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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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mäch­ti­gen Win­de un­sicht­ba­rer Neu­tri­nos, die von den No­vae los­bra­chen und mit bei­na­he Licht­ge­schwin­dig­keit durch die Ga­la­xi­en feg­ten. Die Zeit zog sich zu­sam­men. Ein lan­ges Vier­tel­jahr­hun­dert auf den Pla­ne­ten vor und hin­ter ihm be­deu­te­te für Scar­let nur ein paar Wo­chen.
    Sein Rausch über die wei­te­re tri­um­pha­le Flucht von all der ge­haß­ten Per­fek­ti­on hat­te sich noch nicht ge­legt, als das Schiff auf Sta­ti­on Pro­ky­on lan­de­te.
    In der Raum­ha­fen­bar traf er einen Ku­ri­er aus der Re­gu­lus-Ge­gend, der dem Korps an­ge­hör­te. Er lud ihn auf einen Drink ein und frag­te ihn nach Neu­ig­kei­ten von der Er­de.
    »Das Licht ist so ver­dammt lang­sam«, brumm­te er, als Tar­nung für den un­er­war­te­ten Stolz über sei­ne Missi­on. »Da tritt ei­ne Welt wie die Er­de in ei­ne Kon­takt-Kri­se, und schon ist sie au­ßer Kon­trol­le, noch ehe man hin­kom­men kann, um et­was da­ge­gen zu un­ter­neh­men. Wie steht es mit der Er­de?«
    Der Ku­ri­er blick­te ver­ständ­nis­los drein.
    »Sol III«, sag­te Scar­let.
    »Oh, wir wa­ren dort.« Der Ku­ri­er grins­te hä­misch. »Da neh­men Sie sich lie­ber ei­ne dau­er­haf­te Frau und ei­ne gu­te Bi­blio­thek mit, wenn Sie dar­auf war­ten, daß die­se zank­süch­ti­gen Af­fen zi­vi­li­siert wer­den.«
    »Hu?« Scar­let leer­te un­be­hag­lich sein Glas. »Ste­hen Sie denn nicht kurz vor ei­nem Kon­takt?«
    »Nicht, daß ich wüß­te.«
    »Vor hun­dert Jah­ren bau­ten sie be­reits stra­te­gi­sche Ra­ke­ten«, pro­tes­tier­te er hoff­nungs­voll. »Ins Weltall kom­men sie be­stimmt.«
    »Aber nicht mit ir­gend­wel­chen fried­li­chen Ab­sich­ten. Als wir die­se Be­rich­te ver­faß­ten, ar­bei­te­ten sie ge­ra­de an Was­ser­stoff­bom­ben. Es dau­ert nicht mehr lan­ge, und sie ja­gen ih­ren mie­sen klei­nen Pla­ne­ten aus­ein­an­der.
    Selbst wenn sie über un­se­ren Stütz­punkt stol­pern, heißt das nicht, daß sie sich für ei­ne zi­vi­li­sier­te Ge­sell­schaft eig­nen …« Der Ku­ri­er kipp­te sei­nen Drink her­un­ter. »Lust auf noch einen?«
    Scar­let blick­te auf sei­nen Zei­tring. »Dan­ke, mein Schiff geht gleich ab.« Er eil­te zu­rück an Bord – mit ei­nem fins­te­ren Stirn­run­zeln.
    Nach ei­ni­gen sor­gen­rei­chen Wo­chen Schiffs­zeit schwamm Si­ri­us ins Blick­feld, strah­lend wie ei­ne na­tür­li­che No­va. Die Neu­ig­kei­ten über Sol III wa­ren um zwan­zig Jah­re jün­ger, aber im­mer noch be­drückend:
    »Grö­ße­re Stäm­me fech­ten hef­ti­ge­re Krie­ge mit bes­se­ren Waf­fen aus.« Der Sta­ti­ons­kom­man­dant grins­te sar­do­nisch. »Wenn sie Kon­takt ma­chen, wer­den sie uns mit Was­ser­stoff­bom­ben an­grei­fen. Wir sind es, die Schutz brau­chen!«
    »Sie mö­gen et­was schwie­rig sein …« Sich lang­sam an­span­nen­de Mus­keln un­ter­stri­chen die Häß­lich­keit von Scar­lets Ge­sicht, so daß der bes­ser in­te­grier­te Mann un­be­hag­lich zur Sei­te sah. »Aber ich wer­de sie zi­vi­li­sie­ren«, mur­mel­te er. »Wenn sie über­haupt et­was mit Men­schen ge­mein ha­ben!«
    Viel­leicht hat­ten sie nichts mit ih­nen ge­mein, sann Scar­let. Viel­leicht müß­te er schließ­lich doch das Blin­ker-Pro­jekt be­für­wor­ten. Aber ehe er die Ent­schei­dung fäll­te, daß Sol in ei­ne Su­per­no­va ver­wan­delt wer­den soll­te, hät­ten ihm an­de­re Leu­te ei­ne Stan­ge Geld zu ge­ben. Sei­ne Sor­ge galt in ers­ter Li­nie der Quel­le die­ser Be­zah­lung.
    Er lau­er­te auf den Ge­ruch nach Geld, als das Schiff in Sta­ti­on Pro­xi­ma ein­traf. Er ging von Bord, um da­nach zu schnup­pern, aber al­les, was er wit­ter­te, wa­ren Schwie­rig­kei­ten. Die rat­lo­sen An­thro­poi­den hat­ten Ra­ke­ten ins All ge­jagt, doch wa­ren ih­re Be­mü­hun­gen, den Tra­ban­ten zu er­rei­chen, durch die Strah­lungs­zo­nen ge­dämpft wor­den.
    Als er un­glück­lich zu­rück zum Schiff wan­der­te, traf er bei der Lu­ke ein Mäd­chen an. Vor ihr stand ein Deck­of­fi­zier, so daß sie den Weg ver­sperrt fand. Sie mach­te ih­rer Un­ge­hal­ten­heit Luft in ei­ner flüs­si­gen, me­lo­di­schen Spra­che, die er nie zu­vor ge­hört hat­te, und er

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