ra­de ei­ne Aus­rüs­tung von ei­nem Freund, der ver­setzt wur­de. Er pfleg­te in die Son­nen­fle­cken zu tau­chen, auf der Su­che nach den be­rühm­ten ›Le­ben­den Lich­tern‹. Er hat­te so ei­ne Theo­rie, sie sei­en in­tel­li­gent …«
    »Viel­leicht sind sie das auch.« Der Di­rek­tor wieg­te nach­denk­lich den Kopf, und Scar­lets ent­schul­di­gen­des Grin­sen er­starr­te. »Ich wüß­te zwar nicht, wie ir­gend­ei­ne Zu­sam­men­set­zung aus Io­nen und elek­tro­ma­gne­ti­scher Ener­gie In­tel­li­genz tra­gen könn­te, aber ich ha­be von mei­nen ei­ge­nen Tauch­ver­su­chen meh­re­re son­der­ba­re psio­gra­phi­sche Auf­zeich­nun­gen mit­ge­bracht.«
    »Nun, auf je­den Fall wer­de ich mein Ge­rät ver­kau­fen.« Be­un­ru­higt mach­te Scar­let die­sen has­ti­gen Rück­zie­her.
    »Ich war auf ei­ne sol­che Missi­on ei­gent­lich nicht recht vor­be­rei­tet. Aber die Ar­beit kommt

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